Gefeierter russischer Künstler Ballett-Star Schklajrow nach Sturz von Balkon gestorben
18.11.2024, 10:14 Uhr Artikel anhören
Schklajrow wurde 39 Jahre alt.
(Foto: dpa)
Er tanzte am Mariinski-Theater in St. Petersburg, aber auch auf renommierten Bühnen weltweit: Wladimir Schklajrow war ein Star in der Welt des Balletts. Nun stirbt er auf "tragische Weise" bei einem Sturz vom Balkon.
Der einst auch am Staatsballett in München gefeierte Solist Wladimir Schklajrow ist in St. Petersburg nach einem Sturz vom Balkon gestorben. Der Publikumsliebling sei auf "tragische Weise" ums Leben gekommen, teilte das weltberühmte Mariinski-Theater in St. Petersburg mit. "Dies ist ein großer Verlust nicht nur für das Ensemble des Theaters, sondern für die gesamte Ballettkunst von heute", hieß es in einer Mitteilung zum Tod des 39-Jährigen. Schklajrow habe sein grenzenloses Talent 20 Jahre lang dem Mariinski-Ballett geschenkt.
Der Tänzer war laut russischen Medien 2016 bis 2017 auch am Bayerischen Staatsballett engagiert und gastierte auch danach noch in München. Auch an der Metropolitan Opera in New York und der Royal Opera in London trat er auf.
Russische Medien berichteten unter Berufung auf das Theater, dass der für seine romantischen Prinzenrollen bekannte Tänzer an diesem Montag habe operiert werden sollen. Schklajrow sei am Samstag vom Balkon seiner Wohnung in der fünften Etage gefallen, hieß es weiter. Demnach gingen Kollegen von einem Unglücksfall aus. Der Tänzer soll unter Rückenproblemen gelitten und starke Schmerzmittel eingenommen haben.
Komitee untersucht Todesumstände
"Er ging auf den Balkon, um Luft zu schnappen und zu rauchen, verlor das Gleichgewicht (sehr schmaler Balkon) und fiel hinunter", schrieb die frühere Ballerina Irina Bartonowskaja in sozialen Netzwerken. "Schklajrow liebte das Leben, die Familie, liebte die Kinder und das Publikum", schrieb sie über den Familienvater. Der Tänzer war auch Träger vieler renommierter internationaler Ballettpreise. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" hatte sich Schklajrow nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gegen den Krieg ausgesprochen.
Das russische Untersuchungskomitee leitete derweil nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti eine Untersuchung des Todes ein. "Die vorläufige Todesursache war ein Unfall", zitierte RIA Novosti das Büro des Ermittlungskomitees in St. Petersburg.
Quelle: ntv.de, mli/dpa