"Kommt noch einiges hinterher" Auf Neuschnee und Eiseskälte folgt die Rutschpartie
01.12.2023, 16:26 Uhr
Auf die Winterdienste des Landes kommen auch am Wochenende Einsätze zu.
(Foto: IMAGO/Maximilian Koch)
Der Winter meldet sich in Deutschland mit Schnee und Kälte an - und er setzt sich vorerst fest. Mehr noch: Er legt sogar mindestens kurzfristig noch einmal nach mit Eiseskälte und frischem Schnee. Eine stabile Änderung der Wetterlage ist nicht in Sicht, für die kommende Woche gibt es offene Fragen.
ntv.de: Schnee hier, Glätte da: Ist der Winter gekommen, um zu bleiben?
Paul Heger: Erstmal ja. Vor allem in Sachen Schnee kommt noch einiges hinterher. Von Baden-Württemberg und Bayern bis Sachsen gibt es am Samstag nochmals Schneefälle, die gerade am Alpenrand und in Richtung Inn für einige Zentimeter Neuschnee sorgen - nachdem es ja schon von Freitag zu Samstag einiges gibt.
Selbst die Inseln in Nord- und Ostsee sind teils weiß. Wie geht's da weiter?
Das ist eine Frage des Windes. Kommt er vom Meer, wie morgen auf den Ostfriesischen Inseln, dann taut der Schnee. Sehr schade, denn solch malerische Bilder wie aktuell gibt es nur äußerst selten so früh in der Wintersaison. Bleibt der Wind dagegen ablandig, dann bleibt es auch weiß. Es sind auch bis Sonntagmorgen hier und da nochmal neue Schneeschauer unterwegs.
Wie viel Schnee liegt denn jetzt eigentlich?
Am Samstag wird wohl in rund 80 Prozent von Deutschland eine Schneedecke liegen. Entlang von Rhein und Mosel, sowie hier und da im Norden ist es noch grün oder eher grau. Am Sonntag kann es in Niedersachsen aber auch nochmal neu anzuckern. Das sind meist nur wenige Zentimeter, an der Ostsee teils aber deutlich über 10 Zentimeter und im Südosten durchaus um die 30 Zentimeter. Im Bergland geht's natürlich noch deutlich darüber hinaus.
Das heißt, zum 1. Advent gibt’s meist Winterwetter?
Aber hallo! Zum Schnee kommen ja auch winterliche Temperaturen. Am Sonntag starten wir mit bis zu minus 15 Grad in den Tag, im Süden könnte es sogar örtlich in Richtung minus 20 Grad gehen. Auch wenn es tagsüber im Westen zarte Plusgrade gibt, liegen die gefühlten Temperaturen deutlich im Frost. Zumal hier am Abend wohl neuer Schnee aufzieht. Ansonsten gibt's auch etwas Sonne, vor allem im tief verschneiten Süden. Das wird die reinste Postkartenidylle.
Bleibt es denn so winterlich?
Ja und nein. Im Osten und Nordosten bleibt es wohl noch bis mindestens Mitte der Woche winterlich kalt und weiß. Es kommt sogar neuer Schnee dazu. Von Südwesten wird aber deutlich mildere Luft mit Regen kommen. Wie weit die milde Luft aber wie schnell vorankommt, ist noch sehr unsicher. Vor allem wird das dann auch gefährlich.
Droht eine Glatteislage?
Die Glatteislage ist sogar recht wahrscheinlich, weil der Regen in die Frostluft zieht und teils gefriert. Nur wissen wir heute noch nicht, wann es wo wie heftig werden könnte. Diese Phase könnte sich durchaus bis in die zweite Wochenhälfte ziehen.
Wie mild und nass wird es für den Rest?
Auch das ist tatsächlich noch nicht so klar. Höchstwerte zwischen 5 und 10 Grad sind am Oberrhein aber durchaus wieder möglich. Und auch an den Regen müssen wir nochmal ein Fragezeichen setzen. Eine weniger nasse und weniger warme Wetterlage hätte auf alle Fälle Vorteile. All zu viel Wasser sollte nicht durch Tauwetter und Regen in den Flüssen landen, sonst sprechen wir schnell wieder über Hochwasser.
Ruhige Zeiten scheint es erstmal nicht zu geben.
Nein, ein stabiles Hoch und eine beständige Wetterlage sind nicht wirklich in Sicht. Jetzt geht's also rund in Sachen Schnee, danach Milderung und Glatteis. Freuen wir uns umso mehr auf einen herrlich winterlichen und meist ruhigen 1. Advent.
Quelle: ntv.de