Stromausfall an Bord Schiff setzte vor Kollision mit Brücke Notsignal ab
26.03.2024, 16:39 Uhr Artikel anhören
In der Nacht kollidiert ein großes Containerschiff mit einer vierspurigen Autobrücke in der US-Stadt Baltimore. Die Ursache ist noch unklar, doch die Behörden gehen von einem Unfall aus. Denn bevor der Frachter in die Brücke fährt, fällt an Bord der Strom aus - und die Crew schickt ein Notsignal.
Die Besatzung des Containerschiffes, das in der US-Stadt Baltimore eine vierspurige Autobrücke rammte, hat offiziellen Angaben zufolge kurz vor dem Zusammenstoß ein Notsignal abgesetzt. So hätten die Behörden den Verkehr auf der Brücke rechtzeitig stoppen können, sagte der Gouverneur von Maryland, Wes Moore. "Wir sind dankbar, dass wir zwischen dem Notruf und dem Einsturz den Verkehrsfluss stoppen konnten, damit nicht noch mehr Autos auf die Brücke fuhren", so Moore.
Zuvor hatte der Frachter nach Angaben der Besatzung Probleme mit dem Strom. Moore zufolge habe es einen Stromausfall an Bord gegeben. Zudem habe die Crew noch den Anker geworfen, um das Unglück zu verhindern, was jedoch nicht gelang. Dieses Manöver ist Teil eines Notfallplans für jedes Schiff, das seinen Antrieb verliert.
Weitere Informationen zur Ursache gibt es bislang nicht. Moore betonte jedoch, dass es keine Hinweise auf einen terroristischen Anschlag gibt. "Die vorläufige Untersuchung deutet auf einen Unfall hin. Wir haben keine belastbaren Beweise für einen Terroranschlag gefunden", so der Gouverneur. Ein Vertreter der Bundespolizei FBI äußerte sich ähnlich. Es gebe keine konkreten oder glaubwürdigen Informationen, die darauf hindeuteten, dass der Vorfall mit Terrorismus in Verbindung steht, sagte Ermittler William DelBagno.
Suche nach Vermissten geht weiter
In der Nacht zu Dienstag hatte ein Containerschiff die Brücke gerammt - diese stürzte daraufhin ein. Zum Zeitpunkt der Pressekonferenz wurde nach sechs vermissten Personen gesucht. Zwei Menschen seien bislang gerettet worden, von denen eine Person sich im Krankenhaus befände, sagte Verkehrsminister Paul Wiedefeld. Man gehe davon aus, dass es sich bei den Opfern um Bauarbeiter handele. Nach den Vermissten werde aktiv gesucht.
Das Schiff, das von der Chartergesellschaft Synergy Group betrieben wird, sei von Maersk auf Zeit gechartert worden, heißt es in einer Mitteilung des dänischen Reedereiunternehmens Maersk. Darauf soll Fracht von Maersk-Kunden transportiert worden sein. Den Angaben zufolge sei keine Besatzung oder Personal von Maersk auf dem Schiff gewesen. Maersk ist hinter MSC die weltweit zweitgrößte Containerreederei.
Quelle: ntv.de, hny/dpa