Panorama

Wilfried W. spricht über Ex-Frau Beim Höxter-Paar hat's "sofort gefunkt"

W. beschreibt sich als sensibel, redet aber immer wieder wirr und erträgt kritische Nachfragen nur schlecht.

W. beschreibt sich als sensibel, redet aber immer wieder wirr und erträgt kritische Nachfragen nur schlecht.

(Foto: dpa)

Was ist das für ein Paar, das gemeinsam Frauen quält? Bei seiner Aussage erzählt Wilfried W. die Geschichte zwischen ihm und seiner mitangeklagten Ex-Frau und offenbart ein eigenartiges Verständnis von Liebe.

Der Angeklagte Wilfried W. hat im Prozess um die tödlichen Misshandlungen von Höxter seine Aussage fortgesetzt. Diesmal äußerte er sich zum Verhältnis zu seiner Ex-Frau Angelika W., die gemeinsam mit ihm angeklagt ist.

Der 47-Jährige schilderte am 14. Verhandlungstag vor dem Landgericht Paderborn, wie sich die beiden nach einer Bekanntschaftsanzeige 1999 zum ersten Mal getroffen hatten. "Es hat sofort gefunkt, wir haben bereits am ersten Tag Zukunftspläne geschmiedet", sagte Wilfried W. über diese Zeit. Bereits am nächsten Tag hätten die beiden beschlossen, zu heiraten.

Man sei dann in eine gemeinsame Wohnung nach Detmold gezogen. Erste Probleme habe es aber kurze Zeit nach der Trauung gegeben. Seine damalige Frau sei schnell eifersüchtig gewesen und habe ihn ständig kontrolliert. Er sei zu dieser Zeit bei der Bundesbahn beschäftigt gewesen. "Angelika hat mich bei der Arbeit begleitet, sie hat dafür kein Geld bekommen. Sie wollte nicht alleine sein." Es habe auch immer weniger sexuelle Kontakte zwischen den Ehepartnern gegeben.

"Musste das akzeptieren"

2003 oder 2004 sei seine Frau dann wieder ausgezogen und zurück zu ihrer Mutter gegangen. Er habe dann dort angerufen. "Ich wollte Angelika wieder zurückhaben." Sie sei dann auch wieder zurückgekehrt, nach wenigen Monaten habe der Streit aber erneut begonnen. Er habe dann eine Frau kennengelernt und mit ihr ein Verhältnis begonnen. "Ich habe Angelika von meiner Bekanntschaft mit Gabriele erzählt. Angelika sagte nur, dann solle ich sie doch nehmen. Sie war wohl froh, endlich Ruhe vor mir zu haben. Ausziehen wollte sie nicht. Wenn Gabriele bei mir zu Hause war, ist Angelika solange in der Stadt spazieren gegangen."

2004 habe man sich schließlich scheiden lassen, die Scheidung habe aber keine Auswirkungen auf die Beziehung gehabt. Man habe weiter zusammengelebt. Den drei oder vier Frauen, die er in dieser Zeit kennenlernte und auch mit nach Hause brachte, habe er erzählt, Angelika sei seine Schwester. Inzwischen sei man in Berlebeck in zwei getrennte Wohnungen gezogen, die aber nur 600 Meter voneinander entfernt lagen. Schließlich seien sie zusammen nach Höxter-Bosseborn umgezogen. "Ich war damit einverstanden, wieder mit Angelika zusammenzuziehen, wir wollten getrennte Wohnbereiche in Bosseborn haben. Wir wollten die Nähe beibehalten, sie sollte weiterhin meinen Schriftkram machen, ich fand es gut, dass Angelika mir half", erklärte Wilfried W. dazu.

Kurz zur Sprache kam noch, dass das Paar immer gemeinsame Hunde hatte. Angelika habe die Tiere aber alle umgebracht, einem Schäferhund habe sie die Kehle durchgeschnitten, einen Pudel ertränkt und einen Rottweiler erdrosselt. Wilfried W. habe geweint, das aber akzeptieren müssen. "Sie versprach mir immer wieder, das nicht mehr zu tun. Ich war voll doof, ihr das zu glauben."

Wilfried W. und Angelika W. sind wegen Mordes durch Unterlassen und mehrfacher Körperverletzung angeklagt. Über Jahre hinweg soll das Duo mehrere Frauen in das Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Zwei Frauen starben infolge der Quälereien. Die Angeklagten bezichtigen sich gegenseitig, die treibende Kraft gewesen zu sein.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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