Panorama

Coronavirus-Liveticker+++ 22:29 Klingbeil: Union soll sich bei Impfpflicht nicht "bockig" stellen +++

05.04.2022, 20:00 Uhr

SPD-Chef Lars Klingbeil hat den neuen Kompromissvorschlag einer Impfpflicht ab 60 verteidigt. "Diese Impfpflicht ab 60 wird uns helfen, in Freiheit auch durch den Herbst zu kommen", sagt er in "RTL Direkt". Er appelliert an die Union, den Vorschlag zu unterstützen. "16 Ministerpräsidenten haben immer wieder gesagt: Wir brauchen diese Impfpflicht, wir brauchen eine Verpflichtung", sagt Klingbeil. "Deswegen nochmal der Appell an die Vernunft und die Verantwortung auch der Union, sich nicht bockig zu stellen, sondern zu sagen: Wir gehen diesen Weg mit."

+++ 21:51 US-Regierung will Millionen Impfdosen für Kinder spenden +++

Die US-Regierung will ärmeren Ländern Millionen Dosen Corona-Impfstoff für Kinder und Jugendliche spenden. Dafür werde mit dem Hersteller Pfizer zusammengearbeitet, sagt der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeff Zients. Es gehe dabei um mehrere "zehn Millionen" Impfdosen, sagt er - ohne dabei eine genaue Zahl oder einen Zeitplan zu nennen. "Dank dieser historischen Handlung können Kinder in den bedürftigsten Ländern bald Zugang zu sicheren, effektiven Impfungen haben", sagt Zients. "Und Eltern können die Gewissheit haben, dass ihre Kinder geschützt sind." Der Impfstoff von Pfizer und Biontech ist in den USA als bislang einziges Präparat für Kinder ab fünf Jahren zugelassen.

+++ 21:24 Lauterbach zuversichtlich bei Impfpflicht ab 60 +++

Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht gute Chancen, dass der neue Kompromissvorschlag zu einer Impfpflicht ab 60 Jahren am Donnerstag im Bundestag durchgesetzt werden kann. "Da 90% der Covid Toten über 60 J alt sind wird er eine sehr starke Wirkung im Herbst haben", schreibt der SPD-Politiker auf Twitter. An dem Vorschlag gibt es jedoch - wie an den anderen zuvor auch - heftige Kritik aus den anderen Fraktionen.

+++ 20:35 Union zu Impfpflicht-Kompromiss: "Wird ein Fall für die Gerichte" +++

Mit Blick auf den neuen Kompromissvorschlag zu einer Impfpflicht ab 60 Jahren spricht der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge, von "blankem Aktionismus aus der Angst heraus, sich als Regierungskoalition zu blamieren". Der CDU-Politiker sagt gegenüber ntv.de: "Wenn der neueste Kompromiss zwischen 18 und 50 jetzt plötzlich bei 60 liegen soll, kann etwas nicht stimmen." Die beiden Gruppen verlören so ihre Glaubwürdigkeit und auch Unterstützer. "Das ist kein mehrheitsfähiger Kompromiss, sondern wird ein Fall für die Gerichte", warnt Sorge. Kurz vor der Abstimmung im Bundestag an diesem Donnerstag hatten sich die beiden Abgeordnetengruppen, die jeweils eigene Entwürfe dafür eingebracht haben, auf einen gemeinsamen Vorschlag für eine Pflicht zunächst für Menschen ab 60 Jahren verständigt.

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+++ 20:07 Inzidenz schießt in Erfurt auf über 3000 +++

In fast allen Bundesländern sinken die Inzidenzen im Vergleich zum Vortag. Das ist auch in den meisten der 411 Landkreisen und kreisfreien Städte in Deutschland der Fall. Trotzdem weisen noch immer 358 (87 Prozent) von ihnen eine Sieben-Tage-Inzidez von über 1000 auf, 43 Prozent liegen sogar über 1500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. An der Spitze liegt aktuell Erfurt mit einer Inzidenz von 3006,7.

CoronavirusPandemie-Dynamik

+++ 19:36 Bundesländer melden 189.312 Neuinfektionen +++

Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 21.920.078 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 189.312 neue Fälle hinzu. Das sind 18,5 Prozent weniger als am Dienstag vergangener Woche. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 341 auf 130.472. In der Vorwoche waren 313 gemeldet worden. Als aktuell infiziert gelten rund 4.245.000 Personen.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,77 angegeben (Vortag: 0,76). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2160 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 830 davon werden invasiv beatmet.

+++ 19:10 Brandenburg legt Konzept für Hotspots vor +++

Die Corona-Infektionszahlen sinken in Brandenburg, doch das Land will mit einer Regelung für Hotspots für eine wieder schlechtere Lage gewappnet sein. Das Kabinett beriet über ein Konzept, das die Grundlage für eine mögliche Entscheidung im Landtag sein soll. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher nennt vier Kriterien mit Schwellenwert: die Zahl neuer Krankenhauspatienten mit Covid-19 je 100.000 Einwohner in einer Woche (Hospitalisierungsinzidenz) über 7,5, die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern über 1000, der Intensivbettenanteil mit Covid-Infizierten über 20 Prozent und eine Sieben-Tage-Inzidenz neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner in einer Woche über 2000. "Wenn von diesen vier Werten drei überschritten oder erreicht sind, dann würde die Landesregierung nochmal beraten", sagt die Ministerin.

+++ 18:32 Gefälschte Impfpässe: Bundesweit Razzien bei fast 100 Verdächtigen +++

Ermittler haben im gesamten Bundesgebiet zahlreiche Wohnungen von mehr als 90 mutmaßlichen Abnehmern gefälschter Impfpässe durchsucht. Auslöser für den Einsatz waren Ermittlungen gegen einen Arzt aus dem Landkreis Tübingen wegen gefälschter Impfpässe, wie die Tübinger Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidiums Reutlingen gemeinsam mitteilen. Der Arzt war demnach aufgrund von Zeugenhinweisen ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten. Er soll Corona-Impfungen in Impfpässen dokumentiert haben, obwohl das Vakzin nicht verabreicht wurde. Im Januar durchsuchten Ermittler daraufhin die Privat- und Praxisräume des Mediziners sowie die Wohnungen dreier mutmaßlicher Abnehmer der gefälschten Impfpässe. Die Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel, darunter Patientenakten, Speichermedien und Kommunikationsmittel, führte die Beamten zu den mehr als 90 Verdächtigen.

+++ 17:44 Befürworter im Bundestag einigen sich auf Impfpflicht ab 60 +++

Die beiden Abgeordnetengruppen, die die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht befürworten, haben sich offenbar auf einen Kompromiss geeinigt. Er sieht nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland eine Impfpflicht ab dem 60. Lebensjahr vor. Sanktionen sind demnach erst ab Oktober vorgesehen, zudem ist eine Beratungspflicht für alle ab 18 Jahren geplant. Im Juni soll es einen ersten Bericht der Bundesregierung über den Impffortschritt geben. Ist er positiv, kann den Planungen zufolge mit einfacher Mehrheit des Bundestags die Impfpflicht wieder aufgehoben werden.

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+++ 17:23 Positivenquote bei PCR-Tests sinkt +++

Die Zahl der durchgeführten PCR-Tests ist in der vergangenen Woche laut dem Laborverband ALM gesunken. Auch die Positivquote der analysierten Proben ist demnach zurückgegangen. Sie lag bei 52,6 Prozent, in der Vorwoche hatte sie noch 56 Prozent betragen.

+++ 16:56 Union warnt Ampel vor Tricksereien bei Impfpflicht-Abstimmung +++

Die CDU/CSU-Opposition im Bundestag befürchtet, dass die Ampel-Fraktionen bei der Abstimmung über die allgemeine Impfpflicht die üblichen Regeln außer Kraft setzen wollen, um zu einer Mehrheit zu kommen. Konkret geht es um die Reihenfolge, in der über die vorliegenden fünf Anträge abgestimmt wird. "Ich will hier ganz ausdrücklich die Koalition davor warnen, am Donnerstag schon in der Reihenfolge der Abstimmungen eine Manipulation vorzunehmen im Hinblick auf dieses Thema", sagt der Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz. "Es spricht vieles dafür, dass die Ampel hier mit Tricks arbeiten möchte", sagt der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei. Die Unionsfraktion befürchtet, dass die Ampel zuletzt über einen der Anträge mit einer Impfpflicht abstimmen lassen will - in der Hoffnung, dass diesem auch nicht davon überzeugte Abgeordnete zustimmen, um überhaupt zu einem Ergebnis zu kommen.

+++ 16:32 NRW-Gesundheitsminister: Viele Unklarheiten für Betriebe und Schulen +++

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sieht die geplante Lockerung der Isolations- und Quarantäneregeln skeptisch. "Leider sind noch viele Fragen zur Umsetzung des vorgeschlagenen neuen Verfahrens ungeklärt. Es ist zum Beispiel nicht klar, wie sich eine rein freiwillige Entscheidung zur Kontaktreduzierung insbesondere zu Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis oder zur Schulpflicht verhält. Solange dies nicht geklärt ist, werden sich Erwerbstätige oder Schulpflichtige nicht rechtssicher absondern können", sagt der CDU-Politiker der "Rheinischen Post". Daher habe er selbst auf eine Verschiebung der Lockerungen bis Mai gedrängt.

+++ 16:05 Studie: 2021 weniger Klinikbehandlungen wegen Pandemie +++

Die Krankenhausbehandlungen sind laut einer Studie auch im zweiten Corona-Jahr 2021 zurückgegangen. Bei Fällen mit körperlichen Krankheiten gab es ein Minus von 14 Prozent im Vergleich zu 2019, wie eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der Allgemeinen Ortskrankenkassen nach Abrechnungsdaten von AOK-Versicherten ergibt. Dies war demnach ein ähnlich hohes Minus wie im ersten Corona-Jahr 2020 mit 13 Prozent. Instituts-Geschäftsführer Jürgen Klauber sagt, ein erster Blick auf die Omikron-Welle zeige, dass sich Einbrüche bei den Fallzahlen in diesem Jahr fortsetzen. Im Januar und Februar seien im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 2019 Rückgänge von 22 Prozent bei körperlichen und 14 Prozent bei psychiatrischen Krankheitsfällen zu verzeichnen. Hauptgrund seien aktuell hohe Infektionszahlen in der Bevölkerung, die zu Personalengpässen in Kliniken und in der Folge zur Absage von Behandlungen und Operationen führten.

+++ 15:23 IWF: 15 Milliarden Dollar für Gesundheitssysteme nötig +++

Um die langfristigen Risiken durch die Corona-Pandemie zu beherrschen, sollten dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge weltweit riesige Summen investiert werden. Dieses Jahr seien Zuschüsse im Wert von 15 Milliarden Dollar (13,6 Milliarden Euro) nötig, danach seien es pro Jahr zehn Milliarden. Es sei ein umfangreicherer Ansatz notwendig, um weltweit die Gesundheitssysteme zu stärken.

+++ 15:07 "Richtiger Schritt": Kassenärzte-Chef lobt Isolationsregel +++

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, begrüßt den geplanten Wegfall der Isolationspflicht ab Mai. "Entscheidend wird insbesondere ab Mai die Eigenverantwortung des Einzelnen sein, seine eigene und vor allem die Gesundheit der Mitmenschen zu schützen. Das ist ein richtiger Schritt der Politik, denn wir können nicht den Ausnahmezustand der vergangenen zwei Jahre einfach unbegrenzt fortschreiben", sagt Gassen der "Rheinischen Post". "Wir müssen als Gesellschaft lernen, mit Corona zu leben, denn das Virus wird nicht wieder einfach verschwinden." Die Beibehaltung der Isolation von Mitarbeitern im Gesundheitswesen sei aber richtig.

+++ 14:48 Lauterbach verteidigt Lockerung bei Isolationspflicht +++

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt das weitgehende Ende amtlich angeordneter Isolationspflichten für Corona-Infizierte gegen Kritik. "Das hat nichts mit der Frage zu tun, öffnen wir mehr oder weniger", sagt der SPD-Politiker. Es gehe um "eine technische Verbesserung, die den Gesundheitsämtern mehr Möglichkeiten geben wird, die Pandemie zu bewältigen". Bei den derzeit hohen Fallzahlen kämen Anordnungen sehr oft unvollständig oder zu spät, wenn die Quarantäne schon abgelaufen sei. Ziel sei, die Arbeit der Ämter auf die Bereiche zu konzentrieren, auf die es jetzt ankomme, erläutert Lauterbach.

+++ 14:19 Bremen verzichtet auf Hotspot-Regelung +++

Der Bremer Senat hat sich gegen den Rückgriff auf die Hotspot-Regelung entschieden. Wie Linken-Landesvorsitzende Anna Fischer mitteilt, konnte sich die zu ihrer Partei gehörende Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard im Senat nicht mit einem entsprechenden Vorschlag durchsetzen. Fischer kritisiert die Entscheidung. Sie führe zur "übereilten Aufhebung" von Schutzmaßnahmen "zur Unzeit". Die Inzidenzen seien hoch. In Bremen regiert eine Koalition aus SPD, Grünen und Linken.

+++ 13:53 Immunologe Watzl: Ohne Isolationspflicht wird es mehr Erkrankte geben +++

Das geplante Ende der Isolations- und Quarantänepflicht für die meisten Corona-Infizierten hält der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, für eine paradoxe Entscheidung. Statt wie erhofft Personalausfälle zu vermeiden, würden vermehrt infizierte Personen zur Arbeit kommen und andere anstecken. "Die Anzahl der Infektionen wird also steigen. Damit wird aber auch die Anzahl der Erkrankungen steigen, mit der dann wieder Personal ausfällt", sagt der Immunologe. Bei vielen Menschen komme zudem die Nachricht an, dass man trotz einer Infektion weiter am öffentlichen Leben teilnehmen könne.

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+++ 13:35 Datenschützer Kelber: Gesundheitsdaten dürfen nicht Eintrittskarte werden +++

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber warnt davor, Gesundheitsdaten dauerhaft für bestimmte Berechtigungsnachweise heranzuziehen. In der Pandemie sei es Alltag geworden, beim Betreten von Restaurants, Kinos, Stadien und anderen öffentlichen Orten mit einer App seinen Impfstatus nachzuweisen. "Das ist praktisch und unter den Umständen auch datenschutzfreundlich gelöst." Es dürfe aber auf keinen Fall zum Standard werden, dass Gesundheitsdaten überall als eine Art Eintrittskarte verwendet würden, sagt Kelber bei der Vorlage des Tätigkeitsberichtes seiner Behörde. Verhindert werden müsse auch, dass Arbeitgeber dauerhaft Einblick in sensible Daten erhalten.

+++ 13:13 Zu Ostern fällt in Mecklenburg-Vorpommern 3G in Gaststätten +++

Mecklenburg-Vorpommern verzichtet ab dem 14. April auf die 3G-Regel in Gaststätten. Ungeimpfte Urlauber müssen jedoch weiterhin einen negativen Corona-Test bei der Anreise vorlegen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nach einer Kabinettssitzung sagt. Mit Blick auf das bevorstehende Osterfest hatte das Gastgewerbe in dem Urlaubsland Druck gemacht, auf 3G (geimpft, genesen, getestet) zu verzichten. Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg hatten sich zuletzt als einzige Bundesländer zu Corona-Hotspots erklärt, um Schutzmaßnahmen verlängern zu können.

+++ 12:55 Grünen-Politiker Dahmen: Isolationsregeln sollten weiterhin gelten +++

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnt vor einem Ende von Isolationsvorgaben. "Isolationsregeln sollten bei einer Corona-Infektion weiterhin gelten", sagt der Bundestagsabgeordnete. "Weil viele Schutzmaßnahmen wie das verpflichtende Maskentragen nun gestrichen wurden, ist die Gefahr einer Ansteckung deutlich gestiegen." Kapazitätsprobleme in Gesundheitsämtern dürften nicht dazu führen, dass sich Infizierte und erkrankte Menschen nicht mehr in eine medizinisch weiter sinnvolle und erforderliche Isolation begeben.

+++ 12:29 Wirtschaftsministerium plant mit mehr Ausgaben für Corona-Hilfen +++

Für Corona-Unternehmenshilfen will das Bundeswirtschaftsministerium kurzfristig weitere rund 6,76 Milliarden Euro bereitstellen. Darüber unterrichtet das Bundesfinanzministerium den Haushaltsausschuss des Bundestags. Um alle bei den Behörden der Länder eingegangenen Anträge rasch bewilligen zu können, seien gut 5,32 Milliarden Euro erforderlich. Für erste Abschlagszahlungen auf die Überbrückungshilfe IV würden weitere 1,44 Milliarden Euro benötigt. Begründet wird die sogenannte überplanmäßige Ausgabe mit der vorläufigen Haushaltsführung des Bundes. Der reguläre Haushalt für 2022 soll erst im Juni vom Bundestag verabschiedet werden. In der Zeit danach würden weitere Ausgaben für die Hilfen erwartet, für die Abschlagszahlungen berücksichtigt seien. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und die Bundesländer hätten 2022 bisher rund 3,8 Milliarden Euro für die Corona-Hilfen verausgabt, heißt es in dem Schreiben.

+++ 12:06 Mehr Mittelständler berichten von Problemen durch Omikron +++

Personalausfälle infolge der Omikron-Welle setzen zu Beginn des Frühjahrs vielen mittelständischen Firmen in Deutschland zu. Bei einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW im März gaben 54 Prozent der Mittelständler an, generell von den Auswirkungen der Pandemie beziehungsweise den Corona-Beschränkungen betroffen zu sein. Das ist ein Zuwachs von 5 Prozentpunkten oder hochgerechnet etwa 190.000 Unternehmen mehr im Vergleich zur vorangegangenen Befragung im September 2021, wie die KfW mitteilt. Die Zahl der betroffenen Firmen liege damit bei 2,05 Millionen.

+++ 11:25 CDU-Politiker Frei: Ende der Isolationspflicht läuft auf "Durchseuchung" hinaus +++

Aus der Unionsfraktion kommt scharfe Kritik an den Plänen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, die Isolation für Corona-Infizierte ab Mai nicht mehr verpflichtend vorzuschreiben. "Im Klartext läuft das dann wirklich auf eine Durchseuchung der Bevölkerung hinaus", sagt Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei. "Weil man dann eben im Grunde alle Schutzvorkehrungen wegnimmt", fügt er mit Blick auf die kürzlich erfolgte weitgehende Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen hinzu.

+++ 10:39 Epidemiologe: Virus wird sich ohne Isolationspflicht weiter ausbreiten +++

Der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibnitz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie kritisiert den Wegfall der Isolationspflicht ab Mai. "Wenn eine Person Symptome aufweist, dann sollte sie zu Hause die Corona-Infektion aussitzen, anstatt noch mehr Menschen anzustecken", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Gerade die Omikron-Variante werde sehr schnell übertragen. Zeeb spricht sich deshalb für die Beibehaltung einer Isolationspflicht von fünf Tagen aus. "Wir müssen davon ausgehen, dass sich das zirkulierende Virus durch den Wegfall der Isolationspflicht weiter ausbreiten wird", warnt er. Im Herbst und im Winter erhöhe sich zudem die Gefahr, "dass das Coronavirus mutiert". Dagegen halte er eine Quarantäne für Kontaktpersonen nicht mehr für notwendig.

+++ 09:55 "Einseitiger Vorstoß der SPD": Union bleibt bei Vorschlag für Impfpflicht +++

Nach dem vorläufigen Aus für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren will die Union weiterhin an ihrem eigenen Entwurf für einen abgestuften Impfmechanismus festhalten. Der Kompromissvorschlag für eine Impfpflicht ab 50 Jahren sei ein "einseitiger Vorstoß der SPD" und nicht abgesprochen, sagt der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge im ZDF-"Morgenmagazin". "Deshalb werben wir noch mal für unseren Vorschlag." Der Bundestag soll am Donnerstag ohne die übliche Fraktionsdisziplin über die mögliche Einführung einer Impfpflicht abstimmen.

+++ 09:20 CSU-Politiker hält neue Isolationsregel für "reichlich absurd" +++

Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger kritisiert die Abschaffung der Isolationspflicht. Im Bayerischen Rundfunk sagt er, er halte diese Lockerung "für reichlich absurd". Es sei "nicht sinnvoll, dass Menschen, die sich infiziert haben (...), draußen noch rumrennen und andere infizieren". Für Menschen mit einer Corona-Infektion soll ab 1. Mai nur noch eine dringende Empfehlung gelten, sich für fünf Tage zu isolieren. Darauf hatten sich gestern die Gesundheitsminister von Bund und Ländern geeinigt.

+++ 08:52 Ende des Alarmplans: Südafrika verzichtet auf strenge Schutzmaßnahmen +++

Nach 750 Tagen setzt Südafrika seinen nationalen Covid-Alarmplan aus. In einer Fernsehrede an die Nation begründet Präsident Cyril Ramaphosa die Maßnahme mit gesunkenen Infektionszahlen. Ein Corona-Hilfsfonds soll allerdings vorerst ebenso wie bestimmte Vorsichtsmaßnahmen in Kraft bleiben - etwa das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen. Diese Regelungen sollen nach einer einmonatigen Übergangsphase aber auslaufen. Bisher seien 44 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig geimpft. Nach den jüngsten offiziellen Zahlen hatte Südafrika am Montag noch 685 tägliche Neuinfektionen bei zwei Todesfällen. Am 15. März 2020 hatte das Land seinen fünfstufigen Alarmplan ("state of desaster") verhängt, der zu Beginn einen strengen Lockdown vorsah.

+++ 07:55 Niedersachsen: Apotheken verabreichen 7100 Impfungen in zwei Monaten +++

Apotheken gelten in der Impfkampagne als Ergänzung zu den mobilen Impfteams und Arztpraxen. Wegen der insgesamt stockenden Impfentwicklung hält sich die Nachfrage jedoch in Grenzen. In niedersächsischen Apotheken etwa wurden bislang rund 7100 Schutzimpfungen verabreicht. Das teilt die niedersächsische Apothekerkammer mit. 114 der rund 1800 Apotheken im Bundesland bieten demnach derzeit Corona-Impfungen an, Start war vor etwa zwei Monaten.

+++ 07:05 Deutlich über 2000: Saarland meldet höchste Inzidenz +++

Unter den Bundesländern verzeichnet das Saarland mit einem Wert von 2078,2 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Es folgen Thüringen (1872,2) und Mecklenburg-Vorpommern (1730,8).

+++ 06:15 Kein Lockdown-Ende für Shanghai in Sicht +++

Die chinesische Hafenmetropole Shanghai verlängert den weiträumigen Lockdown für seine 26 Millionen Einwohner auf unbestimmte Zeit. Unter Hinweis auf die hohe Zahl von Infektionen teilt die Stadtregierung mit, dass erst die Ergebnisse des Massentests vom Montag, die Überprüfung sowie der Transport der Infizierten in Quarantäne abgeschlossen werden müssten, bevor über die weitere Richtung der Kontrollmaßnahmen entschieden werde. Die Gesundheitskommission in Peking meldet mit mehr als 16.000 neuen Infektionen die höchste Zahl in der laufenden, bisher schlimmsten Corona-Welle in China seit zwei Jahren. Mit mehr als 15.000 sind die meisten Fälle asymptomatisch.

+++ 04:38 RKI meldet 180.397 Neuinfektionen, Inzidenz sinkt unter 1400 +++

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 180.397 Neuinfektionen gemeldet. Das sind 56.955 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 21,84 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 1394,0. Am Vortag lag sie bei 1424,6. 316 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

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Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

+++ 02:02 Patientenschützer kritisieren Ende der Isolations- und Quarantänepflicht +++

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sieht durch das zum 1. Mai geplante Ende der Isolations- und Quarantänepflicht für Corona-Infizierte und Kontaktpersonen große Gefahren für besonders gefährdete Menschen. "Für die Hochrisikogruppe wird es immer gefährlicher. Diese Menschen leben mitten unter uns", sagte Brysch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Infektion werde verharmlost, kritisiert der Patientenschützer.

+++ 23:41 US-Kongress will zusätzliche Corona-Milliarden bewilligen +++

Der US-Senat gibt wohl grünes Licht für zusätzliche Milliarden für den Kampf gegen das Coronavirus. Unterhändler von Demokraten und Republikanern hätten sich auf ein Paket im Umfang von 10 Milliarden US-Dollar verständigt, teilen der demokratische Mehrheitsführer in der Kongresskammer, Chuck Schumer, und der republikanische Senator Mitt Romney mit. Die Mittel sind demnach für den Kauf von weiteren Impfstoffdosen und Covid-19-Medikamenten vorgesehen, ebenso wie für die Forschung und die Aufrechterhaltung von Testkapazitäten.

+++ 22:31 Pädagogen kritisieren Ende der Maskenpflicht in Schulen +++

Der Präsident des Brandenburger Pädagogenverbandes, Hartmut Stäker, hat die Aufhebung der Maskenpflicht in den Schulen scharf kritisiert. "Kurz vor den Ferien, die viele Familien zur Urlaubsreise nutzen, aber auch viele Abiturienten und Zehntklässler zur Vorbereitung auf die Prüfungen nutzen wollen, fallen die letzten Schutzmaßnahmen gegen Corona", teilt Stäker mit. "Der Zeitpunkt, diese Entscheidung umzusetzen, hätte nicht ungünstiger sein können!" Die Schulen seien nach wie vor ein Ort mit hohen Fallzahlen, warnt Stäker. "Die Unterrichtsversorgung wurde an nicht wenigen Schulen zum Notfall." Die Schüler der Abschlussklassen bräuchten dringend jede Unterrichtsstunde und hofften, zu ihren Prüfungsterminen nicht an Covid-19 erkrankt zu sein.

+++ 22:02 Zahl der Klinikpatienten in Schleswig-Holstein steigt +++

Während sich die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein seit einigen Tagen nur minimal ändert, ist in den Krankenhäusern die Zahl der Covid-Patienten klar gestiegen - auch auf den Intensivstationen. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus lagen am heutigen Montag 615 Patienten in Kliniken, 19 mehr als zuvor. Von ihnen wurden 62 auf einer Intensivstation behandelt (plus 17) und 23 dort beatmet. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche - die Hospitalisierungsinzidenz - lag bei 6,49.

+++ 21:24 Starker Rückgang bei Protesten in Mecklenburg-Vorpommern +++

In Mecklenburg-Vorpommern haben deutlich weniger Menschen als in den Vorwochen gegen die andauernden Corona-Beschränkungen demonstriert. Wie Polizeisprecher erklären, wurden am Abend bisher rund 1600 Frauen und Männer bei Protestzügen und -versammlungen gezählt. Das waren weniger als die Hälfte der Vorwoche. Kritisiert wurde vor allem, dass Corona-Beschränkungen wie Maskenpflicht und 3G-Regel in Mecklenburg-Vorpommern im Gegensatz zu den meisten Bundesländern vom Landtag mit der "Hotspot-Regelung" nochmals verlängert worden waren.

+++ 20:31 Bioinformatiker: Aufhebung der 3G-Regel ohne größere Folgen +++

Der Bioinformatiker Lars Kaderali geht davon aus, dass sich eine mögliche Lockerung der Corona-Regeln in Mecklenburg-Vorpommern nicht größer auf die Fallzahlen auswirken würde. "Meine Erwartung ist, dass nicht viel passieren wird", sagt Kaderali. Der Rückgang werde sich voraussichtlich verlangsamen, da die Zahlen in den vergangenen Tagen sehr schnell zurückgegangen seien. "Aber ich gehe eigentlich davon aus, dass sie weiter sinken werden. Die Omikron-Welle läuft langsam aus", sagt er weiter. Die Landesregierung will am morgigen Dienstag darüber beraten, ob die bislang noch geltende 3G-Regel für das Gastgewerbe zu Ostern aufgehoben wird. Nur Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg hatten sich vollständig als Corona-Hotspots eingestuft und damit zusätzliche Schutzmaßnahmen über den 2. April hinaus durchgesetzt.

+++ 19:46 Fallzahlen sinken im 7-Tage-Schnitt kontinuierlich +++

Der 7-Tage-Schnitt der erkannten Neuinfektionen liegt mit 187.895,7 pro Tag erstmals seit 13. März wieder niedriger als auf dem Höhepunkt der ersten Omikron-Welle. Am 10. Februar erreichte der Wert seinen vorläufigen Höchststand mit durchschnittlich 191.842,6 gemeldeten Ansteckungen pro Tag. Nach einer kurzen Erholungsphase zog das Infektionsgeschehen Anfang März erneut an, am 24. März erreichte der 7-Tage-Schnitt mit 229.544,7 den aktuell höchsten Stand.

+++ 19:19 Bundesländer melden 93.992 Neuinfektionen +++

Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 21.730.766 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 93.992 neue Fälle hinzu. Das sind 35 Prozent weniger als am Montag vergangener Woche. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 111 auf 130.131. In der Vorwoche waren 128 Tote gemeldet worden. Als aktuell infiziert gelten rund 4.276.700 Personen.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,76 angegeben (Vortag: 0,83). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2234 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 856 davon werden invasiv beatmet.

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