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Verlässliche Zahlen fehlen Behörde sucht illegale Ferienwohnungen auf Sylt

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Die Nordseeinsel ist nicht nur bei ihren Bewohnern sehr beliebt.

Die Nordseeinsel ist nicht nur bei ihren Bewohnern sehr beliebt.

(Foto: picture alliance / Chris Emil Janßen)

Wohnungsknappheit aufgrund von Tourismus ist in vielen Hotspots ein Thema. Auf Sylt werden vermietete Apartments jetzt genau geprüft. In einigen Fällen droht ein Vermietungsverbot.

In der Debatte um illegale Ferienwohnungen auf Sylt prüft die Bauaufsicht des Kreises Nordfriesland weiter, ob und welche Ferienwohnungen auf Sylt, den Nachbarinseln und in Tourismusorten auf dem Festland genehmigt sind.

Laut Schätzungen des Kreises Nordfriesland gibt es auf Sylt rund 11.000 Ferienwohnungen. Verlässliche Zahlen zu illegalen Vermietungen lägen nicht vor. "Aus der Gemeinde Sylt und der Gemeinde Wenningstedt-Braderup haben wir gehört, dass eigene überschlägige Ermittlungen von einer Quote von circa 80 Prozent an so nicht genehmigten Nutzungen ausgehen", teilte Kreissprecher Hans-Martin Slopianka mit. Zur Gemeinde Sylt gehören die sieben Ortsteile Westerland, Tinnum, Archsum, Keitum, Morsum, Munkmarsch und Rantum.

Im Oktober 2024 liefen nach Kreisangaben 85 Verfahren wegen illegaler Ferienwohnungen auf Sylt. Auf Föhr waren es 16, auf Amrum 20 und in St. Peter-Ording 40. In 29 Fällen auf Sylt wurde die Nutzung untersagt. Aktuellere Zahlen liegen laut Kreis nicht vor.

Sylter wollen mehr Wohnraum

Im Oktober 2024 hatten sich die Sylter Bürgermeister und Vertreter des Kreises Nordfriesland auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Die fünf Inselgemeinden - Sylt, Wenningstedt-Braderup, Kampen, Hörnum und List - hatten zugesagt, ihre Bebauungspläne im Hinblick auf Ferienvermietung zu überprüfen. Der Kreis beginnt nun damit.

Bei den Kontrollen arbeiten die Behörden nach Angaben von Kreissprecher Hans-Martin Slopianka systematisch die von den Gemeinden benannten Bebauungspläne ab – in großen Gebieten Straße für Straße, teils vor Ort, teils über Buchungsportale im Internet. Besteht der Verdacht einer unzulässigen Ferienvermietung, werden die Eigentümer angeschrieben und um Stellungnahme gebeten.

Die verstärkten Kontrollen gegen illegale Ferienwohnungen hatten auf Sylt vor rund zwei Jahren begonnen. Ziel ist es, mehr Dauerwohnraum für Sylter zu schaffen und Verstöße gegen das Baurecht zu ahnden. Vertreter der Inselgemeinden berichten zugleich von Verunsicherung in der Tourismuswirtschaft, insbesondere bei Kleinvermietern.

Quelle: ntv.de, raf/dpa

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