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Feuer wüten in Griechenland Behörden retten 30.000 Menschen vor Waldbrand in Marathon

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Ein Haus in Athen steht in Flammen.

Ein Haus in Athen steht in Flammen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Griechenland hat schon seit vielen Jahren im Sommer mit Waldbränden zu kämpfen. Allerdings nehmen Trockenheit und Hitze seit Jahren zu - und somit die Intensität der Feuer. Nun ist die historische Stadt Marathon bedroht - Zehntausende Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden. Und die Hitze wird bleiben.

Die griechischen Behörden haben die Evakuierung der von Waldbränden bedrohten historischen Stadt Marathon in der Nähe von Athen angeordnet. Die Feuerwehr teilte mit, die mehr als 30.000 Einwohner der Stadt seien in die Ortschaft Nea Makri am Meer gebracht worden. Das Feuer 35 Kilometer nordöstlich von Athen habe am Sonntag den Himmel verdunkelt. Der Geruch von Rauch und Ruß durchzog die griechische Hauptstadt. Die Flammen bewegten sich rasch auf den Marathon-See zu, ein wichtiges Wasserreservoir für Athen, wie Feuerwehrsprecher Vassileios Vathrakogiannis sagte. Wie viele Häuser beschädigt wurden, war zunächst unklar.

In Griechenland kämpften zahlreiche Feuerwehrleute und freiwillige Helfer den ganzen Tag über gegen Waldbrände in mehreren Regionen des Landes. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis brach seinen Urlaub ab und kehrte am Abend in die Hauptstadt zurück.

Am Nachmittag hatte die Feuerwehr 33 der 40 binnen 24 Stunden ausgebrochenen Brände unter Kontrolle gebracht, wie Vathrakogiannis vor Journalisten sagte. Sieben Brände seien allerdings noch nicht unter Kontrolle, betonte er.

Im Regionalbezirk Ostattika wütete ein Feuer in der Kleinstadt Varnavas. Der Rauch des Feuers hüllte die nahegelegene Hauptstadt Athen am Sonntagnachmittag in dichte Rauchschwaden. Nach Angaben von Vathrakogiannis waren 250 Einsatzkräfte mit 67 Fahrzeugen, 12 Löschflugzeugen und 7 Hubschraubern im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen, die in vielen Fällen "mehr als 25 Meter hoch waren." Die Bewohner von Varnavas wurden zum Verlassen der Ortschaft aufgefordert. Die Armee unterstützte die Einsatzkräfte. Es ist davon auszugehen, dass der Einsatz der Feuerwehr die ganze Nacht durch dauern würde.

Ein weiteres Feuer brach am frühen Sonntagnachmittag in Megara in der Region Westattika aus. 48 Feuerwehrleute und mehrere freiwillige Helfer waren mit 13 Fahrzeugen, zwei Flugzeugen und zwei Hubschraubern vor Ort. In der Region Thessaloniki war ein Brand in der Stadt Lagadas teilweise unter Kontrolle, während 20 Feuerwehrleute, 10 Fahrzeuge und ein Hubschrauber die Flammen bekämpften.

Wind wird Löscharbeiten erschweren

Zivilschutzminister Vassilis Kikilias hatte am Samstag gewarnt, dass die Wetterbedingungen bis zum 15. August Waldbrände begünstigen könnten. Es würden "extrem hohe Temperaturen und gefährliche Wetterbedingungen herrschen", sagte er bei einer Regierungssitzung. Aufgrund starker Winde und extremer Trockenheit liege "halb Griechenland im roten Bereich". Für Montag werden Temperaturen von bis zu 39 Grad Celsius in Griechenland erwartet. Die höchsten Temperaturen wurden für den Westen des Landes vorhergesagt.

Der Forschungsdirektor des Nationalen Observatoriums von Athen, Kostas Lagouvardos, warnte am Sonntagmorgen, dass die Flammen angesichts der derzeitigen Wetterbedingungen schnell außer Kontrolle geraten könnten, wenn nicht rasch genug reagiert werde. Da am Sonntag teilweise Windgeschwindigkeiten von 80 bis 90 Kilometern pro Stunde erreicht würden, sei dies der schwierigste Tag für die Brandbekämpfung.

Griechenland hat nach dem wärmsten jemals aufgezeichneten Winter auch den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960 erlebt und ist damit extrem anfällig für Waldbrände.

Quelle: ntv.de, als/AFP/AP

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