Homo-Ehe ganz konkret Abgeordneter macht Heiratsantrag im Plenum
04.12.2017, 11:12 Uhr
Eine Mehrheit im australischen Parlament ist für die Einführung der Homo-Ehe. Als der Gesetzesentwurf auf den Tischen der Abgeordneten liegt, zeigt ein Konservativer, was die neue Möglichkeit für Betroffene im echten Leben bedeutet.
Das australische Parlament hat eine ungewohnt romantische Szene erlebt. Nachdem dort ein Gesetzentwurf über die Homo-Ehe eingebracht worden war, hat ein Abgeordneter seinem Lebenspartner einen Heiratsantrag gemacht. "Ryan Patrick Bolger, willst du mich heiraten?", fragte der Abgeordnete der regierenden Liberalen Partei, Tim Wilson, seinen Lebenspartner, der in den Zuschauerrängen saß.
Bolger sagte sofort "Ja" - und das Parlament brach in Applaus aus. "Das war ein 'Ja', ein überwältigendes 'Ja'", hielt Parlamentspräsident Rob Mitchell für das Protokoll fest. "Glückwunsch, gut gemacht Partner." Das Paar ist nach Medienangaben seit neun Jahren zusammen. In seiner Rede kämpfte der 37-jährige Konservative Wilson mit den Tränen, als er über die Ausgrenzung sprach, die sein Partner und er lange Zeit erlebt hätten.
Das Gesetz über die Einführung der Homo-Ehe dürfte noch vor Weihnachten verabschiedet werden, nachdem der Senat mit großer Mehrheit dafür gestimmt hatte. Nach jahrelanger Debatte hatten die australischen Bürger über die Homo-Ehe abstimmen dürfen. Die nicht bindende Briefabstimmung begann im September und lief bis Anfang November. Rund 62 Prozent der Teilnehmer stimmten für die Homo-Ehe, rund 38 Prozent dagegen. Der australische Premierminister Malcolm Turnbull unterstützte das Ja-Lager.
Quelle: ntv.de, nsc/AFP