Zivilprozess gegen DSK beginntAnwälte wollen Verfahrensende

Der Zivilprozess wegen angeblicher Vergewaltigung eines Zimmermädchens findet in New York ohne den Angeklagten, Ex-Währungsfondschef Strauss-Kahn, statt. Gleich zur Eröffnung verlangt Strauss-Kahns Verteidigung die Einstellung des Verfahrens. Das Zimmermädchen wirft dem Franzosen vor, es im Mai 2011 in einem Luxushotel zum Oralsex gezwungen zu haben.
In der US-Zivilklage gegen Dominique Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung eines Zimmermädchens hat die Verteidigung die Einstellung des Verfahrens verlangt. Als damaliger Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) habe Strauss-Kahn über diplomatische Immunität verfügt, argumentierte Anwalt Amit Mehta bei der ersten Anhörung in New York. Das Zimmermädchen Nafissatou Diallo fordert von dem Franzosen, dem sie einen sexuellen Übergriff im Mai 2011 vorwirft, eine Entschädigungszahlung in unbestimmter Höhe.
Diallos Anwälte hatten bereits im Vorfeld erklärt, dass sich Strauss-Kahn nicht auf diplomatische Immunität berufen könne. Sie werfen der Gegenseite vor, das Verfahren lediglich verschleppen zu wollen.
Das Gericht dürfte eine Entscheidung erst in den kommenden Wochen fällen. Sollte der Antrag von Strauss-Kahns Verteidigung zurückgewiesen werden, beginnt für beide Seiten die langwierige Vorbereitung auf die Hauptverhandlung.
Strauss-Kahn hatte einen sexuellen Kontakt mit Diallo eingeräumt, diesen aber als einvernehmlich bezeichnet. Wegen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers hatte die US-Justiz ein Strafverfahren gegen Strauss-Kahn im vergangenen Sommer eingestellt. Die Zivilklage ist davon aber unberührt.
Der frühere IWF-Chef ist auch in seiner Heimat ins Visier der Justiz geraten. Die Staatsanwaltschaft im nordfranzösischen Lille wirft Strauss-Kahn "organisierte Zuhälterei" vor und eröffnete deshalb ein Ermittlungsverfahren. Strauss-Kahn hat lediglich zugegeben, an einer Reihe von Sex-Partys in Paris, Brüssel und Washington teilgenommen zu haben. Er gibt an, nicht gewusst zu haben, dass es sich bei den anwesenden Frauen um Prostituierte gehandelt habe.