Panorama

Festnahmen in Berlin Bande soll Millionen mit Bücherbetrug erbeutet haben

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Die Berliner Polizei geht gegen die mutmaßlichen Köpfe einer Bande vor.

Die Berliner Polizei geht gegen die mutmaßlichen Köpfe einer Bande vor.

(Foto: picture alliance / dts-Agentur)

Mehrere Männer schließen sich offenbar zu einer Betrügerbande zusammen. Ihre Opfer sind vor allem ältere Kunden einer Verlagsgruppe. Die Masche besteht aus angeblichen Bücherkollektionen und einem Callcenter. Nun gibt es Razzien.

Wegen Betrugs beim Verkauf angeblicher Bücherkollektionen haben Ermittler in Berlin und Brandenburg fünf Männer festgenommen. Die Verdächtigen im Alter von 27, 32, 38, 50 und 52 Jahren sollen Köpfe einer Bande sein, die seit mehreren Jahren vor allem ältere Menschen gewerbsmäßig betrog, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Sie erbeuteten demnach fast zwei Millionen Euro.

In wechselnder Besetzung und zum Teil unter Einbindung eines Callcenters sollen sich die Mitglieder der Gruppe als Vertreter von Unternehmen ausgegeben haben, die den Verkauf von Bücherkollektionen an Sammler im In- und Ausland vermittelten. Für die Abwicklung der angeblichen Verkäufe verlangten sie von den Geschädigten demnach die Zahlung einer Provision, Kaution oder Gebühr. Es ging um bis zu 450.000 Euro.

In einer Vielzahl der Fälle nahmen die Betrugsopfer dafür eigens Kredite auf. Der tatsächliche Verkauf der Bücher war laut Ermittlern in keinem der Fälle geplant. Bei den Geschädigten handelte es sich überwiegend um Kunden einer Verlagsgruppe. Diese hatten in der Vergangenheit Nachdrucke antiquarischer Bücher erworben, sogenannte Faksimiles.

Bei Durchsuchungen in mehreren Berliner Ortsteilen sowie in den Brandenburger Städten Falkensee und Teltow wurden Unterlagen, Datenträger und Mobiltelefone beschlagnahmt. Außerdem wurden Bargeld in fünfstelliger Höhe, hochwertige Uhren und Designeraccessoires und ein Fahrzeug sichergestellt.

Bei den Durchsuchungen fanden die Einsatzkräfte zudem eine hochwertige Münzsammlung, die einem Trickdiebstahl zugeordnet werden konnte, sowie zwei Kennzeichentafeln von Fahrzeugen, die zur Fahndung ausgeschrieben waren. Mehrere Konten wurden gepfändet. Vermögen in Höhe von 1,95 Millionen Euro wurde den Ermittlern zufolge eingefroren.

Quelle: ntv.de, mdi/AFP

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