13 Menschen sterben bei Brand Bar in Rouen geht in Flammen auf
06.08.2016, 06:41 Uhr
Junge Leute treffen sich in einer Bar, um einen Geburtstag zu feiern. Doch das Fest endet in einer Tragödie: Bei einem Feuer sterben 13 Menschen. Die Ermittler gehen von einem Unfall aus.
Bei einem Feuer in einer Bar im westfranzösischen Rouen sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Sechs Menschen wurden bei dem Brand im Zentrum der Stadt sehr schwer verletzt, sagte eine Sprecherin der Polizei. Einer der Verletzten schwebte nach Angaben der Präfektur von Seine-Maritime in Lebensgefahr. Die Ermittler gingen von einem Unfall aus.
Die genaue Ursache für den Brand, der gegen Mitternacht im Untergeschoss der Bar "Cuba Libre" ausgebrochen war, blieb aber zunächst unklar. Gerade als die Gäste die Kerzen auf dem Kuchen angezündet hätten, sei das Feuer ausgebrochen, berichtete die Zeitung "Paris-Normandie". Die Todesopfer, deren Identität zunächst nicht feststand, seien zwischen 18 und 25 Jahre alt, berichtete das Blatt weiter. Sie seien an dem Abend in der Bar zu einer privaten Geburtstagsfeier zusammengekommen.
Ein "furchtbares Drama"
Wie aus Ermittlerkreisen verlautete, befand sich der Brandherd im Keller, wo die Party stattfand. Einer der Gäste soll mit dem Geburtstagskuchen in der Hand auf der Treppe gestürzt sein, berichtete "Europe 1". Möglicherweise hätten die Kerzen auf einem Geburtstagskuchen die Kunststoffdecke in Brand gesetzt. Die Opfer seien dann durch die giftigen Gase erstickt, die durch den Brand freigesetzt wurden, hieß es aus Ermittlerkreisen.
Von einem "furchtbaren Drama" sprach der Bürgermeister von Rouen, Yvon Robert: "Das war ein Geburtstagsabend, ein normaler Abend", sagte er dem Radiosender "Europe 1". "Ein Moment der Freude, der tragisch endete." Auch er betonte, dass der Brand ein Unfall gewesen sei, und äußerte Zweifel an den Sicherheitsvorkehrungen der Bar: Der Keller sei "ohne Zweifel" zu klein gewesen für die Zahl der Leute. Premierminister Manuel Valls sprach angesichts der Tragödie den betroffenen Familien sein Mitleid aus. Er äußerte "tiefe Trauer".
Keine Explosion
Eine Explosion gab es der Polizeisprecherin zufolge nicht. Sie dementierte damit erste Medienberichte. Auch die Staatsanwaltschaft, die laut "Paris-Normandie" vor Ort war, ging von einem Unfall aus. Anwohner hätten wahrscheinlich das Zerbrechen der Scheiben durch die Hitze des Brandes für eine Explosion gehalten.
Die Arbeiten der Feuerwehr waren gegen 03.00 Uhr abgeschlossen. Gut 50 Feuerwehrmänner waren Innenminister Bernard Cazeneuve zufolge vor Ort. Er lobte ihren Einsatz. Die Ermittlungen zur genauen Ursache des Unfalls liefen nun.
Rouen steht noch unter dem Schock des Mordes an einem Priester in der nahe gelegenen Kleinstadt Saint-Etienne-du-Rouvray. Der 85-jährige Pater Jacques Hamel war am 26. Juli während der Morgenmesse von zwei Islamisten ermordet worden. Bei der Trauerfeier am Dienstag gaben ihm rund 2000 Menschen in der Kathedrale von Rouen das letzte Geleit.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP