Panorama

Drama im Bayerischen WaldBergwacht rettet Paar vor Kältetod

26.01.2018, 13:51 Uhr
imago78021446h
Im Nationalpark im Bayerischen Wald liegen derzeit bis zu eineinhalb Meter Schnee. (Foto: imago/imagebroker)

Sie sollen nicht einmal Handschuhe getragen haben: In Bayern rettet die Bergwacht mit Hubschrauber und Rettungswagen ein vermisstes Touristenpärchen aus dem Schnee. Die Nacht hätten die beiden wohl nicht überlebt.

Zwei Urlauber haben sich am Donnerstag im tief verschneiten Bayerischen Wald verirrt und sind von der Bergwacht gerettet worden. Am späten Abend hatte die 55 Jahre alte Frau die Rettungsleitstelle angerufen, weil sie und ihr Mann nicht mehr zum Auto zurückfanden, wie ein Sprecher der Bergwacht Grafenau sagte.

Das aus dem nordrhein-westfälischen Recklinghausen stammende Paar befand sich demnach in einer verzweifelten Lage. Der 57-Jahre alte Mann war in einen Bach gefallen, aus dem er sich nicht befreien konnte. Mittels Handyortung und Hubschrauber suchten die Retter das Paar. Nach Angaben der Polizei erlitt der Mann Erfrierungen, die Frau war stark unterkühlt. "Der Mann lag noch im Wasser. Die beiden wären wohl erfroren", sagte der Sprecher der Bergwacht. "Sie waren kaum noch ansprechbar."

Paar war sehr schlecht ausgerüstet

Wegen des unwegsamen Geländes war die Bergung äußerst schwierig. Die Bergwacht Grafenau, ein Rettungswagen und ein angeforderter Polizeihubschrauber machten sich auf die Suche nach den Vermissten.

Die beiden wurden bereits gegen Mitternacht gefunden, allerdings konnte laut eines Berichts des "Bayerischen Rundfunks" weder der Hubschrauber landen, noch ein Motorschlitten zur Bergung eingesetzt werden. Der Bergwacht blieb demnach nichts anderes übrig, als sich mit einem zwölfköpfigen Trupp auf den Weg zu machen. Erst gegen 4 Uhr morgens konnte das vermisste Urlauberehepaar geborgen werden.

Das Paar habe am Freigehege des Nationalparks in Neuschönau Tiere anschauen wollen und sei vom Parkplatz aus in die falsche Richtung gelaufen. Angesichts des Wetters - im Bayerischen Wald liegen zurzeit bis zu eineinhalb Meter Schnee - sei das Paar sehr schlecht ausgerüstet gewesen. "Die beiden hatten nicht einmal Mützen und Handschuhe dabei."

Quelle: sra/dpa

UnglückeSchneeBayern