Vermutliches "Alleinrennen" Auch 27-Jähriger stirbt nach Raserfahrt auf Ku'damm
31.05.2024, 09:14 Uhr Artikel anhören
Eine Frau war bereits unmittelbar am Unfallort gestorben.
(Foto: IMAGO/Schöning)
Vier Menschen sitzen in der Nacht zum Dienstag in einem BMW, als der mitten in der Berliner Innenstadt mit hoher Geschwindigkeit in eine Betonmauer kracht. Eine Frau stirbt sofort, ein beteiligter Mann erliegt nun seinen Verletzungen.
Der schwere Unfall auf dem Berliner Kurfürstendamm vor drei Tagen hat einen weiteren Menschen das Leben gekostet. Ein schwer verletzter 27-Jähriger sei am Donnerstag in einem Krankenhaus gestorben, teilte die Berliner Polizei mit. Die Ermittlungen zum Unfallgeschehen seien noch nicht abgeschlosen.
In dem verunfallten BMW hatten vier Personen gesessen, als das Auto nach ersten Erkenntnissen in der Nacht zum Dienstag gegen 1.45 Uhr mit hoher Geschwindigigkeit zunächst auf dem Kurfürstendamm und dann auf der Tauentzienstraße in Richtung Wittenbergplatz fuhr. In Höhe Marburger Straße soll der Wagen dann zunächst ins Schlingern geraten sein, kam dann nach links von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Betoneinfassung auf dem Mittelstreifen. Anschließend drehte sich der BMW um 180 Grad, kam zum Stehen und geriet in Brand.
Zeugen hatten umgehend mit Löscharbeiten begonnen, die dann von der Feuerwehr übernommen wurden. Eine Frau starb noch am Unfallort. Laut der Feuerwehr verstarb die Frau noch im Auto, eine weitere Person konnte sich schwer verletzt selbst in Sicherheit bringen, zwei weitere wurden eingeklemmt. Eine 20-jährige Frau und ein 25-jähriger Mann werden nach wie vor im Krankenhaus behandelt.
Unfallauto total zerstört
Die Polizei geht davon aus, dass es sich um ein "Alleinrennen" gehandelt hat und der Fahrer wohl die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Bilder vom Unfallort zeigten einen zerstörten weißen BMW, der besonders an der Front stark beschädigt ist. Mehrere Türen wurden anscheinend von Einsatzkräften abgetrennt.
Beim Kurfürstendamm handelt es sich um die Prachtstraße von Berlin-Charlottenburg mit vielen Einkaufsmöglichkeiten - und einer größeren Autoproblematik. Der Boulevard ist besonders beliebt bei sogenannten Autoposern, die oft mit überhöhter Geschwindigkeit oder zu laut getunten Fahrzeugen unterwegs sind. Im letzten Jahr wurde deswegen ein sogenannter Lärmblitzer aufgestellt, der Autos erfasst, die besonders viel Krach machen.
Einen Geschwindigkeitsblitzer auf dem Kurfürstendamm hatten Unbekannte im vergangenen Oktober gesprengt. Das aufgestellte Ersatzgerät wurde kurz darauf ebenfalls in die Luft gejagt, vermutlich mit Pyrotechnik. Im März dieses Jahres wurde laut "Tagesspiegel" bereits das dritte Gerät am Lehniner Platz / Ecke Cicerostraße aufgestellt, um Rasern etwas entgegenzusetzen.
Quelle: ntv.de, sba