Neue Verbindung nach Polen Bahn baut weltweit erste Carbon-Eisenbahnbrücke
16.11.2021, 16:33 Uhr
So soll es einst bei Küstrin über die Oder gehen.
(Foto: dpa)
Die Oder teilt den Ort Küstrin in einen brandenburgischen und einen polnischen Teil. Die Bahn will nun eine neue Verbindung schaffen und bedient sich dabei einer technik, die so noch nicht angewandt worden wurde.
Die Deutsche Bahn hat nahe dem brandenburgischen Küstrin-Kietz den Grundstein für eine neue Eisenbahnbrücke gelegt. Mit der 260 Meter langen Netzwerkbogenbrücke solle die Verbindung zwischen Berlin und dem polnischen Kostrzyn (Küstrin) ab Ende kommenden Jahres wieder durchgehend befahrbar sein, teilte das Unternehmen mit. Seit Ende vergangenen Jahres besteht für den letzten Abschnitt von Küstrin- Kietz nach Kostrzyn Schienenersatzverkehr mit Bussen.
Die neue Brücke sei mit Tragseilen aus dem elastischen Werkstoff Carbon statt Stahl weltweit einmalig, erklärte die Bahn. Eine innovative Bautechnik ermögliche zudem eine besonders schlanke und umweltfreundliche Konstruktion. Der Bund investiere für den Bau rund 65 Millionen Euro.
Grenzüberschreitende Infrastruktur verbinde Europa, sagte der Staatssekretär im Bundesministerium, Michael Güntner. "Umso mehr freut es mich, dass wir an dieser historisch so bedeutsamen Flussquerung mit neuartigen Baustoffen und einer innovativen Konstruktion weltweit neue Maßstäbe in puncto Effizienz und Umweltverträglichkeit setzen und damit auch Potenziale beim Ausbau der Bahn-Infrastruktur von morgen aufzeigen können."
"Deutschland und Polen rücken heute wieder ein Stück näher zusammen", sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke. Dennoch bleibe noch einiges zu tun, sagte der Polen-Koordinator der Bundesregierung. "Das Ziel von Brandenburg, Berlin und der Woiwodschaft Lubuskie bleibt, dass die stark nachgefragte Bahnverbindung Berlin-Küstrin einmal durchgehend elektrifiziert und zweigleisig mit Tempo 160 befahren werden kann." Bislang verkehrt die Regionalbahn (RB) 26 nur mit Dieselloks und bis auf zwei Teilstrecken eingleisig zwischen Berlin und Kostrzyn.
Quelle: jwu/dpa