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Folgen der Inflation 60 Prozent der Tafeln müssen Essensausgabe reduzieren

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Seit 2022 sind die Preise für Nahrungsmittel stark gestiegen. Die Schlangen vor den Tafeln, die gespendete Lebensmittel günstig abgeben, werden deshalb immer länger. Der Dachverband schlägt jetzt Alarm: Viele Einrichtungen können den Bedarf kaum noch decken.

Die meisten Tafeln in Deutschland sehen sich angesichts von immer mehr Bedürftigen dazu gezwungen, die Menge der ausgegebenen Lebensmittel stärker zu rationieren. "Ein Drittel versucht, sich mit temporären Aufnahmestopps oder Wartelisten zu helfen, die sie nach Möglichkeit abarbeiten. 60 Prozent der Tafeln müssen die Menge der ausgegebenen Lebensmittel reduzieren", sagte der Vorsitzende des Tafel-Dachverbandes, Andreas Steppuhn, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

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"Seit dem Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine verzeichnen die Tafeln im bundesweiten Durchschnitt 50 Prozent mehr Kundinnen und Kunden - sie unterstützen aktuell etwa 1,6 Millionen Armutsbetroffene", sagte Steppuhn der NOZ. Renten und Löhne seien nicht im gleichen Maße gestiegen wie die Lebenshaltungskosten.

Steppuhn rief die Politik auf, mehr gegen die wachsende Armut zu tun. "Tafeln können nicht auffangen und übernehmen, was der Staat seit Jahrzehnten nicht schafft", so der Chef des Tafel-Dachverbandes. Die von Bundeskanzler Olaf Scholz vorgeschlagene Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel sei ein erster denkbarer Schritt, "aber mehr auch nicht."

Quelle: ntv.de, lst/dpa

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