Mehr als 20 Menschen sind derzeit in einer Kneipe in Nordengland eingeschneit. Einige werden von der Situation überrascht, eine Gruppe kommt jedoch bewusst dafür in das Pub. Denn es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Wie lange er diesmal andauert, ist offen.

Mehr als zwei Dutzend Menschen sind seit drei Tagen im höchstgelegenen Pub Großbritanniens eingeschneit. Das "The Tan Hill Inn" in Richmond im nördlichen England ist fast schon berühmt für dieses Spektakel. 2021 mussten mehr als 60 Besucher nach einem Konzertabend in der Lokalität ausharren. Grund dafür ist die Lage: Weil das Pub 528 Meter über dem Meeresspiegel liegt, fällt im Winter häufig viel Schnee. Der Winterdienst schafft es nicht immer sofort auf den Berg.

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Nun sind seit Samstag 23 Besucher und 6 Angestellte im Tan Hill Inn "gefangen". Wie die Betreiber in sozialen Netzwerken mitteilten, schlossen sie ihre urige Kneipe am Wochenende rechtzeitig vor dem Wintersturm. Es sind nur noch Menschen in dem Lokal, die auch ein Hotelzimmer gebucht hätten. Egal, wie lange sie bleiben wollten: Seit Samstag führt kein Weg mehr vom Berg herunter.

Auf Fotos und in Videos ist zu sehen, wie dichtes Schneetreiben auf dem Berg herrscht. Die Gäste des Hauses spielen derweil Karten, schauen Filme über einen Beamer und trinken das eine oder andere Bier. Auf einem anderen Bild zeigt sich Managerin Nicole mit dem Gast Paul Wright beim Bauen eines Schneemanns. "Während ich meinen ersten Schneemann überhaupt baue, entwickle ich auch eine Vorliebe für Yorkshire-Puddings", erklärt der Australier.

Gästin wollte eingeschneit werden

Die Chefs des Pubs sind im Hinblick auf Schnee schon erprobt und entsprechend gut vorbereitet. Sie hätten einen eigenen Stromgenerator und Essen für einen Monat auf Lager, berichtet "The Guardian". Während viele Gäste vom eisigen Winterwetter überrascht wurden, hatte es Besucherin Katy Sherrington voll und ganz darauf abgesehen. "Ich versuche schon seit Jahren, ein Snow-In (Engl. für eingeschneit-sein) zu veranstalten, aber niemand wollte mitkommen", sagt sie dem "Guardian". Doch jetzt konnte sie gleich fünf Freunde für die spezielle Aktion gewinnen, obwohl nicht feststeht, wann die Gruppe wieder vom Berg herunterkommt.

Am Montag berichtete die Zeitung, dass es aufgehört habe, zu schneien. Allerdings streikte der Schneepflug eines benachbarten Anwohners. Er konnte die Festsitzenden nicht vom Berg holen. Ein neuer Anlauf soll am heutigen Dienstag unternommen werden - falls nicht neuer Schnee fällt.