Panorama

"Unser Leib ist schwach" Angelus-Botschaft: Papst sieht seinen "fragilen" Zustand als Prüfung

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Normalerweise segnet der Papst jeden Sonntag nach dem Angelus die Gläubigen aus dem Fenster des Apostelpalastes.

Normalerweise segnet der Papst jeden Sonntag nach dem Angelus die Gläubigen aus dem Fenster des Apostelpalastes.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Bereits zum fünften Mal kann der Papst das traditionelle Angelus-Gebet nicht selbst sprechen. Stattdessen wendet er sich mit einer Nachricht an die Gläubigen und dankt ihnen. Gleichzeitig ruft das Kirchenoberhaupt dazu auf, für Frieden auf der Welt zu beten.

Papst Franziskus befindet sich nach eigenen Angaben mehr als vier Wochen nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus weiterhin in einem "fragilen" Zustand. Er mache eine Prüfung durch, schrieb Franziskus in einer veröffentlichten Angelus-Botschaft an die Gläubigen. "Ich verbinde mich mit so vielen Brüdern und Schwestern, die krank sind: fragil, zu dieser Zeit, wie ich", erklärte der Papst.

Er bedankte sich zudem für die zahlreichen Gebete und die Arbeit der Pfleger und Ärzte im Krankenhaus. "Wie viel Licht in diesem Sinne in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen leuchtet! Wie viel liebevolle Fürsorge erhellt die Räume, Flure, Krankenhäuser und Orte, an denen in aller Bescheidenheit Dienste verrichtet werden", schrieb das Kirchenoberhaupt.

"Unser Leib ist schwach, aber auch so kann uns nichts daran hindern, zu lieben, zu beten, uns hinzugeben, einer für den anderen im Glauben da zu sein", heißt es weiter in dem Text. Zugleich rief Franziskus dazu auf, für den Frieden zu beten, besonders in den "vom Krieg verletzten Ländern": in der Ukraine, in Palästina, Israel, dem Libanon, in Myanmar, Sudan und der Demokratischen Republik Kongo.

Es war das fünfte Mal in Folge, dass der Papst aufgrund seiner Erkrankung das Angelus-Gebet nicht selbst vor Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom sprechen konnte. Auch sein zwölftes Amtsjubiläum beging er am Donnerstag im Krankenhaus.

Entlassung noch nicht in Sicht

Der 88-Jährige war am 14. Februar wegen einer Bronchitis in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert worden. Aus dieser Erkrankung entwickelte sich eine beidseitige Lungenentzündung. Der Papst erlitt mehrere schwere Atemkrisen und musste beatmet werden, zwischenzeitig schwebte er nach Angaben seiner Ärzte sogar in Lebensgefahr.

Seit etwa einer Woche spricht der Vatikan in den regelmäßigen Berichten zum Gesundheitszustand des Papstes von einer Besserung. Er sei "stabil" und mache weiter Fortschritte, hieß es gestern Abend. Franziskus erhalte weiterhin Bewegungstherapie und müsse beim Atmen unterstützt werden. Zu einem möglichen Termin über eine Entlassung aus dem Krankenhaus äußerte sich der Heilige Stuhl bisher nicht.

Der Papst ist seit längerer Zeit gesundheitlich angeschlagen. Er wurde 2021 und 2023 am Darm und wegen eines Gewebebruchs an der Bauchdecke operiert und mehrfach im Krankenhaus behandelt. Schon als jungem Mann war ihm ein Teil eines Lungenflügels entfernt worden. Der aktuelle Klinikaufenthalt ist der längste seit seinem Amtsantritt vor zwölf Jahren. Franziskus ist seit seiner Einlieferung ins Krankenhaus nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.

Quelle: ntv.de, raf/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen