Panorama

Unappetitliche SendungBeamte finden kiloweise Schlangenköpfe

16.08.2017, 17:18 Uhr
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(Foto: dpa)

Der Zoll in Bayern zieht drei Kilogramm verwesende Schlangenköpfe aus dem Verkehr. Die unappetitliche Sendung aus Nigeria gilt als "Delikatesse" und war offenbar zum Verzehr gedacht.

Geschmäcker sind verschieden. Es gibt kulinarische Leckereien, die der bayerische Gaumen nicht kennt, wie der Zoll in Bayern einmal mehr feststellen musste. Die Zöllner zogen drei Kilogramm verwesende Schlangenköpfe aus dem Verkehr.

Wie das Hauptzollamt München mitteilte, stießen Beamte des Zollamts Garching-Hochbrück beim Röntgen eines Pakets aus Nigeria auf "undefinierbare Gegenstände". Daraufhin sei die Sendung geöffnet worden. "Beim Öffnen schlug den Beamten schon ein extremer Verwesungsgeruch entgegen - dabei kamen die Schlangenköpfe zum Vorschein, die zum Verzehr gedacht waren", erklärte der Zoll. Die aus tierseuchenrechtlichen Gründen nicht einfuhrfähigen Köpfe wurden demnach umgehend vernichtet.

Kein Einzelfall: Erst vor wenigen Wochen entdeckte man in München ein Paket mit 20 Kilogramm verwesendem Fisch, faulenden Insektenlarven und stinkenden Schlangenköpfen. Die Sendung kam aus Sambia. "Der Inhalt gilt als Delikatesse, es handelte sich also um eine Art Carepaket", erklärte eine Sprecherin des Hauptzollamts München.

Die Insektenlarven stammen von Mopanewürmern, die im südlichen Afrika als Snack verzehrt werden. Dennoch durfte die Sendung an eine Privatperson in München aus tierseuchenrechtlichen Gründen nicht nach Deutschland eingeführt werden und wurde inzwischen vernichtet.

Verstöße gegen Artenschutz

Darüber hinaus stellten die Beamten im Zollamt auch Verstöße gegen den Artenschutz fest: Bei den Reptilienteilen handelte es sich um die Köpfe von Riesenschlangen, die durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt sind.

Obwohl der Handel mit geschützten Tieren und Pflanzen, Teilen davon oder Waren daraus untersagt oder streng reglementiert ist, werden Zollfahnder immer wieder fündig. Im Herbst vergangenen Jahres entdeckte der Zoll am Amsterdamer Flughafen Schiphol vier Koffer voller lebender Reptilien. 259 Tiere, darunter Schlangen, Eidechsen und Schildkröten, wurden beschlagnahmt. Zehn Tiere waren den Angaben zufolge bereits tot. Drei Spanier wollten demnach die Reptilien von Mexiko nach Spanien schmuggeln.

Quelle: dsi/dpa

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