Panorama

Neue Woche wird kühler 39,6 Grad - Heißester Tag des Jahres

Die Temperaturen schleichen sich an die 40-Grad-Marke.

Die Temperaturen schleichen sich an die 40-Grad-Marke.

(Foto: dpa)

Der Juni gibt auf den letzten Metern noch einmal alles. In Sachsen-Anhalt markieren die Temperatur ein neues Monatshoch. Alle Hitzegeplagten können derweil aufatmen: Der neue Monat lässt es ruhiger angehen.

Hitze-Rekord für Juni zum Monatsende und bislang heißester Tag des Jahres: Um 16.30 Uhr sind im sächsisch-anhaltischen Bernburg an der Saale 39,6 Grad Celsius gemessen worden. Im rheinland-pfälzischem Bad Kreuznach kletterte die Quecksilbersäule bis auf 39,3 Grad Celsius gemessen worden, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Auch Wiesbaden und der Frankfurter Flughafen meldeten diesen Wert. Damit wurde die bisherige Höchstmarke von 38,6 Grad vom vergangenen Mittwoch im brandenburgischen Coschen und im sächsischen Bad Muskau bereits wieder geknackt. Der Allzeit-Temperaturrekord von 40,3 Grad für Deutschland blieb jedoch unerreicht.

N-tv Meteorologe Björn Alexander Eine wirklich sprach von einer außergewöhnlich großen und flächenhaften Hitzeverteilung. Die neue Bestmarke sei schon sehr außergewöhnlich. Immerhin hatte vor diesem Jahr die bisherige Rekordtemperatur von 38,5 Grad fast 70 Jahre Bestand. Dass sie nun um mehr als ein Grad übertroffen wurde, "das ist für einen Sommermonat wirklich eine extreme Steigerung", sagte er.

Bereits am Mittag waren die Temperaturen auf rekordverdächtige Höhen gestiegen. "Vielerorts gab es um 13.00 Uhr bereits Werte von 35 Grad", sagte ein DWD-Meteorologe. In Thüringen weichte die Hitze im Landkreis Weimarer Land eine Fahrbahndecke auf. Stellenweise seien deshalb Asphaltstücke aus der Straße gedrückt worden, sagte ein Polizeisprecher. Etwas kühler war es teilweise an der Nordsee. So kletterte das Thermometer beispielsweise in Emden bis zum Mittag nur auf 27 Grad.

Beim Hamburger Halbmarathon kollabierten bei Temperaturen von mehr als 30 Grad am Sonntag mehrere Läufer und mussten medizinisch versorgt werden. Die Feuerwehr kam dem Sanitätsdienst des Arbeiter-Samariter-Bundes Hamburg mit 18 Rettungswagen und mehreren Notärzten zur Hilfe. Von 11.215 gemeldeten Läufern waren 8402 an den Start gegangen, von denen 8056 das Ziel erreichten.

In der neuen Woche können sich die Menschen auf etwas Abkühlung freuen. Bis zum Dienstag gehen die Temperaturen auf unter 30 Grad zurück, wie der DWD weiter mitteilte.

Papst betet für Hitze-Betroffene

Auch in Rom brütete die Hitze - Papst Franziskus nahm das zum Anlass, Worte an besonders Betroffene zu richten. "Ich bete für diejenigen, die in diesen Tagen am meisten unter den Folgen der Hitze gelitten haben", sagte der Pontifex vor Gläubigen in der prallen Sonne auf dem Petersplatz. "Kranke, Alte, Menschen, die draußen arbeiten müssen, auf den Baustellen." Er hoffe, dass keiner von ihnen zurückgelassen oder ausgebeutet werde. 

Die extreme Hitzewelle in Frankreich schwächte sich derweil ab. Der Wetterdienst Météo-France meldete leichte Abkühlung für den Westen des Landes. Für rund 30 Départements im Osten und Süden Frankreichs blieb weiterhin die Warnstufe Orange aktuell. Vor allem der Süden war von der außergewöhnlichen Hitzewelle getroffen worden. In dem Ort Gallargues-le-Montueux im Département Gard war mit 45,9 Grad am Freitag ein neuer französischer Temperaturrekord gemessen worden.

Ein Radfahrer kam im südfranzösischen Département Vaucluse in Folge der extremen Hitze ums Leben. Er sei auf einer Tour in den Bergen unterwegs gewesen, twitterte die Präfektur. Der Sportler hatte demnach über Unwohlsein geklagt und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er wenig später starb. Die Regionalzeitung "Dernières Nouvelles d'Alsace" berichtete, dass ein Dachdecker in Ille-et-Vilaine starb, nachdem er in der Hitze gearbeitet hatte. Während des Hitzesommers 2003 kamen in Frankreich Tausende Menschen ums Leben.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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