Linksextremer floh vor Polizei "Antifaschist" in Portland erschossen
04.09.2020, 15:02 Uhr
In Portland kommt es immer wieder zu Ausschreitungen zwischen Demonstranten unterschiedlicher Lager.
(Foto: AP)
In der US-Westküstenmetropole Portland gibt es seit Wochen Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Ein Mitglied einer ultrarechten Gruppierung wird von einem Linksextremisten erschossen. Wenige Tage später kommt es zu einer Konfrontation der Polizei mit dem selbsternannten "Antifaschisten".
Nach den tödlichen Schüssen auf einen mutmaßlich rechtsextremen Demonstranten in Portland am vergangenen Wochenende haben US-Polizisten einen Tatverdächtigen erschossen. Wie ein Behördensprecher im Bezirk Thurston südwestlich der Stadt Seattle sagte, wurde der Mann am Donnerstagabend getötet, als er versuchte, vor vier Polizisten zu fliehen. US-Medienberichten zufolge handelt es sich um einen 48-jährigen Antifa-Anhänger.
Örtliche Einsatzkräfte hätten die Wohnung des Tatverdächtigen observiert, als dieser das Gebäude verlassen und sich einem Fahrzeug genähert habe, sagte Behördensprecher Ray Brady. Da es so schien, als sei der Mann bewaffnet gewesen, hätten die Polizisten mehrere Schüsse in das Fahrzeug abgegeben, bevor der Mann geflohen sei. Danach seien weitere Schüsse abgegeben worden. Der Waffenbesitz des Verdächtigen sei nicht bestätigt worden.
Der 48-Jährige stand im Verdacht, am Rande einer Demonstration in Portland am vergangenen Samstagabend einen 39-Jährigen erschossen zu haben, der der ultrarechten Gruppierung "Patriot Prayer" angehörte. Im Internet bezeichnete sich der Tatverdächtige demnach als "Antifaschist". US-Präsident Donald Trump hatte die tödlichen Schüsse auf den mutmaßlich Rechtsextremen verurteilt und zur raschen Festnahme des Täters aufgerufen.
In der US-Westküstenmetropole Portland gibt es seit Wochen Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt, die ursprünglich durch den Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Mai ausgelöst worden waren. Seither kommt es immer wieder zu Ausschreitungen zwischen Demonstranten unterschiedlicher Lager.
Quelle: ntv.de, mba/AFP