Panorama

Behörden raten vom Baden abAmmoniak-Löschwasser läuft in den Neckar

25.08.2015, 10:17 Uhr
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Der Neckar bei Neckarsteinach: Diese Woche sollten es die Menschen hier vermeiden, mit dem Wasser in Kontakt zu kommen. (Foto: picture alliance / dpa)

Im Neckar-Zufluss Jagst sterben Tausende Fische. Nach dem Brand einer Mühle ist Löschwasser mit Ammoniak vermengt in das Gewässer gespült worden. Nun fließt das Gift weiter flussabwärts - und vergällt den Menschen am Neckar den Badespaß.

Das Landratsamt Heilbronn rät bis kommenden Montag dringend davon ab, im Neckar schwimmen zu gehen, zu fischen, Wasser zu entnehmen oder Kanu zu fahren. Es bestehe eine Gesundheitsgefährdung. Grund ist giftiges Löschwasser, das von dem Flüsschen Jagst in den Rheinzufluss geraten werde.

Nach einem Brand in einem Mühlenbetrieb in Kirchberg war verunreinigte Wasser in die Jagst gespült worden. Bei dem Feuerwehreinsatz mischte sich nach Angaben eines Polizeisprechers wahrscheinlich hochgiftiges Ammoniak aus Düngemitteln mit dem Löschwasser.

Rund vier Tonnen tote Fische seien bislang aus der Jagst gesammelt worden - "Tendenz steigend", sagte der Polizist. "Wir sprechen von einem dramatischen Fischsterben." Ammoniak ist ein stechend riechendes, giftiges Gas.

Die aus Stickstoff und Wasserstoff bestehende Verbindung wirkt stark ätzend auf Lunge, Haut und Augen. Beim Einatmen hoher Konzentrationen besteht Lebensgefahr. Ammoniak ist ein wichtiger Grundstoff in der chemischen Industrie und bei der Herstellung von Dünger, zudem wird er oft als Kältemittel verwendet. Das Feuer hatte in der Nacht zum Sonntag einen Schaden in Millionenhöhe angerichtet. Die Brandursache ist weiter unklar.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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