Flugzeugunglück bei Ravensburg"Bäderkönig" stirbt bei Jet-Absturz

Der Bauunternehmer Josef Wund ist tot. Wie der Leiter der nach ihm benannten Stiftung bestätigt, befand sich der 79-jährige Thermen-Spezialist an Bord jenes Geschäftsflugzeugs, das am Vorabend in der Nähe des Bodensees in einem Waldstück aufschlug.
Beim Absturz eines Geschäftsflugzeugs nahe Ravensburg ist der als "Bäderkönig" bekannte deutsche Unternehmer Josef Wund ums Leben gekommen. Der 79-Jährige ist eines der drei Todesopfer des Flugzeugunglücks, bestätigte der Vorstand der gemeinnützigen Josef-Wund-Stiftung, Christoph Palm.
"Wir sind alle traurig und geschockt", sagte er. "Ziel der Stiftung ist es, das beachtliche Lebenswerk von Josef Wund fortzuführen. Die Familie hat uns gebeten, erstmal der Trauer ihren Raum zu lassen." Der gebürtige Friedrichshafener befand sich an Bord eines Privatjets vom Typ Cessna "Citation" 501, der am Vorabend beim Landeanflug auf den Bodensee-Airport Friedrichshafen unter bislang ungeklärten Umständen abgestürzt war.
Die zweistrahlige Maschine stürzte bei winterlichen Wetterbedingungen nahe der Ortschaft Sieberatsreute im Kreis Ravensburg in ein schwer zugängliches Waldstück. Die drei Insassen an Bord waren offenbar sofort tot. Neben dem Unternehmer Wund starben im Wrack des Geschäftsfliegers der 45 Jahre alte Pilot sowie ein 49-Jähriger aus Wien, bei dem noch nicht klar ist, ob er als Passagier oder Copilot an der Reise teilnahm.
Gestartet war das Flugzeug gegen 17.45 Uhr am hessischen Flugplatz Frankfurt-Egelsbach weniger Kilometer südlich der Mainmetropole. Rund eine halbe Stunde später gingen bei den Behörden im Kreis Ravensburg Notrufe ein, in denen Zeugen von einem lauten Knall berichteten. Die alarmierten Rettungskräfte entdeckten an der Absturzstelle in den Trümmern der Maschine die drei Toten. Für sie kam jede Hilfe zu spät.
Millionenprojekt in Bad Vilbel
Der Unfalltod des "Bäderkönigs" schlägt über die Region hinaus hohe Wellen. Erschüttert von der Nachrichten zeigten sich auch Vertreter der Stadt Bad Vilbel im hessischen Wetteraukreis. Josef Wund habe sich in der vergangenen Zeit häufig in Bad Vilbel aufgehalten, weil sein Unternehmen dort ein großes Freizeitbad bauen wolle, sagte ein Sprecher der Kommune. Die Baugenehmigung sei erteilt und das Projekt in der finalen Phase. Früheren Angaben der Unternehmensgruppe Wund zufolge geht es in Bad Vilbel um Investitionen von mehr als 200 Millionen Euro.
Eines der bekannteren Bauprojekte der Unternehmensgruppe Wund steht in Erding bei München: Das dortige Freizeitbad, die Therme Erding, gilt eigenen Angaben zufolge als weltweit größte Anlage ihrer Art. Überregional bekannt wurde der gelernte Maurer, Architekt und Bauingenieur unter anderem durch die Errichtung des Deutschen Pavillons für die Expo 2000 in Hannover.