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Bis zu 400 Anwohner evakuieren?A1 teilweise nach Unfall gesperrt - Gas entweicht aus LKW

11.07.2024, 16:05 Uhr
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Einsatzkräfte wissen bisher nicht, wie viel gekühlten Ethylen sich im Laster befindet. (Foto: picture alliance/dpa)

Am Mittwochabend sperren Einsatzkräfte die Autobahn 1 vollständig, nachdem ein undichter Laster Ethylen verliert. Das Gas ist sehr leicht brennbar, weshalb die Einsatzkräfte überlegen, das ganze Gebiet zu evakuieren. Wann die Autobahn wieder freigegeben wird, ist noch unklar.

Die normalerweise viel befahrene Autobahn 1 ist wegen eines undichten Gefahrguttransporters zwischen dem Kamener Kreuz und Dortmund/Unna in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Aus einem Lastwagen dort ströme Gas aus, teilte die Autobahn GmbH mit. Die Dauer der Sperrung sei nach Angaben der Feuerwehr noch unklar. Der Tanklaster steht auf der zentralen Nord-Süd-Verbindung in Fahrtrichtung Bremen und der Einsatz sei sehr personal- und zeitintensiv, erklärte eine Einsatzkraft vor Ort.

Der Fernverkehr auf der viel befahrenen Autobahn solle großräumig ausweichen, etwa ab Osnabrück über die A33 und die A44 oder ab Münster über die A43. Im Nahbereich sollte auf die A2 und die A45 ausgewichen werden.

Evakuierung und kontrolliertes Abbrennen denkbar

Aus dem Laster sei tiefgekühltes Ethylen entwichen, sagte die Sprecherin der Stadt Unna, Anna Gemünd. Das Gas sei sehr leicht brennbar. Noch sei unklar, wie der Gefahrstoff aus dem Tanklaster geholt werden könne. Es gebe mehrere Optionen, wie etwa ein kontrolliertes Abbrennen des Gases. Dann müssten möglicherweise Gebiete evakuiert werden. Knapp 400 Menschen wären von dieser Maßnahme betroffen. Es würden aber auch andere Optionen geprüft, das Gas abzuleiten.

Wie viel Ethylen sich in dem Tanklaster mit einem Zehn-Tonnen-Volumen befinde, sei noch unklar, sagte Gemünd. Der Stoff wird für die chemische Industrie genutzt oder auch für die Herstellung von Kunststoffen oder Lacken.

Verkehrsprobleme auf Urlaubsroute befürchtet

Die A1 ist eine zentrale Nord-Süd-Verbindung durch NRW in Richtung Bremen und bereits seit Mittwochabend vollständig gesperrt. Vor allem am Freitagnachmittag könnte es heikel werden, falls die Sperrung dann weiter besteht, erklärte ein ADAC-Sprecher. Denn die Route auf der A1 führe auch an die Nordsee- und Ostseeküste - ein beliebtes Ziel für Urlauber aus NRW. Die Schüler im bevölkerungsreichsten Bundesland haben bereits Sommerferien.

Hinzu komme der Berufsverkehr - der Freitagnachmittag sei in der Regel der staureichste Tag der Woche. Der Bereich sei auch sonst enorm staubelastet, sagte der ADAC-Sprecher. Sollte die Vollsperrung länger anhalten, seien massive Auswirkungen auch auf den Ausweichrouten zu befürchten.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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