Coronavirus-Liveticker+++ 23:25 Unter strengen Bedingungen: Thailand lässt wieder Touristen nach Ko Samui +++
Nach Phuket empfängt auch Thailands zweitgrößte Insel Ko Samui ab der kommenden Woche erstmals wieder Touristen. Voraussetzung für den quarantänefreien Urlaub: Die Gäste müssen vollständig geimpft sein und strikte Regeln befolgen. Zugelassen seien ab dem 15. Juli Bürger aus weltweit 67 Ländern, darunter auch Deutschland, teilte das Fremdenverkehrsamt des südostasiatischen Landes mit. Sie müssen sich in den letzten 21 Tagen vor ihrer Abreise auch in ihren Heimatländern aufgehalten haben. Zudem müssen Touristen einen negativen PCR-Test vorweisen und sich auch während des Urlaubs mehrfach testen lassen. Auch der Nachweis einer speziellen Krankenversicherung ist Pflicht. Zur Verfügung stehen spezielle Hotels, die im Vorfeld gebucht werden müssen.
+++ 22:30 EU bestellt 40 Millionen Dosen von J&J +++
Die Europäische Union bestellt knapp 40 Millionen zusätzliche Dosen des Impfstoffherstellers J&J. Das teilt ein Sprecher der EU-Kommission mit. Die EU hatte anfänglich 200 Millionen Dosen des J&J-Vakzins geordert. Laut Vertrag kann sie weitere bis zu 200 Millionen Dosen bestellen. Zum Zeitpunkt der geplanten Lieferung wurden keine Angaben gemacht. Aus Kreisen verlautete, dass die zusätzlichen Dosen wahrscheinlich an andere Länder außerhalb der EU abgegeben würden.
+++ 22:00 Testpflicht: Hamburger Schulbehörde verliert vor Gericht +++
In einem Rechtsstreit um die Corona-Testpflicht an Schulen hat die Hamburger Schulbehörde eine Niederlage vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) erlitten. Die Richter bestätigten in einem Beschluss vom 21. Juni die aufschiebende Wirkung einer Beschwerde gegen den sogenannten Musterhygieneplan (Az. 1 B 114/21). Nach dieser Vorschrift müssen sich die Hamburger Schüler mindestens zweimal pro Woche in der Schule unter Aufsicht selbst testen, sofern sie am Präsenzunterricht teilnehmen wollen. Die Eltern eines Grundschülers bestanden jedoch darauf, dass ihr Kind auch zu Hause einen Test machen könne.
+++ 21:30 Senken Todesrisiko: WHO empfiehlt zwei Covid-Medikamente +++
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, Covid-19-Patienten mit den Arthritis-Medikamenten Actemra von Roche und Kevzara von Sanofi mit Kortikosteroiden zu behandeln. Aus Daten von gut 11.000 Patienten gehe hervor, dass sich so das Todes-Risiko senken lasse, erklärt die WHO.
+++ 21:00 Griechenland zieht Notbremse: Harte Regeln für Bars und Cafés +++
Von Donnerstag an gelten in griechischen Bars wieder strikte Corona-Maßnahmen sowie saftige Strafen bei Zuwiderhandlung. Das hat der Chef des griechischen Zivilschutzes am Abend angekündigt. Grund ist der starke Anstieg der Corona-Neuinfektionen - die Zahlen haben sich in Griechenland binnen einer Woche mehr als verdoppelt, betroffen sind vor allem junge Leute. "Das durchschnittliche Alter der neu Erkrankten beträgt 27 Jahre, es wurden Hunderte Fälle im Zusammenhang mit Unterhaltungsbetrieben gemeldet", sagte Zivilschutzchef Nikos Chardalias. Weil der Anstieg der Fälle offensichtlich mit dem Nachtleben zusammenhängt, dürfen die Gäste ab Donnerstag nur noch sitzen, nicht mehr beisammenstehen oder gar tanzen, und die Betriebe dürfen auch nicht voll besetzt sein. Bei Zuwiderhandlung soll es von Beginn an harte Strafen geben: Es drohen je nach Betriebsgröße zwischen 2000 und 5000 Euro Bußgeld und eine siebentägige Sperre.
+++ 20:30 Fünf Bundesländer verzeichnen steigende Inzidenzen +++
Alle 16 Bundesländer liegen mit ihren Inzidenzen weiterhin im einstelligen Bereich. Sieben Bundesländer melden sinkende Werte pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen: Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen verbessern sich in der Nachkommastelle. Fünf Bundesländer verzeichnen dagegen leichte Aufschläge, ebenfalls im Nachkommabereich: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz. In vier Bundesländern stagniert die Entwicklung. Die niedrigsten Inzidenzen melden Sachsen-Anahlt (1,0) und Mecklenburg-Vorpommern (1,2). Hamburg nähert sich mit einem Wert von 9,1 bereits wieder der Marke 10.
+++ 20:00 Datenlage in Deutschland: 624 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 3.732.084 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 624 neue Fälle hinzu, das sind 58 Fälle mehr als in der Vorwoche. Das ist ein Zuwachs von 10,2 Prozent. Bereits am Wochenende war das Fallaufkommen nach wochenlangem Abwärtstrend erstmals wieder gestiegen. Ob die Zahlen der letzten Tage allerdings auf eine wieder auflebende Infektionsdynamik hinweisen oder auf das Erreichen der Talsohle der Pandemie lässt sich noch nicht absehen. Die Zahl der Todesfälle geht zugleich weiter zurück. Der aktuelle Tageszuwachs um 33 liegt unter dem Dienstagswert vor einer Woche (55). Insgesamt vermeldet die Statistik 91.068 Tote. Rund 11.000 Personen gelten als akut infiziert.
Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,92 angegeben (Vortag: 1,05). Damit erreicht sie wieder einen Wert, der auf eine rückläufige Infektionsdynamik hindeutet. Der stabilere 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 0,93 (Vortag: ebenfalls 0,93). Das bedeutet, dass ein Infizierter rechnerisch im Schnitt weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er anhaltend unter 1, flauen die Fallzahlen ab.
Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland sinkt und nähert sich der 500er-Marke. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 509 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, das sind 17 weniger als am Vortag. Demnach müssen 329 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 26 Personen weniger als am Vortag.
Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.
+++ 19:30 Nach Kontakt mit Infizierten: England lockert Quarantäne für Geimpfte +++
England hebt die Pflicht zur Selbstisolation für vollständig geimpfte Menschen und Kinder nach einem engen Kontakt mit einer infizierten Person auf. Dies gelte ab 16. August, sagt Gesundheitsminister Sajid Javid vor dem Parlament. Wer Mitte August die zweite Impfung erhalten habe, müsse noch zwei Wochen warten, bis die neue Bestimmung gelte. Die Befreiung von der Isolation gelte allerdings nicht, wenn die Betreffenden selbst positiv auf das Coronavirus getestet worden seien, hieß es.
+++ 19:00 Infektionen in Griechenland verdoppelt +++
Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Griechenland hat sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Aktuell meldet die griechische Gesundheitsbehörde 1797 Neuinfektionen binnen 24 Stunden für das Land mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern. Vergangene Woche waren noch zwischen 600 und 700 Neuinfektionen täglich gemeldet worden. Gut die Hälfte aller Neuinfektionen beträfen junge Menschen unter 30 Jahren, teilten die Experten mit. Es wird vermutet, dass der Anstieg auf das Nachtleben zurückzuführen ist - Griechenland hatte erst Anfang vergangener Woche die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, die von 1.30 Uhr bis 5.00 Uhr galt. Als weiterer Grund für den Anstieg gilt die Ausbreitung der Delta-Variante.
+++ 18:30 Großbritannien mit Rekordansteckung +++
In Großbritannien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 28.773 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie seit dem 29. Januar nicht mehr. Am Tag zuvor wurden noch 27.334 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit über einem Monat an. In Großbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. 37 weitere Menschen starben laut Regierung. Demnach wurden 86,2 Prozent aller Erwachsenen einmal geimpft, 64,3 Prozent sind bereits vollständig geimpft.
+++ 17:55 Impftempo verlangsamt sich weiter +++
Das deutsche Impftempo nimmt weiter ab. Erstmals seit dem 30. Mai (683.080) wurden in den letzten 7 Tagen durchschnittlich weniger als 700.000 Impfungen am Tag vorgenommen. Gestern lag der 7-Tage-Schnitt noch bei 708.516, mit den heute gemeldeten Impfzahlen fiel er auf 688.781 tägliche Impfungen. Seitdem das deutsche Impftempo am 14. Juni mit durchschnittlich 861.028 verimpften Dosen pro Tag seinen Höhepunkt erreichte ging es fast ausnahmslos bergab - bis heute ging das Volumen der Impfkampagne um mehr als 150.000 Impfungen pro Tag zurück.
Fast zwei von fünf Menschen in Deutschland sind vollständig geimpft. Von den angepeilten 80 Prozent ist das allerdings noch weit weg. Vor allem, wenn man den Rückgang des Impftempos betrachtet.
Dennoch geht es voran: Zwei Bundesländer haben mit dem gestrigen Impftag den Sprung über die 40-Prozent-Grenze der Vollgeimpften geschafft: Mit Schleswig-Holstein (gestern 39,9 Prozent gemeldet, heute 40,1) und Bremen (gestern 39,2 Prozent, heute 40,1) sind nun in fünf Bundesländern mindestens zwei von fünf Personen geimpft. Mecklenburg-Vorpommern (41,0 Prozent), NRW (42,6 Prozent) und Saarland (44,3 Prozent) hatten diese Schwelle schon zuvor überschritten.
+++ 17:20 Studie: Biontech gelangt nicht in Muttermilch +++
Corona-Impfungen für stillende Frauen mit mRNA-Impfstoffen sind nach Einschätzung von US-Experten in Hinblick auf die Muttermilch unproblematisch. Wegen der Immunisierung sollten Mütter nicht aufhören zu stillen, schreibt ein Team um Stephanie Gaw von der University of California San Francisco im Fachblatt "Jama Pediatrics". In 13 untersuchten Muttermilchproben von sieben geimpften Frauen sei keine mRNA aus dem Impfstoff nachweisbar gewesen. Fünf Probandinnen hatten den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer und zwei den von Moderna erhalten. Die untersuchten Proben wurden vor der Impfung sowie zwischen vier und 48 Stunden danach entnommen. Die Ergebnisse seien wichtige frühe Hinweise, dass die mRNA aus den Impfstoffen nicht auf den Säugling übertragen werde, schreibt das Autorenteam. Es weist als Einschränkung jedoch auf die geringe Zahl an Studienteilnehmerinnen hin.
+++ 16:50 Von der Leyen zu US-Quote: Europa holt beim Impfen auf +++
Die europäische Aufholjagd bei den Impfungen gegen Covid-19 kommt nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen voran. Mitte April habe man noch 25 Prozentpunkte hinter den Vereinigten Staaten gelegen, was die Zahl der Erwachsenen mit mindestens einer Impfung angeht, sagte die Politikerin im Europaparlament in Straßburg. Heute seien dies nur noch 5 Prozentpunkte, und die Lücke schließe sich immer weiter. "Es zeigt sich, dass sich das Durchhaltevermögen gelohnt hat", sagte von der Leyen. Die Impfkampagne werde endlich zu einer Erfolgsgeschichte.
Coronavirus Übersicht Impfungen weltweit (1.+2.)
+++ 16:35 Katalonien kassiert Lockerungen wieder ein +++
Wegen wieder deutlich steigender Infektionszahlen verhängt die spanische Region Katalonien neue Corona-Restriktionen: So sollen ab dem Wochenende Nachtklubs wieder geschlossen bleiben, bei Veranstaltungen im Freien mit mehr als 500 Teilnehmern wird ein negativer Corona-Test gefordert. "Wir können nicht so tun, als hätten wir das Virus besiegt", sagte am Dienstag eine Sprecherin der Regionalregierung. Die Sprecherin forderte zudem, dass es wieder Pflicht werden solle, auch im Freien eine Maske zu tragen. Darüber kann aber nur die Zentralregierung entscheiden.
+++ 16:20 Ibiza-Ausschuss: FPÖ-Politiker infiziert Parlamentskollegen +++
Im Ibiza-Ausschuss des österreichischen Parlaments sind nach einer Sitzung fünf Corona-Infektionen bekannt geworden. Zu den Betroffenen zählt die Abgeordnete Stephanie Krisper, die die liberalen Neos in dem Untersuchungsausschuss vertritt. Sitzungsteilnehmer hatten sich testen lassen, nachdem die rechte FPÖ am Montag über die Infektion ihres Ausschussmitglieds Christian Hafenecker informierte - drei Tage nachdem er selbst davon erfuhr. Bei der Sitzung vorigen Donnerstag war Kanzler Sebastian Kurz von der konservativen ÖVP geladen. Laut dem Kanzleramt hat sich Kurz bei dem Termin nicht angesteckt. Hafenecker trägt wie auch andere FPÖ-Politiker im Parlament keine Schutzmaske. Er sei zudem nicht gegen Covid-19 geimpft, weil er gegen manche Impfstoffe skeptisch sei, sagte er.
+++ 15:50 Labore: Delta sorgt für jede zweite Infektion +++
In deutschen Laboren geht mittlerweile knapp die Hälfte aller untersuchten Corona-Befunde auf die Delta-Variante zurück. Das teilte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) mit. Demnach betrug der Delta-Anteil bei der Datenerhebung der Woche bis 4. Juli 47 Prozent. Der Verband sprach von einem "erwartungsgemäßen" Anstieg. Die Zahlen des ALM decken sich in etwa mit der Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) von vergangener Woche. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante "mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht", schrieb das RKI mit Bezug auf die Woche bis 4. Juli. Aktuelle Daten des RKI werden am Mittwochabend erwartet. Zuletzt seien in den ALM-Laboren 613 991 PCR-Untersuchungen innerhalb eine Woche gemacht worden. Dabei gab es 5065 positive Befunde, das entspreche einer weiterhin niedrigen Positivrate von 0,8 Prozent.
+++ 15:20 Politik erlaubt Rückkehr der Fans: Ab August keine Geisterspiele mehr +++
Die Politik hat grünes Licht für die Stadion-Rückkehr der Fans gegeben und damit das Ende der Geisterspiele im deutschen Profifußball eingeläutet. Ab der Spielzeit 2021/22 dürfen unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 25.000 Zuschauer wieder für die lange vermisste Atmosphäre in den Arenen sorgen - wahrscheinlich schon beim Bundesliga-Saisoneröffnungsspiel Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München am 13. August. Laut eines Beschlusses der Chefs der Staatskanzleien dürfen die Stadien für sportliche Großveranstaltungen künftig wieder zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden - wobei die Gesamtzahl der Zuschauenden vorerst bei 25.000 gedeckelt ist. Eine Ausnahme: Der Rekordmeister aus München darf seine Heimspiele in der Allianz Arena vor höchstens 20.000 Zuschauern austragen.
+++ 14:50 Zwei Drittel der Deutschen für Schwänzer-Bußgeld +++
Wer einen Impftermin ohne Absage nicht wahrnimmt, soll nach Meinung der meisten Deutschen eine Geldbuße zahlen müssen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Instituts Civey im Auftrag des "Bonner Generalanzeigers". Danach sind 65,8 Prozent der Befragten für eine solche Impfschwänzer-Abgabe, 28 Prozent lehnen sie ab, die übrigen 6,2 Prozent sind unentschieden. Am deutlichsten fällt die Zustimmung mit fast drei Vierteln bei den über 65-Jährigen aus.
+++ 14:20 Impfzentrum Freiburg: 700 Schwänzer an einem Tag +++
Am Zentralen Impfzentrum in Freiburg verfällt derzeit ein Großteil der zweiten Impftermine gegen das Coronavirus. Am Montag sind laut SWR zu 1100 geplanten Terminen für eine zweite Spritze nur 400 Menschen erschienen, hieß es unter Berufung auf den Leiter des Impfzentrums, Daniel Strowitzki. Diese Entwicklung sei schon seit etwa einer Woche zu beobachten. Auch die Zahl der Erstimpfungen sinke deutlich. Täglich würden im Freiburger Impfzentrum nur noch etwa 1500 Menschen geimpft. Vor drei Wochen seien es noch fast dreimal so viele gewesen. Ähnliche Probleme gebe es auch anderswo, etwa im Rhein-Neckar-Kreis, berichtete der SWR.
+++ 13:51 Kretschmann: Manche Regeln bleiben für Ungeimpfte womöglich dauerhaft +++
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat das Erreichen der Herdenimmunität in Frage gestellt - und vor bleibenden Einschränkungen für Impfverweigerer gewarnt. Aufgrund der Delta-Variante und der Tatsache, dass auch Geimpfte sich infizieren und wohl auch in geringerem Maße Infektionen weitertragen könnten, sei es fraglich, "ob wir überhaupt noch Herdenimmunität erreichen", sagte der Grünen-Politiker. Die Delta-Variante sei erheblich ansteckender als andere Varianten des Coronavirus. Es sei deshalb wichtig, dass sich alle impfen lassen. "Sonst können wir die Pandemie gar nicht mehr beenden", sagte Kretschmann. "Impfen ist das einzige Mittel, das wir haben, um die Pandemie in die Knie zu zwingen." Das Testen ist aus Sicht von Kretschmann auch nicht zwangsläufig ein vollwertiger Ersatz fürs Impfen. Die Ergebnisse der Antigentests würden bei der Delta-Variante unsicherer. "Da muss jeder damit rechnen, wenn er nicht geimpft ist, dass er bestimmte Erleichterungen einfach nicht mehr wahrnehmen kann." Das prüfe man derzeit.
+++ 13:34 Indien meldet niedrigsten Tageswert an Neuinfektionen seit Monaten +++
In Indien ist die Zahl der binnen eines Tages erfassten Corona-Neuinfektionen auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Monaten gefallen. Die Behörden melden mit 34.703 neuen Fällen rund 2860 weniger als in der Vorwoche, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Zuletzt gab es am 16. März mit knapp 29.000 Neuinfektionen einen niedrigeren Tageswert. Auf dem Höhepunkt seiner zweiten Corona-Welle verzeichnete das südasiatische Land Anfang Mai zeitweise täglich mehr als 400.000 neue Fälle. Auch die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Toten mit einer bestätigten Infektion ging im Vergleich zur Vorwoche von 907 auf 553 zurück. Etliche Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt sehr hoch ist.
+++ 13:12 Bayern und Baden-Württemberg versprechen Millionen für Luftfilter in Schulen +++
Der Freistaat Bayern stellt den Schulen 190 Millionen Euro für die Ausstattung von Klassenzimmern mit Luftreinigungsgeräten zur Verfügung. Das kündigte Staatskanzleichef Florian Herrmann von der CSU an. Mit dem Geld sollen rund 60.000 Klassenzimmer und 50.000 Räume in Kindertagesstätten mit mobilen Luftreinigern versorgt werden können. Auch Baden-Württemberg will den Kommunen jetzt ein Landes-Förderprogramm von 60 Millionen Euro vorschlagen. "Damit werden wir die Kommunen bei der Anschaffung mobiler Anlagen und CO2-Ampeln hälftig unterstützen", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem "Mannheimer Morgen". Luftfilter ersetzten aber nicht das Lüften, sagte der Grünen-Politiker. Sie seien ein Baustein, der das regelmäßige Testen sowie das Maskentragen, die eingeübten Hygiene- und Schutzmaßnahmen sowie gezieltes Impfen ergänze. "Im Herbst müssen wir an den Schulen mehrgleisig fahren", sagte Kretschmann. "Uns muss aber bewusst sein: Keine Schutzmaßnahme bietet uns eine Garantie."
+++ 12:47 Allein in NRW wurden im Juni mindestens 50.000 Impftermine geschwänzt +++
Im Juni haben alleine in den Impfzentren im Rheinland und Teilen des Ruhrgebiets 50.000 Menschen ihre Termine nicht wahrgenommen. Das ergibt sich aus Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein. Die KV Westfalen Lippe als zweite zuständige Organisation für Nordrhein-Westfalen hat laut einer Sprecherin keine verlässlichen Zahlen. Wie viele Termine im Land insgesamt im Juni nicht wahrgenommen wurden, ist daher unklar. Wie ein Sprecher der KV Nordrhein dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte, seien die Fälle von unentschuldigt fehlenden Impflingen zwar misslich aber ohne große Folgen für die Impfzentren: So rückten oft Menschen kurzfristig nach - oder die Impfdosen würden für den kommenden Tag eingelagert.
+++ 12:26 Lufthansa nimmt Flüge in die USA wieder auf +++
Die Lufthansa rechnet damit, dass die USA Reisebeschränkungen im Sommer lockern. Eine Sprecherin sagte, die Lufthansa biete aktuell wieder Flüge zu all ihren amerikanischen Zielen an. "Die transatlantischen Beziehungen sind nicht nur ein wichtiger Luftverkehrsmarkt, sondern auch politisch und kulturell zentral. Deswegen sollten hier Austausch und Verkehr wieder rasch möglich werden." Zuvor hatte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie, deutlich gemacht, strenge Einreisebestimmungen in die USA führten zu anhaltenden Belastungen für deutsche Firmen.
+++ 12:01 STIKO schießt gegen Politik: "Einmischung ist kontraproduktiv" +++
In der Debatte um Corona-Impfungen für Kinder wehrt sich die Ständige Impfkommission (STIKO) gegen Einmischung von außen. "Die STIKO ist im Gesetz bewusst als unabhängige Kommission angelegt. Die laute Einmischung der Politik ist kontraproduktiv und nützt niemandem", hieß es von STIKO-Chef Thomas Mertens. Zuvor hatte SPD-Chefin Saskia Esken die Ständige Impfkommission aufgefordert, ihre Haltung zur Impfung von Jugendlichen zu überdenken. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder von der CSU äußerte sich in diese Richtung. "Es gehört zur ständigen Aufgabe der STIKO, Empfehlungen zu überprüfen (nicht nur bei Corona), es bedarf dazu keiner Aufforderung von Politikern", so Mertens. Eine Aktualisierung der Impfempfehlung könne es erst geben, wenn aussagekräftige Daten zum Risiko durch die Impfung und zum Risiko durch Delta vorliegen. "Dies erfordert Zeit und Sorgfältigkeit für die Sammlung der Daten, Analyse und Bewertung und Konsensbildung." Mertens betonte: "Unnötiger Druck muss vermieden werden, um eine Überlastung zu vermeiden."
+++ 11:40 Kinderarzt: "Kinder kommen alleine und wollen Impftermin haben" +++
Die Debatte um eine Impfung von Kindern erhitzt die Gemüter. Der Berliner Kinderarzt Martin Karsten berichtet von Kindern, die selbstständig in seine Praxis kommen, um sich impfen zu lassen. Er lobt dennoch die Arbeit der Stiko und betont die Wichtigkeit von Studienergebnissen aus den USA.
+++ 11:21 Mallorca und Co.: Deutsche halten trotz Delta an Urlaubsplänen fest +++
Deutsche Reiseanbieter spüren nach eigenen Angaben bislang keine Folgen der Delta-Variante im Buchungsverhalten von Kunden. Veranstalter beobachten derzeit keine Stornierungen im großen Stil aus Sorge vor Corona-Ansteckungen im Urlaub, wie mehrere Unternehmen auf Anfrage berichteten. "Speziell für kurzfristigere Reisen noch in den Sommerferien 2021 verzeichnen wir weiterhin eine sehr hohe Nachfrage", sagte Ralph Schiller, Chef des Reisekonzerns FTI. Selbst bei medial stark im Fokus stehenden Regionen wie Mallorca reagierten Gäste besonnen, "so dass wir für die Insel derzeit kein erhöhtes Stornierungsaufkommen vermelden". Anbieter DER Touristik stellt derzeit ebenfalls "keine vermehrten Stornierungen" fest. Die Kurzfristbuchungen zeigten, dass viele Kunden jetzt ihren ausgefallenen Sommerurlaub aus 2020 nachholen möchten, sagte DER-Touristik-Chef Ingo Burmester.
+++ 11:04 CDU-Rechtsexperte: Aufhebung der Corona-Maßnahmen "verfassungsrechtlich zwingend" +++
Angesichts anhaltend niedriger Infektionsraten und Fortschritten bei der Impfkampagne mehren sich die Forderungen nach baldiger Aufhebung der Corona-Beschränkungen. Ein solcher Schritt sei "verfassungsrechtlich zwingend", sagte der Unions-Rechtsexperte Jan-Marco Luczak von der CDU der "Welt". "Die Maßnahmen waren richtig und notwendig, um das Pandemiegeschehen in den Griff zu bekommen. Wenn aber Selbst- und Fremdgefährdungen wissenschaftlich nahezu ausgeschlossen sind, gibt es für Beschränkungen keinen Raum mehr", fügte Luczak hinzu. Eingriffe in die Grundrechte von Menschen bedürften einer Legitimation. Wenn keine Ansteckungsgefahr mehr bestehe, fehle die Rechtfertigung dafür.
+++ 10:28 Briten erwarten 100.000 Fälle pro Tag, aber "kann nicht immer nur um Corona gehen" +++
Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid hat die geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England verteidigt. "Wir sind sehr zufrieden mit den verkündeten Entscheidungen", sagte Javid dem Sender Sky News. Er räumte ein, dass sich die Zahl der Neuinfektionen wegen der für 19. Juli angepeilten Lockerungen erhöhen werde. Bereits bis zur Aufhebung am 19. Juli rechnet die Regierung mit 50.000 täglichen Fällen, danach, so Javid, dürften die Zahlen auf bis zu 100.000 steigen. Aber der Einsatz von Impfstoffen habe die Verbindung von Infektionen und Krankenhauseinweisungen sowie Todesfällen geschwächt. "Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben", sagte und Javid betonte, es sei an der Zeit, sich verstärkt um andere Gesundheitsprobleme zu kümmern. Millionen Menschen hätten sich während der Pandemie mit ihren Sorgen nicht an den Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) gewandt. Dies müsse ebenfalls eine Priorität sein. "Es kann nicht nur immer um Corona gehen", sagte Javid.
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+++ 10:14 Experten: Herdenimmunität ohne Impfung von Kindern unmöglich +++
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie geht davon aus, dass eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus ohne die Impfung von Kindern und Jugendlichen nicht erreichbar ist. "Klassischerweise geht man von einer Herdenimmunität aus, wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung gegen den Erreger geschützt sind. Das setzt aber voraus, dass sich der Erreger in diesen Personen nicht vermehren kann", sagte Vizepräsident Reinhold Förster den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bei Sars-Cov-2 sei dies aber anders: Menschen könnten das Virus übertragen, obwohl sie selbst nicht erkrankt seien, obwohl sie geimpft und vollkommen symptomfrei seien. Mit der Delta-Variante habe sich die Situation verschärft: "Sie ist deutlich ansteckender. Sie betrifft sehr stark Jugendliche und Kinder", sagte Förster. "Solange diese Gruppe gar nicht oder wenig geimpft ist, werden wir keine Herdenimmunität bekommen."
+++ 09:49 "Politisch zerredet": Hausärzte im Rheinland impfen nicht mehr mit Astrazeneca +++
In der laufenden Corona-Impfkampagne wollen die Praxen im Rheinland nach Angaben des Hausärzteverbandes künftig auf den Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Das sagte der Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken, der "Rheinischen Post". "Astazeneca wird zunehmend der Ladenhüter unter den Impfstoffen. Er ist politisch einfach zerredet worden. Die aktuelle STIKO-Empfehlung unterstützt dies noch. Viele Patienten wollen den Wechsel auf Biontech", so Funken. Daher sei man nun gezwungen, auf Astrazeneca zu verzichten, obwohl es sich um einen guten Impfstoff handele, der auch vor der Delta-Variante schütze. Viele Patienten wünschten die Möglichkeit, zu Biontech zu wechseln, häufig auch, weil sie so schneller zur Zweitimpfung kommen können. Das sei verständlich, so Funken. "Für die Hausärzte bedeutet das andererseits organisatorischen Stress. Termine müsse neu vergeben, Impfstoffe anders verplant werden", sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein.
+++ 09:29 Steitz bremst Angst nach Israels Biontech-Studie: "Seit zwei Wochen kein Todesfall" +++
Überall ist die Delta-Variante auf dem Vormarsch, so auch in Israel. Die Impfkampagne des Landes läuft bereits früh auf Hochtouren. Studien zeigen nun, dass der eingesetzte Biontech-Impfstoff weniger wirksam ist, als gedacht. ntv-Coronaexpertin Doro Steitz erklärt die Ergebnisse.
+++ 09:12 Israel und Südkorea tauschen Hunderttausende Impfdosen +++
Israel tauscht nach eigenen Angaben rund 700.000 Impfdosen des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer mit Südkorea aus. Ministerpräsident Naftali Bennett hatte in den vergangenen Wochen zum Impfen gedrängt und auf die beschränkte Haltbarkeit der Impfdosen im Land bis Ende Juli hingewiesen. Israel werde die rund 700.000 Einheiten sofort nach Südkorea schicken, teilte die Regierung in Jerusalem in der Nacht zu Dienstag mit. Südkorea werde wiederum die gleiche Anzahl von einer Lieferung im September und Oktober nach Israel schicken.
+++ 08:45 Groß angelegter Betrug: Tausende Inder kriegen Salzwasser statt Impfstoff +++
In Indien ist ein groß angelegter Betrug in mehreren falschen Impfzentren aufgedeckt worden. Wie CNN berichtet, wurden nahe der Metropole Mumbai im westlichen Staat Maharashtra 14 Personen festgenommen, darunter Ärzte und medizinisches Personal. Mindestens zwölf falsche Impfzentren sollen demnach dort eröffnet worden sein, in denen Patienten Salzwasser statt eines Corona-Impfstoffs gespritzt wurde, sagte ein Vertreter der örtlichen Polizei. Die festgenommenen Mediziner hätten demnach ein Krankenhaus für gefälschte Zertifikate, Impf-Fläschchen und Spritzen genutzt. Schätzungsweise 2500 Menschen wurde nach bisherigem Ermittlungsstand das Salzwasser verabreicht. Die Spritzen wurden den Patienten in Rechnung gestellt, wodurch umgerechnet rund 24.000 Euro ergaunert wurden. Die Ermittlungen laufen noch.
+++ 08:24 "Godzilla" und "Peter Hase": Erstes Kino-Wochenende lockt Hunderttausende Besucher +++
Monatelang waren die Kinos wegen der Pandemie geschlossen - nun haben sie wieder geöffnet. Der Branchenverband HDF Kino zeigt sich zufrieden mit den Besuchszahlen am ersten Wochenende. Von Donnerstag bis Sonntag seien rund 830.000 Besucherinnen und Besucher in den Kinos gewesen, teilte der Verband in Berlin unter Berufung auf den Analysedienst Comscore mit. Das sei "ein unter den bestehenden Auflagen sehr gutes Ergebnis". Für den Kinobesuch gelten weiterhin Auflagen, die sich in den Regionen unterscheiden können. So müssen beispielsweise Plätze freigelassen werden, um Abstand zu sichern. In einigen Bundesländern könnten wegen der Abstände weiterhin nur etwa ein Viertel der Sitzplätze belegt werden, schreibt der HDF Kino. Besonders viele Besucherinnen und Besucher hatten laut Analyse der Actionfilm "Godzilla vs. Kong", der Kinderfilm "Peter Hase 2", der Gruselfilm "Conjuring 3" sowie "Catweazle" mit Otto Waalkes.
+++ 08:01 Keine deutsche Region mehr über Inzidenz von 25, 40 Regionen mit Inzidenz 0 +++
Deutschlandweit hat keine Region mehr eine Inzidenz von über 25. Auch der Spitzenreiter (Eichsfeld in Thüringen) liegt jetzt nicht mehr über dieser Marke und meldete dem RKI genau 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Insgesamt verzeichnen mittlerweile 40 der über 400 Kreise und kreisfreien Städte eine Inzidenz von 0 Neuinfektionen in der letzten Woche.
Die zweithöchste Inzidenz verzeichnet aktuell Frankfurt am Main mit 20,4. 31 Kreise liegen in Deutschland noch über einer Inzidenz von 10, die meisten davon liegen in Bayern und Baden-Württemberg - etwa München (10,0) oder Heilbronn (15,8).
+++ 07:31 Weniger Zuzug, mehr Tote: Pandemie lässt deutsche Großstädte schrumpfen +++
Die Pandemie hat das Wachstum der Großstädte in Deutschland ausgebremst. Zu dieser Einschätzung kommen Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) nach einer Auswertung von Einwohnermeldedaten der 15 größten deutschen Städte. Verantwortlich dafür seien eine geringere Zuwanderung, weniger Geburten und mehr Sterbefälle im ersten Corona-Jahr 2020, schreiben die Forscher um Prof. Dieter Rink in einem Diskussionspapier. Am Ende der 2010er Jahre seien Berlin, Hamburg, Frankfurt und Co. fast ausnahmslos gewachsen, im Mittel um ein halbes Prozent (0,55) zwischen 2017 und 2018. 2019 lag das Wachstum bei 0,36 Prozent. 2020 stand dagegen ein durchschnittliches Minus von 0,18 Prozent. Mit Leipzig, Hamburg und München hätten nur noch drei der 15 Städte ein kleines beziehungsweise moderates Wachstum verbuchen können.
+++ 07:02 "Ist doch nicht zu viel verlangt": Dreyer lehnt Strafen für Impf-Schwänzer ab +++
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hält ein Bußgeld für sogenannte Impfschwänzer für den falschen Weg. "Es ist ein ganz großes Ärgernis für unsere Impfzentren, wenn Leute einfach ihren Termin nicht wahrnehmen und vorher nicht absagen", sagte die SPD-Politikerin. "Aber ich glaube, die Bußgeld-Debatte wird das Problem nicht lösen", ergänzte Dreyer. "Wir appellieren an die Vernunft der Menschen. Ohne Absage einen Termin nicht wahrzunehmen, nimmt anderen die Chance auf eine Impfung." Und: "Für die Impfzenten ist es ein immenser Aufwand, das aufzufangen, es bringt Sand ins Getriebe." Die Impfzentren seien schon dazu übergegangen, die Termine zu überbuchen, um das auszugleichen, aber es sei ein riesiger Organisationsaufwand, wenn viele Menschen nicht erschienen. "Es ist ein Anruf, abzusagen. Das ist doch nicht zu viel verlangt."
+++ 06:34 Söder-Vize verweigert Impfung: Bayerns Gesundheitsminister kritisiert Koalitionspartner +++
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU hat die Position seines Kabinettskollegen Hubert Aiwanger zu Corona-Impfungen kritisiert. Die Haltung des Wirtschaftsministers tue der Impfkampagne nicht gut, sagte Holetschek der "Allgäuer Zeitung". Der Vorsitzende der Freien Wähler steht in der Kritik, weil er sich bislang keine Spritze gegen das Coronavirus hat geben lassen. Aiwanger wehrt sich dagegen. Er verlangt, dass auf Ungeimpfte kein Druck ausgeübt werden dürfe. Auch Holetschek sagte, dass jeder selbst entscheiden müsse, ob man sich impfen lasse. "Ich sage aber auch, Impfen ist ein Akt der Solidarität. Wenn man bestimmte öffentliche Ämter innehat und sozusagen auch Vorbild ist, sollte man sich bewusst machen, welche Welle man damit auslöst."
+++ 06:07 Japan verbannt fast alle Zuschauer von Olympia-Eröffnungszeremonie +++
Die Olympia-Eröffnungszeremonie in Japan soll offenbar mit einer reduzierten Zahl von VIP-Zuschauern stattfinden. Wie die Zeitung "Asahi" berichtet, plant Japans Regierung die ursprünglich vorgesehenen 10.000 Gäste bei der Eröffnung der Spiele wegen der Corona-Pandemie stark zu reduzieren. Die Organisatoren haben bereits Zuschauer aus dem Ausland verboten und eine Obergrenze für inländische Zuschauer bei den Wettkämpfen festgelegt. Wie mit den Zuschauerzahlen weiter verfahren wird, soll in einem Gespräch am Donnerstag entschieden werden, an dem auch der Gouverneur von Tokio und IOC-Präsident Thomas Bach teilnehmen.
+++ 05:01 440 Neuinfektionen, Inzidenz knapp unter 5 +++
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 440 Neuinfektionen, 36 mehr als am Montag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 4,9 von 5,0 am Vortag. 31 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Vor einer Woche wurden 57 Tote gezählt.
+++ 04:00 Lehrerverband besorgt wegen zu wenig Filteranlagen +++
Der Deutsche Lehrerverband ist wegen unzureichender Vorbereitungen bezüglich der Filteranlagen in Klassenzimmern besorgt. "Wir fürchten, dass im Herbst weniger als zehn Prozent der über 650.000 Unterrichtsräume in Deutschland eine Filtertechnik haben werden", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Man sei für die bevorstehende Ausbreitung der Deltavariante durch Reiserückkehrer für den Schulstart nicht genug gewappnet.
+++ 03:38 Bangladesch bleibt länger im Lockdown +++
Angesichts rasch steigender Corona-Infektionszahlen hat Bangladesch seinen strikten landesweiten Lockdown um eine Woche verlängert. Die Menschen in dem 160-Millionen-Einwohner-Land dürfen das Haus bis zum 14. Juli nur aus gutem Grund verlassen - etwa um Essen oder Medikamente zu kaufen oder um Beerdigungen zu besuchen. Seit vergangenem Donnerstag hat die Polizei bereits mehr als 2100 Regelbrecher festgenommen und auf Kaution freigelassen. Welche Strafe ihnen droht, ist noch unklar.
+++ 02:15 Montgomery hält baldige Herdenimmunität für unrealistisch +++
Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, ist eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus "kurzfristig nicht erreichbar". Der Anteil der Geimpften und Genesen müsste nach neuen Rechenmodellen bei rund 85 Prozent liegen, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die zehn Prozent, die sich ums Verrecken nicht impfen lassen wollen, werden ihre Immunität erreichen, indem sie eine Erkrankung durchmachen", erklärte der Weltärztebund-Chef. Das werde dann geschehen, "wenn wir alle Vorsichtsmaßnahmen fallen lassen".
+++ 01:10 Lage in Afrika spitzt sich zu +++
In Afrika ist in der vergangenen Woche eine Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen registriert worden. Zwischen Montag und Sonntag wurden auf dem Kontinent täglich mehr als 36.000 Neuinfektionen nachgewiesen, wie eine AFP-Zählung auf der Grundlage von Behördenangaben ergab. Am schwersten betroffen ist Südafrika, wo sich die Delta-Variante des Coronavirus derzeit stark ausbreitet.
+++ 00:35 Scholz hält nichts von Bußgeld für "Impfschwänzer" +++
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz lehnt ein Bußgeld für sogenannte "Impfschwänzer" ab. Stattdessen fordert er den erneuten Einsatz von Impfmobilen in sozialen Brennpunkten. "Jetzt ist es entscheidend, dass wir alles versuchen, die Menschen zu erreichen, die wir bisher noch nicht für Impfungen gewinnen konnten", sagte der Finanzminister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ob jemand geimpft sei oder nicht, dürfe keine soziale Frage sein.
+++ 23:26 Schwesig zündet Impfstufe zwei +++
Mecklenburg-Vorpommern will die Corona-Schutzimpfungen noch mehr in die Fläche und damit hin zu den Menschen tragen. Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Schwerin sagte, sollen in Städten und Dörfern deutlich mehr Angebote ohne vorherige Terminabsprachen unterbreitet werden. "Die Landkreise und kreisfreien Städte zünden jetzt die Stufe zwei. Wir gehen weg vom Impfen in den Impfzentren. Das ist auch weiter möglich. Aber wir gehen mit mobilen Impfteams immer mehr raus, vor Ort, wo die Bürgerinnen und Bürger sind", kündigte die SPD-Politikerin nach Beratungen der Landesregierung zur Corona-Lage an.
+++ 22:35 Merkel appelliert an Länder für sicheren Schulanfang +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angemahnt, dass die Länder für einen sicheren Schulanfang nach den Sommerferien sorgen sollen. Es sei sehr wichtig, dass man die Schulen offen halten könne, sagt Merkel im CDU-Bundesvorstand. Sie erwähnte in diesem Zusammenhang auch die Förderprogramme für Luftfilter in den Klassenräumen, berichteten Teilnehmer. Wichtig seien auch geeignete Tests für Kinder, sagt Merkel und plädiert für ein möglichst gemeinsames Vorgehen der 16 Länder. Das Hauptthema im Sommer sei aber "impfen, impfen, impfen".
+++ 22:05 Niedersachsens Ministerpräsident anhaltend verärgert über STIKO +++
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ist weiter verärgert über die fehlende Empfehlung für eine Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche. "Es gibt eine große Gruppe, für die gibt es derzeit keine Impfempfehlung, das sind Jugendliche", sagte der SPD-Politiker in Langenhagen bei Hannover. "Ich mache überhaupt gar keinen Hehl daraus, dass ich das eine ausgesprochen schwierige Entscheidung finde." Die Impfung nämlich wäre das wichtigste Mittel, um der Delta-Variante und der Gefahr eines Wiederanstiegs des Infektionsgeschehens zu begegnen und einen sicheren Schulbetrieb zu gewährleisten. "Ich habe den Eindruck, dass wir uns an dieser Stelle gerade im Moment echt im Wege stehen.
+++ 21:35 Bars und Strände voll: Spanien feiert mit Delta +++
Im spanischen Corona-Hotspot Katalonien können die rasant gestiegenen Infektionszahlen die Sommerpartys von Einheimischen und Touristen nicht stoppen. Die Strände, aber auch Hotels, Kneipen und Läden der katalanischen Hauptstadt Barcelona und anderer Küstengemeinden der Region waren am Wochenende und auch am Montag zum Teil total überfüllt, wie Regionalmedien berichteten. Unter den Besuchern gebe es "viele Touristen aus anderen Ländern Europas, die einräumen, sie seien vom pulsierenden Nachtleben angezogen" worden, schrieb die Zeitung "El Periódico". "Strände, Plätze, Bars und Diskotheken sind gefüllt mit Musik und Alkohol, aber Masken gibt es nur wenige", stellte das Blatt fest.
+++ 21:05 Vor allem Jüngere: 32.000 Neuinfektionen in Spanien +++
In Spanien steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter. Grund sei die höhere Ansteckungsrate bei jüngeren Menschen und die Verbreitung der infektiöseren Delta-Variante, teilt das Gesundheitsministerium mit. Binnen 24 Stunden wurden 32.607 Neuinfektionen und 23 weitere Todesfälle gemeldet. Das ist der höchste Tageszuwachs seit dem 8. Februar. Die Zahlen in den unterschiedlichen Altersgruppen variierten stark, "unter den Jüngsten haben wir eine Inzidenz von fast 600", teilte der Chef-Epidemiologe des Gesundheitsministeriums mit. Insgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie mehr als 3,8 Millionen Menschen in Spanien positiv auf das Coronavirus getestet, 80.934 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.
Neuinfektionen in Spanien im 7-Tage-Trend
+++ 20:31 Vier Bundesländer verzeichnen steigende Inzidenzen +++
Bundesweit stagniert die Inzidenz bei 5,0. Von den 16 Bundesländern liegt die Hälfte unter der 5er-Schwelle, alle Länder rangieren weiterhin im einstelligen Bereich und bleiben damit unter 10. Fünf Bundesländer melden sinkende Werte pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen: Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Sachsen und Schleswig-Holstein verbessern sich in der Nachkommastelle. Vier Bundesländer verzeichnen dagegen leichte Aufschläge, ebenfalls im Nachkommabereich: Berlin, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In sieben Bundesländern stagniert die Entwicklung. Sachsen-Anhalt (1,0) und Mecklenburg-Vorpommern (1,3) melden die niedrigsten Inzidenzwerte.
+++ 20:00 Deutschland meldet 241 neue Fälle +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 3.731.460 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 241 neue Fälle hinzu, das sind 20 Fälle weniger als in der Vorwoche. Nach zwei Tagen mit einem Anstieg im Wochenvergleich gehen die Zahlen nun um 7,7 Prozent zurück. Auch die Zahl der Todesfälle geht weiter zurück. Der aktuelle Tageszuwachs um 8 liegt unter dem Montagswert vor einer Woche (22). Insgesamt vermeldet die Statistik 91.035 Tote. Rund 11.500 Personen gelten als akut infiziert.
Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,05 angegeben (Vortag: 1,1). Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 0,93 (Vortag: 0,99). Das bedeutet, dass ein Infizierter rechnerisch im Schnitt etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Nach RKI-Daten lag der Wert zuletzt im April über 1,00. Seinen Tiefstand hatte er seit dem im Juni mit 0,68 erreicht und war danach verhältnismäßig rasch gestiegen. Liegt der R-Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen.
Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland sinkt wieder. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 526 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, das sind 20 weniger als am Vortag. Demnach müssen 355 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 5 Personen weniger als am Vortag.
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