Zehn Überlebende gerettet Behörden suchen über 40 Vermisste nach Fährunglück in Nigeria
18.08.2025, 02:20 Uhr Artikel anhören
Ende Juli gab es bei Fährunglücken in zwei anderen Bundesstaaten insgesamt mindestens 19 Tote.
(Foto: Jefri Tarigan/Anadolu Agency/AFP)
In Nigeria herrscht derzeit ein katastrophales Wetter. Infolge starker Regenfälle treten Flüsse über die Ufer, hunderte Häuser werden beschädigt. Auch eine Fähre verunglückt. Zehn Menschen können gerettet werden, von dutzenden Menschen fehlt aber jede Spur.
Nach einem Fährunglück im Nordwesten Nigerias sind mehr als 40 Menschen als vermisst gemeldet worden. Wie die Behörden des westafrikanischen Landes mitteilten, verunglückte das Boot mit mehr als 50 Passagieren an Bord am Sonntagmorgen auf einem Fluss im Bundesstaat Sokoto. Etwa zehn Menschen seien gerettet worden, von den übrigen fehle jede Spur. Die Passagiere befanden sich auf dem Weg zu einem Markt.
Bootsunglücke kommen in Nigeria vor allem während der Regenzeit wegen des schlechten Zustands und der Überladung der Fähren häufig vor. Bei einem ähnlichen Unglück starben im August des vergangenen Jahres im selben Bundesstaat 16 Bauern. Ende Juli gab es bei Fährunglücken in zwei anderen Bundesstaaten insgesamt mindestens 19 Tote.
Zuletzt schlechtes Wetter in Nigeria
Im Norden Nigerias haben zuletzt starke Regenfälle für heftige Überschwemmungen gesorgt und hunderte Häuser beschädigt. Die Notfallbehörde des Bundesstaates Yobe (Sema) sprach von mehr als 200 beschädigten Gebäuden. Ein Beamter in der Stadt Potiskum teilte mit, 500 Häuser seien von den nächtlichen Regenfällen schwer getroffen worden. Todesfälle wurden nicht gemeldet.
Einige Häuser seien "komplett weggespült" worden, andere nur "teilweise" - "aber die meisten sind unbewohnbar", sagte Mohammed Goje, Sema-Chef in Yobe. Ersten Schätzungen zufolge seien 600 Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Es gebe jedoch nur wenige Verletzte, betonte er. Die jüngsten Regenfälle hätten den Pegel eines nahe gelegenen Flusses ansteigen lassen und verstopfte Abwassersysteme verschlimmerten die Lage, fügte Goje hinzu.
Die Wetterbehörden des westafrikanischen Landes hatten bereits in der vergangenen Woche vor Überschwemmungen durch starke Regenfälle in Teilen von 21 der 36 Bundesstaaten gewarnt. In der Regel kommt es zwischen Juni und November zu starken Regenfällen in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, die oft verheerende Überflutungen zur Folge haben.
Quelle: ntv.de, mpa/AFP