Gruppe geht auf 29-Jährigen los Angriff auf Jude entsetzt New Yorker
22.05.2021, 02:16 Uhr
Die New Yorker Polizei am Times Square, während der Kundgebungen.
(Foto: imago images/Pacific Press Agency)
Als die Waffenruhe zwischen Israel und den Palästinensern verkündet wird, gibt es Kundgebungen auf dem New Yorker Times Square. Ein Jude wird dabei von mehreren Menschen geschlagen. Die Polizei nimmt einen Täter fest. Nicht nur Bürgermeister de Blasio verurteilt die Tat aufs Schärfste.
In den USA hat ein gewaltsamer Angriff auf einen Juden am New Yorker Times Square für Empörung gesorgt. Die New Yorker Polizei leitete am Freitag Ermittlungen wegen des Verdachts auf Hasskriminalität ein, nachdem am Abend zuvor mehrere Menschen unter antisemitischen Rufen auf den 29-jährigen Juden losgegangen waren. Ein 23-Jähriger wurde festgenommen, nach weiteren Verdächtigen wurde gesucht, wie die Polizei mitteilte.
Am Times Square hatte es am Donnerstagabend kurz nach der Ankündigung einer Waffenruhe zwischen Israel und militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen pro-palästinensische und pro-israelische Kundgebungen gegeben. Am Rande der Demonstrationen wurde nach Polizeiangaben der 29-jährige Jude von einer fünf- bis sechsköpfigen Gruppe attackiert. Die Angreifer schlugen demnach auf den Mann ein und besprühten ihn mit Pfefferspray. Laut Polizei befindet sich das Opfer in einem Krankenhaus, sein Zustand sei stabil.
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio zeigte sich entsetzt über den Vorfall. "Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Stadt", schrieb er unter anderem bei Twitter. Auch der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo betonte, antisemitische Gewalt oder Einschüchterungen würden "nicht toleriert".
Die zum linken Flügel der Demokratischen Partei zählende Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez betonte: "Es gibt keinen Raum für Antisemitismus in der Bewegung zur palästinensischen Befreiung. Unsere Kritik richtet sich gegen Israel und seine Menschenrechtsverletzungen. Dies ist keine Entschuldigung für antisemitische Hassverbrechen."
Nach Angaben des Direktors der Organisation Anti-Defamation League (ADL), Jonathan Greenblatt, hat die Zahl der antisemitischen Akte seit Beginn der Gewalteskalation zwischen Israel und Palästinensern vor knapp zwei Wochen um 50 Prozent zugenommen. In Los Angeles habe es allein in dieser Woche zwei Vorfälle gegeben.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP