Einsturz in FloridaArbeiten an Ruine gehen nur mühsam voran

Nur langsam gehen die Bergungsarbeiten an der Wohnhausruine in Florida voran. Spürhunde, Kameras, Horchinstrumente und schweres Gerät sind im Einsatz. Noch immer gelten 150 Menschen dort als vermisst, die Zahl der aufgefundenen Toten steigt auf elf.
Nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida steigt die Zahl der Todesopfer weiter. Im Laufe des Tages sei in den Trümmern ein weiterer lebloser Körper gefunden worden, sagte die Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, Daniella Levine Cava an der Unglücksstelle in Surfside nahe Miami. Die Zahl der Toten sei damit auf elf gestiegen. Die Zahlen seien im Fluss und würden sich weiter verändern, sagte Levine Cava voraus. 150 Menschen gelten ihr zufolge weiter als vermisst. Sie betonte, die Suche nach Opfern in den Trümmern gehe weiter.
Das strandnahe Gebäude mit rund 130 Wohneinheiten war in der Nacht zu Donnerstag teilweise eingestürzt. Die Menschen wurden im Schlaf von dem Unglück überrascht. Seitdem läuft eine verzweifelte Suche nach Überlebenden. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Rettungsteams sind rund um die Uhr im Einsatz - mit Spürhunden, Spezialkameras, Horchinstrumenten und schwerem Gerät.
Nicht alle der Vermissten müssen unbedingt in dem Gebäude gewesen sein. Es handelt sich nach Behördenangaben um eine Liste an Personen, die sich potenziell zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Haus aufgehalten haben könnten. Viele Familien bangen um ihre Angehörigen. Die Polizei hat bislang die Namen von acht identifizierten Toten veröffentlicht: Die Opfer sind im Alter von 26 bis 83 Jahren. Unter ihnen ist auch ein älteres Ehepaar.
Feuer an Ruine unter Kontrolle
Nach Angaben von Bürgermeisterin Levine Cava haben die Suchkräfte auch weitere noch nicht identifizierte "menschliche Überreste" in den Schuttbergen gefunden. Konkreter wurde sie nicht. Die Identifizierung sei nicht einfach, betonte sie. Hier würden DNA-Tests genutzt. Von Angehörigen seien dazu DNA-Proben eingesammelt worden.
Der Leiter der Feuerwehr im Bezirk Miami-Dade, Alan Cominsky, sagte, die Suche nach möglichen Überlebenden gehe weiter. Die Lage sei "sehr fordernd und schwierig". Er betonte aber: "Wir machen weiter." Zwischenzeitlich hatte ein Feuer in den Trümmern die Suchaktion erheblich behindert. Die Einsatzkräfte hatten den Brand am Wochenende jedoch unter Kontrolle gebracht.
Die Ursache des teilweisen Einsturzes ist weiter ein Rätsel. Der als Champlain Towers South bekannte Wohnkomplex stammt aus den 1980er Jahren. Am Wochenende war ein von einer externen Firma verfasster Inspektionsbericht aus dem Jahr 2018 öffentlich geworden, in dem Experten mehrere Mängel - darunter auch größere strukturelle Mängel am Beton des Gebäudes - aufgelistet hatten. Ob diese in irgendeinem Zusammenhang mit dem Einsturz stehen könnten, blieb offen. Levine Cava versprach erneut, man werde der Ursache für das Unglück auf den Grund gehen. Der Fokus liege derzeit aber auf der Suchaktion.