Vorwürfe gegen Polizisten Amok-Brandstifter von Krefeld gibt mehrere Taten zu
10.04.2025, 12:12 Uhr Artikel anhören
Der Mann gab an, Stimmen zu hören, die seine Selbstgespräche wiederholen.
(Foto: dpa)
Ein 38-jähriger Iraner steht in Krefeld wegen einer Brandserie vor Gericht. Zum Prozessauftakt gesteht er mehrere seiner Taten. Den Versuch, ein Kino-Center anzuzünden, bestreitet er aber. Seine Aussagen wirken teilweise verwirrt: Stimmen hätten ihn zur Brandstiftung getrieben, berichtet der Angeklagte.
Der mutmaßliche Amok-Brandstifter von Krefeld hat ein Teilgeständnis abgelegt. Er habe mehrere Brände unter anderem in seiner Wohnung gelegt, aber nicht versucht, ein Kino-Center anzuzünden, sagte der 38-Jährige beim Prozessauftakt am Landgericht Krefeld. Auch die ihm vorgeworfenen Beleidigungen und Bedrohungen bestritt er und erhob stattdessen Vorwürfe gegen die Polizei: Es sei zweimal auf ihn geschossen worden, als er bereits gefesselt gewesen sei.
Streckenweise wirkte seine Aussage verwirrt: Die Brände habe er wegen der Stimmen gelegt, die er höre. Irgendjemand wiederhole seine Selbstgespräche und übertrage sie nach draußen in die Stadt.
Im vergangenen Oktober hatte seine Serie von Brandstiftungen und Zündeleien in Krefeld für Aufsehen und einen Großeinsatz gesorgt. In einem Kino-Komplex schoss die Polizei den Iraner schließlich nieder. Er soll dort versuchen haben, einen Brand zu legen. Dazu soll er bereits Benzin vergossen haben.
Benzin "versehentlich verschüttet"
Der Angeklagte erwiderte dagegen, er habe in dem Kino-Gebäude kein Feuerzeug in der Hand gehabt und sich lediglich verstecken wollen. Das Benzin habe er bei der Rangelei mit einem Security-Mann versehentlich verschüttet, so der 38-Jährige.
Zuvor waren innerhalb kurzer Zeit in der Stadt von verschiedenen Orten Notrufe eingegangen: Zuerst legte der polizeibekannte Mann laut Geständnis in seiner Dachgeschosswohnung Feuer, dann setzte er einen auf der Straße abgestellten Transporter der Caritas in Brand.
Als Nächstes hatte er laut Anklage die Fensterscheibe eines Büros der Arbeitsagentur in Krefeld eingeschlagen, Benzin auf einen Schreibtisch ausgeschüttet und diesen angezündet. Auch diese Tat gestehe er, sagte sein Verteidiger nach der Verhandlung. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann unter anderem schwere Brandstiftung, Bedrohung und Beleidigung vor. Das Gericht hat fünf Verhandlungstage angesetzt.
Quelle: ntv.de, jog/dpa