Prominente Hochstaplerin Abschiebung von Anna Sorokin geplatzt
15.03.2022, 12:54 Uhr
Will unbedingt in den USA bleiben: Anna Sorokin.
(Foto: imago images/Future Image International)
Zehntausende Dollar ergaunert sich die Hochstaplerin Anna Sorokin von Banken, um unter falschem Namen ein Luxus-Leben in der New Yorker Elite zu führen. Als die 31-Jährige auffliegt, muss sie in Haft und soll nun die USA verlassen. Aus der Abschiebung nach Deutschland wird aber erstmal nichts.
Die Abschiebung von Anna Sorokin nach Deutschland ist laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung geplatzt. Die vor einem Monat in den USA aus dem Gefängnis entlassene deutsch-russische Hochstaplerin Sorokin sollte einem Bericht des Magazins "Spiegel" zufolge in dieser Woche nach Deutschland abgeschoben werden. Geplant war die Ankunft der 31-Jährigen in Frankfurt unter Begleitung von US-Beamten. Mit einem Linienflug aus New Jersey in den USA sollte Sorokin ankommen.
Doch am Dienstagmorgen landete der Flug UA960 ohne die Kriminelle, die spätestens durch die Netflix-Serie "Inventing Anna" weltbekannt ist. Sorokin konnte sich nach mehreren Asylgesuchen in den USA kurzfristig erfolgreich gegen ihre Abschiebung durch die US-Behörde wehren. Wie ihr Anwalt Manny Arora der "Bild"-Zeitung mitteilte, könne man Sorokin "rechtlich mindestens bis zum 17. März nicht abschieben". Es sei zudem ein weiterer Antrag geplant, "um die Abschiebung zu verhindern."
Sorokin setzt alles daran, in ihrer Wahlheimat, den USA, bleiben zu können, obwohl sie in Deutschland nicht viel zu befürchten hat. Wie die "New York Post" berichtet, muss sie die USA verlassen, weil ihr Visum angeblich abgelaufen sei. Weil sie wegen Betrugs bereits in den USA verurteilt wurde und eine Haftstrafe absaß, kommt sie in der Bundesrepublik wahrscheinlich auf freien Fuß.
Netflix-Gage schon ausgegeben
Die Tochter eines russischen Lastwagenfahrers hatte sich in den USA eine neue Identität als reiche Erbin gegeben und einen luxuriösen Lebensstil auf Kosten Anderer erschwindelt. 2016 kam es in New York City zu dem großen Betrug. Sorokin behauptete, sie sei Erbin eines reichen deutschen Kunstsammlers und änderte ihren Namen zu Anna Delvey. Mit der ausgedachten Geschichte hatte sie schnell Erfolg.
Weil sie vorgab, sie wolle einen Privatclub für reiche New Yorker eröffnen, bekam sie von verschiedenen Banken Kredite in Höhe von zehntausenden US-Dollar, checkte in teuren Hotels ein und ließ sich von Privatpersonen aushalten, die Rechnungen zahlte sie nicht.
Die Gesamtsumme des Betrugs belief sich auf rund 275.000 Dollar. Von der Netflix-Gage über rund 320.000 Dollar blieb nicht viel übrig, da sie damit die Anwaltskosten, Strafen und Rückerstattungen an ihre Opfer bezahlen musste - weitere Projekte wie ein Podcast, ein Dokumentarfilm und ein Buch hat die geschäftstüchtige Sorokin aber schon in Planung.
Quelle: ntv.de, can/AFP