Schneechaos in Athen Akropolis verschwindet im Schnee
16.02.2021, 16:40 Uhr
Starker Schneefall in Athen: Die Akropolis ist kaum noch zu sehen.
(Foto: dpa)
Vor wenigen Wochen erfreuten sich die Griechen noch an ihrem "Mini-Sommer" mit Temperaturen um die 30 Grad. Jetzt ist der Winter zurückgekehrt, und zwar genauso extrem: Unter einer dicken Schneedecke sind die Touristenziele in Athen kaum noch wiederzuerkennen.
Parlament und Syntagma-Platz, Akropolis und Altstadt - die beliebten Touristenziele in Athen liegen unter einer dicken weißen Decke, mit entsprechenden Folgen: Die einen kämpfen gegen das Chaos, das der ungewohnte Wintereinbruch in Griechenland mit sich bringt, die anderen toben in der Kälte.
Die Kältefront "Medea" hat in einigen Regionen bis zu 30 Zentimeter Neuschnee gebracht. Unvermindert fallen dicke Flocken vom Himmel, nur die Mutigsten sind mit dem Auto unterwegs, dafür verharren Spaziergänger immer wieder in ungläubigem Staunen. Fernsehsender überschlagen sich bei der Schnee-Berichterstattung, manche unterlegen die Berichte über die weiße Pracht gar mit Weihnachtsmusik. Allerdings können sich längst nicht alle Athener über die ungewohnte Wetterlage freuen.
Während der städtische Räumdienst verzweifelt versucht, die Hauptverkehrsstraßen frei zu halten, sind die Nebenstraßen meist unbefahrbar - zumal die wenigsten Athener über Winterreifen oder Schneeketten verfügen. Busse des öffentlichen Nahverkehrs blieben sicherheitshalber ebenfalls in den Depots. Die wichtigste Verbindungsstraße zur zweitgrößten griechischen Stadt Thessaloniki wurde vorsichtshalber gesperrt. Sämtliche Busverbindungen und die Stadtbahn von Athen wurden eingestellt. Der Fährverkehr zwischen Athen und den Ägäis-Inseln wurde wegen heftiger Windböen ausgesetzt.
Stromausfall in etlichen Bezirken
Entsprechend sind viele, die trotz Corona und Lockdown zur Arbeit hätten gehen können, zu Hause geblieben. Warm ist es dort allerdings nicht unbedingt: Vor allem im Norden der Stadt ist in etlichen Bezirken der Strom ausgefallen, weil umstürzende Bäume Strommasten oder -kabel mit sich gerissen haben. "Bitte gehen Sie nicht aus dem Haus", rief der Zivilschutz die Bürger auf.
Selbst Premier Kyriakos Mitsotakis zeigte sich beeindruckt: Solch ein Schneefall sei noch nie dagewesen, sagte er nach einer Sondersitzung des Zivilschutzes im griechischen Fernsehen. Derweil suchen Meteorologen historische Vergleiche, manche mutmaßen, es könnte der stärkste Schneefall seit dem Jahr 1934 sein.
Weil die meisten Straßen auch im Zentrum Athens unpassierbar waren, sagte das Gesundheitsministerium auch alle Corona-Impfungen für den Vormittag ab. Das Winterwetter soll bis Mittwochabend andauern.
Quelle: ntv.de, joh/dpa/AFP