Vermisster Zweijähriger Behörden in Frankreich stellen Suche vor Ort ein
13.07.2023, 09:34 Uhr Artikel anhören
Suchaktionen wie zuletzt wird es nicht mehr geben.
(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)
Die Behörden in Frankreich scheinen nach sechs Tagen nicht mehr daran zu glauben, den vermissten zweijährigen Jungen Emile im Gebiet seines Verschwindens zu finden. Am Donnerstagmorgen findet die letzte Suchaktion statt. Die Untersuchung des Falls soll jedoch weitergehen.
In Frankreich werden Armee und Gendarmerie ihre großangelegte Suche nach einem seit dem Wochenende verschwundenen Zweijährigen einstellen. Staatsanwalt Rémy Avon teilte mit, die Suchteams würden nicht mehr losgeschickt. Eine letzte Suchaktion startete am Donnerstagmorgen mit 50 Beamten, die sich ein bereits gründlich durchsuchtes Gelände abermals vornehmen sollten. Die bisherigen Maßnahmen in den französischen Voralpen haben das Rätsel nicht lösen können, warum der kleine Emile verschwunden ist. Der Junge war zuletzt am Samstag in dem kleinen Weiler Haut-Vernet gesehen worden.
Allerdings gehe die Untersuchung des Vermissten-Falls weiter, fügte Avon hinzu. Dazu würden im Laufe der viertägigen Suche gesammelte, "erhebliche Mengen an Informationen und Elementen" analysiert. Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft gewarnt, dass nach einem Zeitraum von 48 Stunden angesichts des jungen Alters des Kindes und der derzeitigen starken Hitze von bis zu 35 Grad das Leben des Zweijährigen "sehr stark in Gefahr" sei.
Entführung gilt nicht als ausgeschlossen
Das ungewisse Schicksal Emils hält das ganze Land in Atem. Medien in Frankreich berichteten zuletzt rauf und runter über das Verschwinden des Jungen. An der Suchaktion waren Dutzende Soldaten und Gendarmen beteiligt gewesen, die Spürhunde einsetzten und von einem Hubschrauber unterstützt wurden. Durchsucht wurden nach Behördenangaben 30 Gebäude, zwölf Fahrzeuge und zwölf Hektar Gelände. Außerdem seien 25 Menschen befragt worden.
Das Kleinkind hatte sich bei seinen Großeltern aufgehalten. Nachbarn hatten es zuletzt am Samstag allein in einer Gasse des Weilers in der Nähe von Digne-les-Bains gesehen. Ein Gewaltverbrechen wurde zunächst von Behörden als unrealistisch angesehen, da eine Entführung in dem kleinen Ort mit seinen wenigen Bewohnern sofort auffallen würde. Später hieß es jedoch, die Polizei schließe eine Entführung nicht grundsätzlich aus.
Quelle: ntv.de, rog/AFP/dpa