Juwelen am Mont Blanc gefunden Bergsteiger bekommt halben Edelsteinschatz
05.12.2021, 04:17 Uhr
Zweimal waren Flugzeuge aus Indien am 4807 Meter hohen Mont Blanc abgestürzt.
(Foto: imago images/Westend61)
Mitte des letzten Jahrhunderts zerschellen zwei Passagierflugzeuge aus Indien am Mont Blanc. Jahrzehnte später entdeckt ein junger Bergsteiger ein Kästchen mit Smaragden, Saphiren und Rubinen. Jetzt bekommt der ehrliche Finder die Hälfte des Juwelenschatzes.
Acht Jahre nach dem Fund von wertvollen Edelsteinen auf einem Gletscher des Mont Blanc sind die Steine zwischen dem Finder und den örtlichen Behörden aufgeteilt worden. "Die Steine wurden diese Woche in zwei gleiche Teile mit einem Wert von jeweils rund 150.000 Euro aufgeteilt", sagte der Bürgermeister des Städtchens Chamonix, Eric Fournier. Er sei "sehr glücklich", dass der Fall nun zum Abschluss gekommen sei. Die Stadt will die Steine jetzt in einem Museum ausstellen.
Fournier lobte die Ehrlichkeit des jungen Bergsteigers, der seinen Fund vor acht Jahren der Polizei gemeldet hatte. Bei den Edelsteinen handelt es sich um Smaragde, Saphire und Rubine, die vermutlich beim Absturz eines indischen Flugzeugs vor mehr als einem halben Jahrhundert auf dem Gletscher gelandet waren. Dem jungen Franzosen war 2013 auf dem Bossons-Gletscher, der in mehr als 4300 Meter Höhe über dem Städtchen Chamonix liegt, eine metallene Schachtel aufgefallen. Die Edelsteine waren in Säckchen mit der Aufschrift "Made in India" verpackt.
Gegen den 4810 Meter hohen Mont Blanc waren in den Jahren 1950 und 1966 zwei indische Passagierflugzeuge geprallt. Beim ersten Absturz kamen 58 Menschen ums Leben, beim zweiten 117. Niemand überlebte die Abstürze. Seither werden dort immer wieder Flugzeugteile, Koffer oder auch menschliche Überreste gefunden. Nach dem Fund der Edelsteine waren die französischen Behörden zunächst mit den zuständigen Stellen in Indien in Kontakt getreten, um die rechtmäßigen Besitzer oder deren Erben ausfindig zu machen. Erst nachdem die gesetzliche Frist für die Erbensuche abgelaufen war, konnten die Juwelen aufgeteilt werden.
Quelle: ntv.de, ino/AFP