"Normaler Prozess" Air Berlin suspendiert Pilot nach Ehrenrunde
18.10.2017, 13:49 Uhr
Air Berlin bestätigt Berichte über eine Suspendierung.
(Foto: dpa)
Der letzte Flug von Air Berlin sorgt für Aufregung. Statt einer normalen Landung verabschiedet sich der Pilot mit einer emotionalen Rede und einem Flugmanöver. Das hat nun Folgen.
Nach dem aufsehenerregenden Flugmanöver der letzten Air-Berlin-Maschine aus den USA nach Düsseldorf ist der Pilot des Flugzeugs suspendiert worden. Die Besatzung sei derzeit nicht im Flugdienst, teilte Air Berlin mit. Dies sei ein "normaler Prozess" bei der Untersuchung derartiger Vorfälle. Zuvor hatte die ZDF-Sendung "Frontal 21" darüber berichtet.
Das Flugzeug mit mehr als 200 Passagieren aus Miami war am Montag kurz vor der Landung durchgestartet und nach links über den Düsseldorfer Airport abgedreht. Nach einer Runde brachte der Pilot Flug AB 7001 sicher auf den Boden.
"Frontal 21" zitiert den Piloten mit den Worten: "Wir wollten ein Zeichen setzen, einen würdigen und emotionalen Abschluss." Technische Gründe für die Ehrenrunde gab es nicht - auch wenn der Pilot laut "Bild"-Zeitung bei der Flugsicherung die Bitte um die Erlaubnis zum Durchstarten mit Fahrwerksproblemen begründete.
Der Pilot selbst verabschiedet sich bei seinen Passagieren mit den Worten: "Es ist heute das letzte Mal, dass ich Sie nach der Landung in Düsseldorf willkommen heiße", sagte er. "Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie uns so viele Jahre und bis zuletzt die Treue gehalten haben." Auch wenn einige Zuschauer zunächst erschraken, gab es von den Passagieren offenbar keine Beschwerden.
Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) erklärte am Dienstag, Air Berlin sei um ein Stellungnahme zu dem Manöver der A330 gebeten worden. Eine Antwort steht laut LBA derzeit noch aus.
Quelle: ntv.de, vck/dpa