17 ToteAmphibienfahrzeug sinkt in Missouri

Eigentlich soll es ein unbeschwerter Ausflug mit einem Amphibienfahrzeug werden. Doch dann zieht im US-Bundesstaat Missouri ein Unwetter auf und das ungewöhnliche Fahrzeug mit 31 Menschen an Bord geht mitten im See unter.
Tragisches Ende einer Vergnügungsfahrt: Beim Untergang eines Ausflugsbootes auf einem See im US-Bundesstaat Missouri sind am Donnerstag mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen: Es würden noch Menschen vermisst, teilte der Sheriff des Landkreises Stone County mit. Das Unglück ereignete sich während heftiger Unwetter im Mittleren Westen der USA.
An Bord des Amphibienfahrzeugs, das sowohl an Land fahren als auch auf dem Wasser schwimmen kann, befanden sich demnach 31 Menschen. Mehrere Menschen hätten sich ans Ufer retten können, betonte der Sheriff. Sieben von ihnen würden in Krankenhäusern behandelt. Der Zustand von zwei Verletzten sei ernst, teilte ein örtliches Krankenhaus mit.
Heftige Unwetter hatten am Donnerstag den Mittleren Westen der USA heimgesucht. Windböen fegten mit 119 Stundenkilometern über die Region hinweg, ließen Bäume umkippen und kappten Stromleitungen. Das Amphibienfahrzeug kippte um, als die Besatzung versuchte, es wieder ans Ufer zu lenken. Ein weiteres Touristenboot schaffte es sicher ans Ufer.
Keine Unwetterwarnung
Augenzeugen zufolge zog das Unwetter plötzlich auf. "Ich habe die meiste Zeit meines Lebens hier verbracht und habe noch nie einen so schlimmen Sturm erlebt", sagte Rick Kettels, Eigentümer einer Ferienwohnanlage am Ufer des Sees. Der örtliche Wetterdienst habe nicht vor dem herannahenden Unwetter gewarnt.
Helfer starteten eine großangelegte Suchaktion, auch Taucher wurden eingesetzt. Während der Nacht wurde der Einsatz auf dem See unterbrochen, am Morgen sollte er aber weitergehen.
Der künstlich angelegte Table Rock Lake in der Nähe der Stadt Branson im Süden von Missouri ist ein beliebtes Urlaubsziel mit zahlreichen Touristenattraktionen, darunter auch die mit dem Amphibienfahrzeug angebotenen "Ride the Ducks"-Touren. Der Anbieter Ripley Entertainment teilte mit, den betroffenen Familien so gut wie möglich zu helfen und die Rettungsarbeiten zu unterstützen.
Das Rathaus von Branson blieb die ganze über Nacht geöffnet, um den Angehörigen von Opfern sowie Überlebenden und ihren Familien eine Anlaufstelle zu bieten. "Die Stadt Branson ist vielleicht klein, aber sie hat ein großes Herz", erklärte die Stadtverwaltung. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) wollte am Freitag ein Ermittlerteam an den See entsenden.
Auch andere Bundesstaaten im Mittleren Westen wurden am Donnerstagabend von Unwettern heimgesucht. Bei mehreren Tornados wurden im Nachbarstaat Iowa mehrere Menschen verletzt und Häuser beschädigt.