Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:42 Indien verlängert Corona-Ausgangssperre erneut +++

Indien verlängert die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre ein weiteres Mal. Die bestehenden Maßnahmen würden nun bis mindestens 31. Mai gelten, teilt das Innenministerium in Neu Delhi mit. Die Ausgangssperre für alle 1,3 Milliarden Bürger des Landes war Ende März verhängt worden. In Indien wurden nach offiziellen Angaben bislang knapp 91.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, mehr als 2800 Erkrankte starben.

+++ 23:15 ZDF verschiebt "Wetten, dass..?" +++
Aufgrund der aktuellen Situation verschiebt das ZDF die bislang für den 7. November geplante Sonderausgabe von "Wetten, dass..?" ins nächste Jahr. "'Wetten, dass..?' ist eine Show, die von der einzigartigen Atmosphäre einer großen, vollbesetzten Halle lebt. Das kann im Moment leider nicht seriös geplant werden", teilt der Sender mit. "Der zweite Grund ist die fehlende Vorbereitungszeit für die oft skurrilen und aufwändigen Wetten. Hier braucht es häufig große Menschenmassen, die viele Monate für eine Kraft- oder Geschicklichkeitswette üben. Auch das ist zurzeit leider nicht möglich", heißt es.

+++ 22:51 Frankreichs Totenzahl steigt um 483 +++
Die französischen Behörden geben einen Anstieg der Totenzahl um 483 nach 96 am Vortag bekannt. Es seien "zusätzliche Daten" von örtlichen Gesundheitsämtern eingegangen, erklärt dazu eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. "Es gibt keinen plötzlichen Anstieg der Sterbefälle." Insgesamt sind damit 28.108 Todesfälle und 142.481 Infektionen in Frankreich bekannt.

+++ 22:30 Corona-Ausbruch in Fleischbetrieb bei Osnabrück: 92 Infizierte +++
Wegen zahlreicher Coronavirus-Infektionen in der Belegschaft setzt ein fleischverarbeitender Betrieb in Niedersachsen die Produktion aus. Tests hatten ergeben, dass 92 Mitarbeiter des Betriebs in Dissen infiziert sind, teilte der Landkreis Osnabrück mit. Die betroffenen Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen würden in Quarantäne geschickt, hieß es. Mit dem Land Niedersachsen werde nun das weitere Vorgehen beraten - dabei stehe die Frage im Zentrum, "ob das Unternehmen einen systemrelevanten Bereich der Lebensmittelindustrie darstellt". 62 der positiv Getesteten wohnen den Angaben zufolge im Landkreis Osnabrück, teils in Sammelunterkünften. "Unter ihnen sind zahlreiche Kräfte, die von Subunternehmen beschäftigt werden." Die Ermittlung der Kontaktpersonen war den Angaben zufolge noch nicht abgeschlossen. Man habe außerdem die Kreise Gütersloh, Steinfurt, Wesel und Vechta informiert, "in denen die weiteren 30 positiv Getesteten wohnen", teilte der Landkreis mit.

+++ 22:10 EU besorgt über gigantische deutsche Corona-Hilfen +++
Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, äußert sich besorgt über "riesige Unterschiede" bei den Corona-Staatshilfen der Mitgliedsländer. Den Statistiken der Kommission zufolge entfalle die Hälfte der genehmigten Corona-Hilfen auf Deutschland, sagt sie der "Süddeutsche Zeitung" einem Vorabbericht zufolge. Es bestehe die Gefahr, dass dies den Wettbewerb auf dem Binnenmarkt verzerre und die wirtschaftliche Erholung verlangsame. Dies sei "zu einem gewissen Grad schon eingetreten", zitiert sie das Blatt.

+++ 21:55 Papst mahnt zur Hygiene beim Kirchenbesuch +++
Papst Franziskus hat die Gläubigen aufgerufen, in der Corona-Pandemie die Vorsichtsmaßnahmen bei Gottesdiensten zu befolgen. "In einigen Ländern sind die liturgischen Feiern mit Gläubigen wieder aufgenommen worden, in anderen wird die Möglichkeit erwogen", sagte der Pontifex. "Aber bitte, lasst uns die Vorschriften befolgen, um die Gesundheit jedes einzelnen und des Volkes zu schützen." In Italien dürfen ab Montag wieder Gottesdienste gefeiert werden - allerdings gilt auch hier Abstand halten als oberste Maxime. Am Montag feiert auch Franziskus im Petersdom wieder eine Messe.

Der Papst heute nach dem Angelus-Gebet.

Der Papst heute nach dem Angelus-Gebet.

(Foto: imago images/Independent Photo Agency Int.)

+++ 21:32 Trumps Sohn verteidigt den Vater +++
Der Sohn von US-Präsident Donald Trump, Eric Trump, hat den US-Demokraten vorgeworfen, Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu Wahlkampfzwecken zu missbrauchen. Die Demokraten würden das Thema "jeden einzelnen Tag zwischen jetzt und dem 3. November ausschlachten", sagte Eric Trump dem Sender Fox News mit Blick auf den Wahltag. "Und wissen Sie was? Nach dem 3. November wird das Coronavirus plötzlich wie von Zauberhand verschwinden." Er spielte damit auf demokratische Gouverneure an, die sich Bestrebungen des Präsidenten widersetzen, ihre Bundesstaaten trotz der Pandemie möglichst schnell wieder zu öffnen. Die USA haben in der Pandemie mehr als 88.000 Tote zu beklagen.

+++ 21:15 Frankreich meldet mehr als 28.000 Tote +++
In Frankreich sind mehr als 28.000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Seit Beginn der Pandemie seien 28.108 Todesfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Abend mit. Nach Angaben des Ministeriums wurden 10.642 der Todesfälle in Alten- und sozialen Pflegeeinrichtungen registriert. Die Zahl der Patienten auf Intensivstationen sank demnach jedoch weiter. Landesweit befanden sich dem Ministerium zufolge 2087 Menschen mit einer schweren Form von Covid-19 in intensiver Behandlung in Kliniken. Seit Beginn der Epidemie seien in Frankreich rund 98.500 Menschen in Krankenhäusern behandelt worden, davon rund 17.500 auf Intensivstationen.

+++ 20:45 Fast 8000 Tote in Deutschland +++
In Deutschland nähert sich die Zahl der Toten der 8000er Marke. Insgesamt meldeten die Länder 7957 Tote, das sind 22 mehr als am Vortag. Von den 174.774 Infektionen sind nach RKI-Schätzungen 151.719 Menschen inzwischen wieder genesen. Die Zahl der Neuinfektionen ist derweil weiter im Sinkflug. Nach Berechnungen von ntv.de (auf Basis der Länderangaben und Schätzungen des Robert-Koch-Instituts) sind nur noch 15.098 Menschen derzeit akut infiziert. Das sind 470 mehr als am Vortag.

Unter den Ländern meldete das Saarland (+1) die wenigsten Neuansteckungen. Sachsen-Anhalt, das gestern keine einzige Infektion zu verzeichnen hatte, kam heute auf zwei neue Fälle. Auch im Sieben-Tage-Trend sind die Ansteckungswerte weiterhin rückläufig.

+++ 20:28 Deutsche Ansteckungsrate im grünen Bereich +++
Der Coronavirus-Reproduktionsfaktor R liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter unter dem kritischen Wert von 1,0. Der "7-Tage-R" liege aktuell bei 0,87, teilte das RKI am Abend in seinem Lagebericht mit. Am Samstag hatte er bei 0,89 gelegen. Das RKI nutzt diesen Faktor, weil er einen stärkeren Ausgleich von Schwankungen gegenüber dem klassischen R ermöglicht. Auch diesen Wert gibt das RKI weiter an, er liegt demnach etwas höher bei 0,94 nach 0,88 am Vortag. Ein Wert unter 1,0 bedeutet in beiden Fällen, dass ein Infizierter statistisch im Schnitt weniger als eine andere Person ansteckt. Dies ist nach Angaben des RKI ein wichtiges Ziel auch mit Blick auf die Lockerung von Beschränkungen. Das Institut hat allerdings erklärt, die Zahl allein sei nicht entscheidend, um die aktuelle Lage zu bewerten. Wichtig seien auch die Zahl der Neuinfektionen im Tagesvergleich, die Zahl der positiv ausgefallenen Tests sowie die Be- und Auslastung des Gesundheitswesens.


+++ 20:06 Krankenhauspersonal lässt belgische Regierungschefin abblitzen +++
Das Personal einer Brüsseler Klinik hat der belgischen Regierungschefin Sophie Wilmès einen frostigen Empfang bereitet. Als Wilmès das St.Peter-Krankenhaus in der belgischen Hauptstadt besuchte, wandten ihr die zum Empfang vor der Klinik stehenden Mitarbeiter demonstrativ den Rücken zu. "Die Politiker kehren unseren Hilferufen ständig den Rücken", sagte ein Pfleger, der anonym bleiben wollte, dem Sender RTBF. "Die Mannschaften sind unterbesetzt und die Burnout-Raten zeigen es. Wir wollen, dass der Beruf richtig geschätzt wird." Wilmès schrieb später auf Twitter, das Treffen sei ein "wichtiger Moment" gewesen. "Die Gesundheitssituation, der Schutz, die psychische Belastung, der Respekt für den Beruf, die Finanzierung des Gesundheitswesens - nichts war tabu." Belgien mit seinen 11,5 Millionen Einwohnern ist von der Coronavirus-Pandemie stark betroffen. Bis Sonntag wurden 55.280 Infektionen registriert, 9052 Menschen starben. Das ist eine der höchsten Pro-Kopf-Todesraten weltweit.

+++ 19:45 Fluglinie Emirates entlässt 30.000 Mitarbeiter +++
Die Fluglinie Emirates will der Finanzagentur Bloomberg zufolge etwa 30.000 Stellen kürzen. Dies entspricht grob 30 Prozent der Belegschaft. Zudem werde erwogen, die A380-Flotte früher stillzulegen als geplant, meldet die Agentur unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Eine Sprecherin des Konzerns erklärt, das Unternehmen prüfe die wirtschaftliche Lage. Emirates hatte die Mitarbeiter Anfang März aufgefordert, unbezahlten Urlaub zu nehmen.

+++ 19:25 "Erst ein Impfstoff": Fed-Chef sieht weiter schwarz +++
Eine komplette Erholung der US-Wirtschaft nach der Corona-Krise wird Fed-Chef Jerome Powell zufolge möglicherweise von der Entwicklung eines Impfstoffs abhängen. "Die Wirtschaft wird sich erholen", sagte Powell in einem Interview des Senders CBS. Allerdings könne dies bis zum Ende des kommenden Jahres dauern. Sollte eine zweite Pandemie-Welle ausbleiben, dürfte die Erholung in der zweiten Hälfte dieses Jahres fortschreiten. "Für eine komplette Erholung der Wirtschaft müssen die Menschen komplettes Vertrauen haben", sagte der Chef der Notenbank allerdings. "Das wird möglicherweise auf die Ankunft eines Impfstoffes warten müssen." Powell hatte zuletzt vor einer langen Durststrecke der Wirtschaft gewarnt und damit die Investoren an der Wall Street aufgeschreckt.

+++ 18:50 Großbritannien meldet 170 Tote +++
Die Zahl der Todesopfer in Großbritannien steigt um 170 auf 34.636, teilte Wirtschaftsminister Alok Sharma mit. Das ist der niedrigste Wert seit dem 26. März. Insgesamt gebe es 243.303 bekannte Infektionsfälle, ein Anstieg von 3142 seit dem Vortag.

Einer Umfrage zufolge sind inzwischen mehr Briten davon überzeugt, dass ihre Regierung schlecht mit der Coronavirus-Pandemie umgeht als umgekehrt. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinium. Demnach zeigten sich 42 Prozent der Befragten unzufrieden mit der Reaktion der konservativen Regierung von Premierminister Boris Johnson auf den Coronavirus-Ausbruch. Nur 39 Prozent stehen hinter den Entscheidungen in der Downing Street.

+++ 18:30 Ansteckungszahlen in Italien sinken +++
Die Zahl der neuen Infektionen und Todesfälle in Italien sinkt weiter. Das Katastrophenschutzamt berichtet von 675 neuen Ansteckungen - die niedrigste Zahl seit dem 4. März. Es seien zudem 145 weitere Tote verzeichnet. Insgesamt sind damit 31.908 Tote und 225.435 Infizierte bekannt. Die Zahl der Genesenen übersteigt 125.000, die Zahl der aktiven Infektionen sinkt unter 70.000.

+++ 18:11  Corona-Ausbruch in Flüchtlingsheim in NRW +++
In einem Flüchtlingsheim in Nordrhein-Westfalen sind 70 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, bestätigte die Bezirksregierung in Köln. Insgesamt seien in der Unterkunft für 600 Menschen 300 Personen getestet worden, weitere Tests stünden noch aus. Nach einem ersten positiven Test am Donnerstag sei die Zentrale Unterbringungseinrichtung in Sankt Augustin-Niederpleis unter Quarantäne gestellt worden, berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger". Tests für alle fast 500 Bewohner seien angeordnet worden. "Wir haben mehrfach die Forderung gestellt, diese Heime durchzutesten", sagte der grüne Landtagsabgeordnete Horst Becker aus Lohmar dem Blatt. "Es zeigt sich jetzt, dass das viel zu spät passiert ist."

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 18:01 Düstere Prognose für deutsche Wirtschaft +++
Die deutsche Wirtschaft wird nach Ansicht des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel auch nach dem Ende des Lockdowns lange nicht zu alter Stärke finden. "Wir müssen unsere Prognosen vom Beginn der Krise revidieren", sagte IfW-Präsident Gabriel Felbermayr dem "Spiegel". Es sei davon auszugehen, "dass wir auch im dritten Quartal nicht zum Normalniveau zurückfinden. Dafür sind wir zu tief gefallen." Die aktuellen Wirtschaftsdaten deuteten nicht mehr auf den erhofften V-Verlauf der Rezession hin, also einen tiefen Einbruch gefolgt von einer rasanten Erholung. Laut Berechnungen des IfW entfalle auf den Lockdown selbst nur ein Drittel des Schadens am Bruttoinlandsprodukt. Daneben seien weitere belastende Faktoren getreten, allen voran eine rasant zunehmende Sorge vor der Zukunft. "Das Vertrauen hat einen Schock erlitten", sagte Felbermayr. Es seien "Zukunftsängste entstanden, die sehr viel nachhaltiger sind als die Bedrohung durch das Virus selbst".

+++ 17:40 Slowakei bleibt bei hartem Grenzregime +++
Auch wenn andere europäische Länder ihre Grenzen schrittweise wieder öffnen wollen, bleibt die Slowakei bei strengen Reisebeschränkungen und Grenzkontrollen. Das stellte die Regierung in Bratislava am Wochenende klar. "Es sieht sehr hoffnungsvoll für weitere bedeutende Lockerungen bei uns in der Slowakei aus, aber mit dem Schutzwall an unseren Grenzen müssen wir weiterhin wachsam und vorsichtig bleiben", schrieb der konservative Regierungschef Igor Matovic auf Facebook.

+++ 17:20 US-Behörden verteidigen Lockerungen +++
Amerikanische Behörden haben nach Angaben von US-Gesundheitsminister Alex Azar keine Zunahme von Infektionen an Orten registriert, an denen die Corona-bedingten Einschränkungen gelockert wurden. Häufungen von Ansteckungen gebe es nur in einigen lokal begrenzten Gebieten, sagt er dem Sender CNN.

+++ 17:02 Madagaskar meldet ersten Todesfall +++
In Madagaskar wird der erste Coronavirus-Tote registriert. Es handelt sich um einen 57 Jahre alten Krankenpfleger mit Vorerkrankungen, teilen Behörden mit.

+++ 16:35 Versuch mit Hamstern: OP-Masken schützen gegen Virus-Infektion +++
Hongkonger Forscher haben an Hamstern nachgewiesen, dass sich durch OP-Masken die kontaktlose Übertragung des Coronavirus deutlich verringern lässt. Die Übertragungsrate wurde durch den Einsatz der Masken um mehr als 60 Prozent reduziert, geht aus einer Studie der Universität Hongkong hervor. Ohne chirurgische Maske infizierten sich zwei Drittel der Hamster binnen einer Woche. Bei den Tieren, die sich trotz Maske infizierten, war der Virenbefall zudem weniger stark als bei Infektionen ohne Maske. Für die Studie wurden mit dem Coronavirus infizierte Hamster neben einen Käfig mit gesunden Tieren gesetzt. Zwischen die beiden Käfige wurden OP-Masken platziert.
Mehr dazu hier.

OP-Maske zwischen den Käfigen: Für die Studie mussten die Hamster keinen Mundschutz tragen.

OP-Maske zwischen den Käfigen: Für die Studie mussten die Hamster keinen Mundschutz tragen.

(Foto: picture alliance / dpa)

+++ 16:10 Bundesregierung rechnet mit Sommer ohne Reisewarnung +++
Die Bundesregierung geht davon aus, dass in weiten Teilen Europas trotz Corona-Pandemie in diesem Sommer Urlaub möglich sein wird. "Die Chancen stehen gut, dass wir unsere Sommerferien nicht nur im Inland, sondern auch im europäischen Ausland verbringen können", sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, der "Stuttgarter Zeitung". Ziel sei es, dass alle Länder in Europa wieder bereist werden könnten, sofern die Krankheitsentwicklung es zulasse und vertrauenswürdige Schutzkonzepte zur Anwendung kämen. Bareiß betonte, man müsse sichergehen, dass man nicht zu früh starte. Gerade in den besonders vom Tourismus abhängigen Regionen Südeuropas sei der Druck zur Wiedereröffnung von Hotels und Ferienanlagen groß. Er sei jedoch "überzeugt, dass die weltweite Reisewarnung nach dem 14. Juni Geschichte sein wird".

+++ 15:30 Trumps Hotel-Holding kann Kredite nicht bedienen +++
US-Präsident Donald Trump gilt als Verfechter schneller Lockerungen - womöglich auch, weil davon seine Zukunft als Unternehmer abhängt. Seit die Corona-Krise den globalen Tourismus abgewürgt hat, stehen auch die Trump-Hotels weitgehend leer. An mehreren Standorten verhandelt die Familienholding des Präsidenten, die Trump Organisation, derzeit über Zahlungsaufschübe, berichtete das Handelsblatt. Zum Familienunternehmen gehören 24 Golfclubs und Luxushotels in der ganzen Welt. 17 davon mussten im Zuge der Lockdowns schließen, darunter nicht nur Standorte in den USA und Kanada, sondern auch in Großbritannien und Irland, schreibt das Blatt weiter. Die geschlossenen Standorte generieren zu normalen Zeiten rund 650.000 Dollar an Umsatz pro Tag, errechnete die "Washington Post" laut dem Bericht. Das habe für 1500 Mitarbeiter des Trump Universums die Kündigung bedeutet. Das US-Magazin "Forbes" errechnete, dass die Pandemie Trumps Vermögen um eine Milliarde auf 2,1 Milliarden Dollar gedrückt habe - allein in der ersten Woche des Lockdowns. Geschäftszahlen veröffentlicht die Trump Organisation nicht, doch Insider ließen durchsickern, dass bei der Deutschen Bank Mitte April eine inoffizielle Anfrage auf Stundung der Kreditraten eingegangen sei. Laut Handelsblatt hat die Bank in der Sache noch nicht entschieden.

+++ 15:01 China riegelt Jilin noch stärker ab +++
In der chinesischen Millionen-Metropole Jilin werden nach neuen Seuchen-Fällen die Vorbeuge-Maßnahmen verschärft. Der Distrikt Fengman der Kommune ordnet die Schließung aller Geschäfte an, ausgenommen der Lebensmitteleinzelhandel. In Fengman - von Behörden als Hochrisiko-Zone eingestuft - sind drei neue Infektionen registriert worden. Der Gesundheitsberater der Regierung, Zhong Nanshan, warnt, das Risiko einer zweiten Welle bleibe bestehen.

+++ 14:30 "Keine Immunität": China rechnet mit zweiter Welle +++
Der oberste Gesundheitsberater der chinesischen Regierung fürchtet eine zweite Coronavirus-Welle in seinem Land. Wegen fehlender Immunität sei die Mehrheit der Chinesen weiterhin anfällig für das Virus, sagte Zhong Nanshan bei CNN. "Wir stehen vor einer großen Herausforderung." Zuletzt waren neue Infektionscluster in der Stadt Wuhan sowie in nordöstlichen Provinzen aufgetreten. Zhong hatte 2003 dazu beigetragen, das Ausmaß des Sars-Ausbruchs öffentlich zu machen. Mit Blick auf die aktuelle Corona-Pandemie sagte er, die örtlichen Behörden in Wuhan hätten in der frühen Phase der Pandemie weniger Fälle öffentlich gemacht, als es tatsächlich gab. Er glaube aber, dass die später veröffentlichten Zahlen der Wahrheit entsprachen, nachdem Wuhan Ende Januar abgeriegelt wurde und die Regierung die Kontrolle übernahm.

Chinas oberster Gesundheitsexperte Zhong.

Chinas oberster Gesundheitsexperte Zhong.

(Foto: imago images/Xinhua)

+++ 14:00 Katar bestraft Maskenpflicht-Verstöße mit bis zu drei Jahren Haft +++
Wer in Katar ohne Maske in der Öffentlichkeit unterwegs ist, muss seit heute mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Die neuen Strafen für das Nicht-Einhalten der Corona-Maßnahmen sind die weltweit härtesten. Bei Verstößen drohen bis zu drei Jahre Haft und bis zu 55.000 Dollar (50.800 Euro) Geldstrafe. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurden in Katar Moscheen, Schulen, Einkaufszentren und Restaurants geschlossen. Der Betrieb auf den WM-Baustellen geht hingegen weiter, da Katar 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten will. Der Staat lässt sieben neue Stadien für die WM bauen. Auf drei Baustellen wurden nach Behördenangaben Infektionsfälle festgestellt. Mehr als 30.000 Menschen haben sich bisher in Katar nachweislich infiziert - dies entspricht 1,1 Prozent der 2,75 Millionen Einwohner.

+++ 13:46 Estland beendet Notstand +++
Estland wird den Ausnahmezustand nicht erneut verlängern. Dies beschloss die Regierung in Tallinn. Der Notstand war Mitte März verhängt worden und läuft in der kommenden Nacht aus. Einige Einschränkungen bleiben aber in Kraft. "Dies ist wichtig, um einen erneuten Ausbruch der Krankheit zu verhindern", erklärte Regierungschef Ratas. Die Regierung hatte Mitte März frühzeitig mit strikten Maßnahmen auf die ersten Fälle reagiert. Seither hat sich die Lage im dem Ostseestaat deutlich verbessert, die Infektionszahlen gehen kontinuierlich zurück. Mehrere Schutzvorschriften wurden seit Ende April wieder gelockert.

+++ 13:33 Kinos sollen mehr Umbau-Hilfe bekommen +++
Die Kulturbeauftragte der Bundesregierung will Kinos den Zugang zu einem staatlichen Fördertopf erleichtern, der 17 Millionen Euro umfasst. Es solle ein höherer Staatsanteil bei der Förderung möglich werden, sagt Monika Grütters. Das Geld könne vor allem für bauliche Maßnahmen verwendet werden, um die Gesundheitsvorgaben einzuhalten. "Die Kinos werden auf absehbare Zeit nicht zu einem Normalbetrieb zurückkehren können und von den Schließungen länger betroffen sein als andere Bereiche."

+++ 13:10 Krise lässt Vermögen von Großbritanniens Superreichen schrumpfen +++
Die Corona-Pandemie hat das Vermögen der Tausend reichsten Menschen in Großbritannien erstmals seit rund einem Jahrzehnt schrumpfen lassen. Wie die "Sunday Times" berichtete, verloren die Superreichen in den vergangenen zwei Monaten insgesamt 54 Milliarden Pfund (60 Milliarden Euro). Die Zahl der Milliardäre sank demnach um vier auf 147. Laut der seit 1989 von der "Sunday Times" veröffentlichten Liste der Tausend Reichsten im Land musste die Hälfte der Milliardäre Verluste von bis zu sechs Milliarden Pfund hinnehmen. Das hat es seit 2009, im Gefolge der großen Finanzkrise, nicht mehr gegeben.

+++ 12:59 OSZE: Corona-Hilfspakete für Wirtschaft beflügeln Korruption +++
Die Korruption dürfte durch die riesigen Corona-Hilfspakete für die Wirtschaft aufblühen, weil Behörden überfordert sind - das befürchtet die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). "Wir vermuten, dass wir in den nächsten Monaten sehr viel mehr Korruption sehen werden", sagte der OSZE-Generalsekretär Thomas Greminger der österreichischen Nachrichtenagentur APA. "Die Kriminellen passen sich rasch an die Systemschwächen an, die durch die Covid-Krise hervorgerufen werden." Auch der Menschenhandel dürfte zunehmen, meinte der Schweizer Diplomat. Durch die Einführung der Kontrollen an den Binnengrenzen seien die Grenzbehörden im Schengen-Raum überfordert. An anderen Stellen fehlten dadurch Ressourcen. Das nutzten Kriminelle aus.

+++ 12:42 Laschet fordert Rückkehr zu EU-Binnenmarkt ohne Grenzen bis Juni +++
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet spricht sich für weitere Grenzöffnungen aus. "Offene Grenzen sind der Kern der europäischen Identität", sagt der CDU-Politiker der österreichischen Zeitung "Presse am Sonntag". "Spätestens im Juni muss der gesamte Binnenmarkt wiederhergestellt sein."

 

+++ 12:16 Spanien meldet erstmals seit zwei Monaten unter 100 Tote +++
In Spanien ist die Zahl der neuen Todesfälle erstmals seit zwei Monaten unter 100 gefallen. Binnen 24 Stunden seien 87 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, teilt das Gesundheitsministerium mit. Insgesamt seien 27.650 Menschen gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle stieg um 652 auf 231.350.

 

Aufgenommen gestern am Strand von Glyfada bei Athen.

Aufgenommen gestern am Strand von Glyfada bei Athen.

(Foto: imago images/ANE Edition)

+++ 11:56 Griechenlands Badestellen sind wieder geöffnet +++
In Griechenland sind bei Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius dieses Wochenende alle 515 organisierten Badeanstalten des Landes unter strengen Auflagen wieder geöffnet worden. Die Öffnung verlief nach übereinstimmenden Berichten griechischer Medien ohne Probleme. Erlaubt sind nur 40 Menschen pro 1000 Quadratmeter. Der Abstand zwischen den Sonnenschirmen muss mindestens vier Meter betragen. Unter den Schirmen dürfen höchstens zwei Liegen stehen. Die Strandbars dürfen nur verpacktes Essen verkaufen und keinen Alkohol ausschenken. Bei Verstoß drohen den Betreibern der Badeanstalten die Schließung ihres Unternehmens für 30 Tage und Geldstrafen bis zu 20.000 Euro, wie die Regierung mitteilte.

 

+++ 11:39 SPD-Fraktionsvize wirft Bayern "Null-Solidarität-Politik" vor +++
Der SPD-Fraktionsvize im Bundestag, Achim Post, hat Bayern in der Debatte um einen milliardenschweren Schutzschirm für Kommunen fehlenden Gemeinsinn in der Corona-Krise vorgeworfen. Post sprach von einer "Null-Solidarität-Politik", die der Schwere der Krise nicht angemessen sei. "Es ist schon ein ganz schön abgeschmacktes Spektakel, wenn der bayerische Ministerpräsident (Markus) Söder seit Wochen den großen Krisenmanager auf der Bundesbühne mimt, aber in dem Moment, wo es einmal um Solidarität über bayerische Landesgrenzen hinaus geht, seinen Finanzminister auf Konfrontation schalten lässt", sagte Post. Bayern lehnt Pläne des Bundesfinanzministeriums zu einem Schutzschirm von Bund und Ländern ab, der gleichzeitig Gewerbesteuerausfälle der Kommunen in Höhe von 12 Milliarden ausgleichen und Altschulden in Höhe von 45 Milliarden Euro übernehmen soll.

 

+++ 11:15 Russland meldet wieder mehr Neuinfektionen +++
In Russland ist die Zahl der Neuinfektionen wieder gestiegen. Binnen 24 Stunden seien 9709 neue Ansteckungsfälle registriert worden, teilt die Coronavirus-Arbeitsgruppe mit. Am Samstag waren es noch 9200 gemeldete Neuinfektionen nach rund 10.600 am Freitag. Insgesamt wurden bislang 281.752 Infektionen nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stiegt um 94 auf 2631. Nach den USA hat Russland die meisten Infektionen weltweit gemeldet.

 

+++ 10:59 16 Kreise gelten als "Corona-frei" +++
Den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts zufolge gelten 16 Kreise als "Corona-frei", weil diese keine aktiven Fälle aufweisen. Hierbei ist allerdings der Wochenendeffekt zu berücksichtigen.

 

+++ 10:37 Kretschmer trägt bei Corona-Demo keine Maske +++
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer hatte gestern bei einer Demonstration in Dresden mit Kritikern der Corona-Maßnahmen gesprochen. Das sorgt nun für Diskussionen, da er dabei zeitweise keine Mund-Nase-Bedeckung trug – trotz Nähe. Der "Sächsischen Zeitung" sagte Kretschmer zu der Situation, er habe Respekt vor den Bürgerinnen und Bürgern zeigen wollen. „In jedem anderen Kontext hätte ich meine Maske aufgesetzt.“ Bei dem Zusammentreffen herrschte teilweise eine aufgeheizte Stimmung. Kretschmer wurde beschimpft, während er die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verteidigte. Laut einem "Tagesspiegel"-Reporter wurde eine Anzeige gegen Kretschmer gestellt, weil er keine Maske trug.

 

+++ 10:09 Röttgen fordert Ausschluss von Huawei aus 5G-Aufbau +++
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag Röttgen fordert wegen der Erfahrungen in der Coronavirus-Krise den Ausschluss des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei vom Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland. "Wir haben die Erfahrung gemacht, welche Folgen es haben kann, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, einfache Produkte wie Gesichtsmasken herzustellen, sondern dabei auf Länder wie China angewiesen sind", sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". "Umso mehr sollten wir nun darauf dringen, uns bei der kritischen Infrastruktur schlechthin, nämlich unserem digitalen Nervensystem 5G, nicht von Unternehmen abhängig zu machen, die dem chinesischen Staatseinfluss ausgeliefert sind." Die Bundesregierung will Huawei nicht vom Vergabeverfahren ausschließen.

+++ 09:44 Nur noch drei Kreise überschreiten Obergrenze +++
Laut Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) befinden sich statt gestern vier nun nur noch drei Kreise über der Obergrenze von mehr als 50 Neuinfektionen – sie alle liegen in Bayern: Coburg, Straubing-Bogen und Straubing Stadt. Bei den in den vergangenen Tagen kritischen Kreisen Coesfeld (gestern noch über der Obergrenze), Greiz und Sonneberg haben sich die Werte abgeschwächt. Allerdings ist der Wochenendeffekt zu berücksichtigen.

 

+++ 09:25 Britische Notenbank prüft Negativzinsen "mit größerer Dringlichkeit" +++
Die britische Notenbank prüft ihrem Chefvolkswirt Andy Haldane zufolge inzwischen verstärkt Negativzinsen und den Kauf riskanterer Wertpapiere. "Die Wirtschaft ist schwächer als vor einem Jahr", sagte Haldane dem "Telegraph". Der Zeitung zufolge schloss er die beiden Maßnahmen nicht aus: "Das ist etwas, das wir uns mit etwas größerer Dringlichkeit anschauen müssen - das wir uns anschauen", erklärte er. "Wie könnten wir es nicht tun?" Negativzinsen gelten in der Geldpolitik als unkonventionelles Instrument, um in Krisenzeiten die Kreditvergabe der Banken an die Wirtschaft anzuschieben. Zuletzt hatte sie US-Präsident Donald Trump für die USA gefordert.

+++ 09:04 China meldet nur fünf Neuinfektionen +++
In China meldet die nationale Gesundheitsbehörde fünf Neuinfektionen, am Vortag waren es demnach acht. In zwei Fällen seien aus dem Ausland Einreisende positiv getestet worden, hieß es. Die drei anderen Ansteckungsfälle seien in der Stadt Jilin im Nordosten des Landes registriert worden. Dort würden nun die Kontrollen verschärft.

 

+++ 08:34 Weber: Corona-Hilfen an Italien und Spanien streng prüfen +++
Die EU muss aus Sicht der Christdemokraten im Europaparlament streng überprüfen, wie die Corona-Hilfsmilliarden aus dem geplanten Wiederaufbaufonds jeweils verwendet werden. Länder wie Italien oder Spanien dürften die Milliardenhilfen zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Krise keinesfalls nutzen, um ihre Haushaltslöcher zu stopfen oder Renten auszubezahlen, sagte Fraktionschef Weber der "Welt am Sonntag". "Wir brauchen eine strenge Kontrolle, dass die Gelder auch ordnungsgemäß ausgegeben werden." Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich grundsätzlich auf die Gründung eines sogenannten Recovery Funds in Billionenhöhe geeinigt. Die Details sind aber umstritten.

+++ 08:11 SPD will strengere Regeln für Fleischindustrie und weitere Branchen  +++
Nach den Coronavirus-Ausbrüchen in Schlachtbetrieben fordert die SPD-Fraktion im Bundestag strengere Regeln auch in anderen Branchen. In der Fleischindustrie werde Verantwortung durch undurchsichtige Vertragskonstrukte auf Subunternehmer geschoben, sagte Fraktionsvize Mast. "Deshalb werden wir durch Gesetze und Kontrollen das Geschäftsmodell der Fleischindustrie fairer machen", kündigte sie an. "Die Fleischindustrie steht jetzt im Mittelpunkt. Es geht aber um ein Geschäftsmodell, dass es auch in anderen Bereichen gibt", sagte sie. "Wir werden auch die Lebensbedingungen der Saisonarbeitskräfte nochmals genau anschauen müssen, genauso wie die Pflegebranche." Deutsche Schlachthöfe entwickeln sich zunehmend zu Corona-Brennpunkten. Arbeitsminister Heil will morgen Vorschläge ins Corona-Kabinett einbringen, um das Arbeitsschutzgesetz zu ändern.

 

+++ 07:43 Brasilien meldet mehr Corona-Fälle als Italien und Spanien +++
Brasilien verzeichnet nunmehr die vierthöchste Infektionszahl weltweit und damit mehr als Spanien und Italien. 14.919 Neuinfektionen seien binnen 24 Stunden registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag in Brasilia mit. Insgesamt seien damit 233.142 Fälle bekannt. Mehr Ansteckungsfälle haben nur die USA, Russland und Großbritannien registriert. Dabei wird in Brasilien nur ein Bruchteil der Tests in diesen drei Ländern vorgenommen, die Dunkelziffer dürfte daher weit höher sein. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Viruserkrankung stieg um 816 auf 15.633. Mehr dazu lesen Sie hier.

 

+++ 07:18 Arbeitgeber aus Baubranche fürchten Auftragseinbruch +++
Vor der Tarifrunde für die rund 850.000 Bau-Beschäftigten in Deutschland dämpfen die Arbeitgeber die Erwartungen der Gewerkschaft. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe rechnet infolge der Corona-Krise mit deutlichen Umsatzrückgängen. "Klar laufen die meisten Baustellen noch weiter", teilte der Verband mit. "Was aber wirklich Sorge bereitet, ist der Blick nach vorne." Der gewerblichen Wirtschaft wie auch den Kommunen fehle das Geld für Investitionen. Äußerst fraglich sei auch, ob private Immobilienbesitzer angesichts von Kurzarbeit und drohender Arbeitslosigkeit noch Geld in ihre Häuser und Wohnungen stecken. Die Verhandlungen in der Tarifrunde beginnen übermorgen. Die Gewerkschaftsseite fordert unter anderem 6,8 Prozent mehr Lohn.

 

+++ 07:08 Lazarettschiff "Mercy" beendet Corona-Einsatz +++
Nach siebenwöchiger Aushilfe in der Corona-Krise hat ein Lazarettschiff des US-Militärs seinen Einsatz in Los Angeles beendet. Die "USNS Mercy" sei wieder zu ihrem Stützpunkt im südkalifornischen San Diego zurückgekehrt, gab die US-Marine bekannt. Das Schiff mit 1000 Betten hatte Ende März im Hafen von Los Angeles angelegt. Es diente dort als zusätzliche Klinik zur Entlastung der örtlichen Krankenhäuser. Auf dem Schiff wurden ausschließlich Patienten behandelt, die nicht an der Lungenerkrankung Covid-19 litten.

+++ 06:48 Gewerkschaft sieht 10.000 Jobs bei der Bahn in Gefahr +++
Wegen der Corona-Krise sind bei der Deutschen Bahn nach Berechnungen der Eisenbahngewerkschaft EVG mehr als 10.000 Jobs gefährdet. "Es droht ein dramatischer Stellenabbau", der verhindert werden müsse, sagte EVG-Chef Hommel der "Bild am Sonntag". Die Bahn wolle im Gegenzug für staatliche Hilfen etwa fünf Milliarden Euro einsparen, davon etwa 2,25 Milliarden beim Personal. Hommel befürchtet nach eigenen Angaben "eine knallharte Sparpolitik auf dem Rücken der Beschäftigten mit einer Halbierung der Ausbildungsplätze und einem Stopp der dringend benötigten Neueinstellungen". Derzeit hat die Bahn in Deutschland etwa 213.000 Mitarbeiter. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:28 Zahl der Toten in Mexiko steigt über 5000 +++
Mehr als 5000 Menschen sind inzwischen nach offiziellen Zahlen in Mexiko in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl stieg nach Angaben der Regierung vom Samstagabend (Ortszeit) im Vergleich zum Vortag um 278 auf 5045. Mexiko hat damit nach Daten von Forschern der US-Universität Johns Hopkins in der globalen Pandemie inzwischen die zwölftmeisten Toten zu beklagen - zuletzt überholte es China, wo das Virus zuerst festgestellt worden war. Die Zahl der von der Regierung bestätigten Infektionen lag bei mehr als 47 000. Allerdings wird in Mexiko im internationalen Vergleich sehr wenig getestet.

 

+++ 06:09 Gastwirte wollen Bürgersteige mitnutzen dürfen +++
Das Gaststättengewerbe fordert in der Corona-Krise mehr Kulanz von den Ordnungsämtern, um verstärkt Außengastronomie betreiben zu können. "Wir würden es begrüßen, wenn die Ordnungsämter großzügiger vorgehen würden", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der Virologe Christian Drosten hatte kürzlich im NDR angeregt, die Außenflächen vor Cafés und Restaurants und auch Bürgersteige großflächiger für die Bestuhlung zu nutzen, weil die Ansteckungsgefahr mit dem Virus draußen deutlich geringer sei als in geschlossenen Räumen.

+++ 05:48 Fiat Chrysler kann auf Staatshilfe hoffen +++
Der Autobauer Fiat Chrysler kann sich Hoffnungen auf eine milliardenschwere staatlich unterstützte Geldspitze in Italien machen. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte, der italienisch-amerikanische Konzern mit Hauptsitz in den Niederlanden sei berechtigt, entsprechende Kredite zu beantragen. "Wir sprechen nicht über die Muttergesellschaft, wir sprechen über die Konzerntöchter in Italien, die Tausende von Menschen beschäftigen", betonte er. Fiat Chrysler bestätigte entsprechende Verhandlungen. Es geht demnach um staatliche Garantien für eine dreijährige Kreditlinie über 6,3 Mrd. Euro.

+++ 05:29 Iran will nach dem Ramadan lockern +++
Irans Präsident Hassan Ruhani will die Corona-Beschränkungen nach dem Fastenmonat Ramadan weiter lockern. Ab Samstag kommender Woche sollten bei Beachtung der Hygienerichtlinien die Mausoleen zweimal am Tag für drei Stunden geöffnet werden, kündigte Ruhani an. Außerdem dürften auch Restaurants und Cafes wieder öffnen, so der Präsident nach Angaben seines Webportals. Ob auch die Freitagsgebete in der Hauptstadt Teheran und anderen Großstädten wieder veranstaltet werden dürfen, ist unklar.

 

+++ 05:00 Einkaufszentren in Manila öffnen ohne Klimaanlage +++
Kein W-LAN und die Klimaanlage nur auf Minimum: Auf den Philippinen haben Einkaufszentren wieder eröffnet. Um große Menschenansammlungen wegen der Corona-Gefahr zu vermeiden, gelten allerdings bestimmte Vorgaben: So sollen Malls den Kunden kein drahtloses Internet zur Verfügung stellen und ihre Klimaanlagen auf eine höhere Temperatur einstellen. Außerdem ist die Zahl der Personen begrenzt und das Tragen von Masken vorgeschrieben. Dennoch bildeten sich etwa vor Malls in der Hauptstadt Manila lange Warteschlangen. Dort und in einigen anderen Regionen des Landes gelten noch Einschränkungen bis zum Monatsende. Auf den Philippinen wurden bisher 12.305 Infektionen mit dem Coronavirus und 817 Tote gemeldet.

+++ 04:14 Brasilien zählt jetzt über 15.000 Tote +++
In Brasilien sind inzwischen 15.633 Menschen an der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, mehr als 800 von ihnen in den letzten 24 Stunden. Im ganzen Land hätten sich mehr als 233.000 Menschen angesteckt, teilten die Behörden mit. Damit hat Brasilien, dessen ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro die Pandemie als "kleine Grippe" bezeichnet hat, weltweit die vierthöchste Zahl an Infektionen. Experten gehen davon aus, dass die wahre Infektionszahl bis zu 15 Mal höher liegt, weil nicht ausreichend getestet werde.

 

+++ 03:12 Kenia schließt Grenzen zu Tansania und Somalia +++
Kenias Präsident Uhuru Kenyatta verfügt die Schließung der Grenzen zu Tansania und Somalia. Weiter verkehren dürfen allerdings Lastwagen. Voraussetzung sei, dass die Fahrer sich auf eine Infektion hin haben testen lassen.

+++ 02:17 EU-Kommission beobachtet russische Desinformationskampagnen +++
Die EU-Kommission warnt vor russischen Desinformationskampagnen in der Coronakrise. "Unsere Beobachtungen zeigen, dass verschiedene offizielle und staatlich unterstützte Quellen aus Russland - das heißt kremlfreundliche Quellen und russische Staatsmedien - weiterhin Verschwörungstheorien und Desinformationen in der EU und ihren Nachbarländern verbreiten", sagt der EU-Kommissionssprecher für Außenbeziehungen, Peter Stano, der "Bild am Sonntag". Ziel der Kampagnen sei es, die Glaubwürdigkeit der EU und der Mitgliedstaaten sowie die Krisenbewältigung infrage zu stellen und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die heimischen Behörden zu untergraben.

+++ 01:38 Portugal stoppt Müll-Importe bis Jahresende +++
Portugal setzt alle Müll-Importe bis Jahresende aus. Damit solle eine Überlastung der Kapazitäten verhindert werden, teilt die Regierung mit. Das Land hat wegen der Pandemie das Recycling zurückgefahren. Gleichzeitig fällt in vielen Staaten wegen der Epidemie mehr Kunststoffmüll etwa durch Einmalhandschuhe oder Plastikgeschirr an. Portugal nimmt üblicherweise größere Mengen Müll aus anderen Staaten an - nach offiziellen Angaben 2018 etwa 330.000 Tonnen. Dafür fordert es elf Euro pro verarbeiteter Tonne, deutlich weniger als der europäischen Durchschnitt von 80 Euro.

+++ 00:58 Thailand verbietet weiter internationale Flüge +++
Thailand hat den Stopp für internationale Passagierflüge in das südostasiatische Land um einen Monat bis zum 30. Juni verlängert. Das teilte die Luftfahrtbehörde mit. Ausnahmen gelten unter anderem für Fracht-, Hilfs- und Militärflüge sowie für Notlandungen. Für Passagiere an Bord solcher Flüge ist eine 14-tägige Quarantäne vorgesehen. An diesem Sonntag sollen in Thailand einige Einschränkungen wieder gelockert werden: So soll die nächtliche Ausgangssperre verkürzt und Einkaufszentren wieder geöffnet werden. Ende März waren in dem Land der Ausnahmezustand ausgerufen und strenge Maßnahmen verhängt worden. Seither sinkt die Zahl der Neuinfektionen auf täglich weniger als zehn. Insgesamt hat es in Thailand nach offiziellen Angaben bisher 56 Todesfälle gegeben.

+++ 00:22 Reisebranche ruft nach Rettungsfonds +++
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft befürchtet wegen der Corona-Krise eine Pleitewelle in der Branche. Nötig sei ein milliardenschwerer Rettungsfonds. Die aktuellen Kreditprogramme trieben die meisten Unternehmen nur in die Überschuldung, sagte Verbandspräsident Michael Frenzel der "Bild am Sonntag". "Daher brauchen wir einen Rettungsfonds, der hilft, Verluste von mindestens 16 Milliarden Euro abzufangen." Konkret forderte Frenzel, dass der Staat mit 5000 bis 13.000 Euro pro bedrohtem Arbeitsplatz einspringt, insgesamt seien 1,2 Millionen Jobs in Gefahr.

+++ 23:57 Brasilien schickt Soldaten an Grenze zu Kolumbien +++
Um die Ausbreitung des Coronavirus in der Amazonas-Region einzudämmen, wird Brasilien seine Militärpräsenz an der Grenze zu Kolumbien verstärken. Das gab der kolumbianische Präsident Iván Duque nach einem virtuellen Treffen mit kolumbianischen und brasilianischen Ministern bekannt. Die beiden Nachbarländer würden versuchen, verstärkt Informationen über den Stand der Pandemie auszutauschen und Gesundheitsmaßnahmen in der von Covid-19 besonders betroffenen Region zu koordinieren. Am Freitag waren in dem Gebiet Amazonas verschärfte Anti-Corona-Maßnahmen in Kraft getreten. Bewohner der Provinz im Süden des Landes, an der Grenze zu Brasilien und Peru, dürfen bis zum 30. Mai nur mehr zur Besorgung von Lebensmitteln und zur ärztlichen Versorgung aus dem Haus gehen.

 

+++ 23:40 Mehr als 50.000 Infizierte in Saudi Arabien +++
Saudi Arabien registriert erstmals mehr als 50.000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen. Nach Behördenangaben steigt die Zahl der Befallenen um 2840 auf 51.980. An Covid-19 sind in dem Königreich bislang 302 Menschen gestorben.

+++ 23:06 Conte stellt riskanten Lockerungsfahrplan für Italien vor +++
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte stellt Einzelheiten der geplanten Lockerungen vor. Ab Montag sollen die Geschäfte wieder öffnen, Schwimmbäder und Fitnessstudios ab dem 25. Mai und Theater und Kinos ab dem 15. Juni. Ab dem 3. Juni sollen Reisen zwischen EU-Staaten erlaubt ohne Quarantäne erlaubt sein. Man gehe mit diesen Schritten ein "kalkuliertes Risiko" ein, sagt Conte. Die Zahl der Fälle könne wieder ansteigen.

Mehr dazu lesen Sie hier.

 

+++ 22:42 BKA sieht rechtes Lager bei Corona-Demos involviert +++
Das Bundeskriminalamt (BKA) sieht einer Zeitung zufolge Hinweise darauf, dass Rechtsradikale die Proteste gegen Corona-Maßnahmen für sich nutzen wollen. "Das rechte Lager fühlt sich zunehmend von den generellen 'Corona-Protesten' angesprochen", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" eine BKA-Sprecherin. Zwar lägen noch keine Erkenntnisse über eine koordinierte Unterwanderung durch Rechtsextremisten vor. Jedoch sei festzustellen, dass diese versuchten, die "aktuelle Situation für ihre Propagandazwecke zu instrumentalisieren".

+++ 22:10 Mecklenburg-Vorpommern öffnet Fitnessstudios +++
Vom 25. Mai an sollen weitere Corona-Lockerungen in Mecklenburg-Vorpommern gelten. Fitnessstudios sollen von da an unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Ebenfalls solle dann wieder Breitensport in Sporthallen möglich sein, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Schwerin. Dafür gelten demnach Schutzauflagen, und die Sportler müssten in kleineren Gruppen trainieren. Ebenfalls vom 25. Mai an dürfen sich Verwandte wieder zu Familienfeiern mit bis zu 30 Teilnehmern treffen. Mecklenburg-Vorpommern ist verhältnismäßig gering betroffen vom Coronavirus. In keinem anderen Bundesland gibt es so wenige bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus wie im Nordosten. Am Samstag lag die Zahl bei 750 nachgewiesenen Fällen.

Hinweis: Die wichtigsten Entwicklungen des Vortages zur aktuellen Lage rund um die weltweite Coronavirus-Pandemie können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, mau/ino/dpa/rts/AFP/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen