Berlin sehr stark betroffen Bericht: Hunderte Millionen Euro Schaden durch Corona-Betrug
22.03.2023, 13:12 Uhr
Mit Teststationen ließ sich gutes Geld verdienen - erst recht, wenn man die Abrechnung fälschte.
(Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE)
Kriminelle haben die Hochphasen der Corona-Pandemie ausgenutzt, um im großen Stil staatliches Geld zu ergaunern. Ein Teil des Ausmaßes wird nun deutlich. Mindestens eine halbe Milliarde Euro sollen die Betrüger erbeutet haben - besonders in Berlin waren diese wohl aktiv.
Einem Medienbericht zufolge haben Betrügerinnen und Betrüger mit staatlichen Corona-Hilfen und der Abrechnung von Corona-Tests mindestens eine halbe Milliarde Euro unrechtmäßig erlangt. Seit März 2020 leiteten die Ermittlungsbehörden deshalb bundesweit mehr als 30.000 entsprechende Verfahren ein, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete. Dieser fragte die Informationen bei den Landeskriminalämtern ab.
In erheblichem Ausmaß betroffen ist demnach Berlin. Dem dortigen LKA zufolge gab es bislang mehr als 13.000 Verfahren wegen Betrugs mit den verschiedenen Wirtschaftshilfen und über 500 wegen der Abrechnung mit Corona-Tests. Der verursachte Schaden wird auf mindestens 243 Millionen Euro geschätzt. In der Hauptstadt konnten Unternehmer und Soloselbständige demnach zu Beginn der Pandemie schnell und unkompliziert Hilfsgelder beantragen.
Höhe des tatsächlichen Schadens bislang nicht statistisch erfasst
Insgesamt zahlte die Investitionsbank Berlin dem Bericht zufolge mehr als sieben Milliarden Euro in 36 verschiedenen Hilfsprogrammen an 430.000 Antragsteller aus. An zweiter Stelle liegt Nordrhein-Westfalen. Hier wurden fast 5400 Verfahren wegen Betrugs mit Corona-Hilfen mit einem Schadensvolumen von mehr als 79 Millionen Euro eingeleitet. Baden-Württemberg gab demnach an, dass Schäden im mittleren zweistelligen Millionenbereich polizeilich bekannt seien.
Die Höhe des tatsächlichen Schadens durch Corona-Betrug wurde laut RBB jedoch bislang nicht statistisch erfasst. So kam es im Zuge der Ermittlungen immer wieder zu Beschlagnahmungen und Vermögenseinziehungen. Zudem liegen dem Sender zufolge nicht aus allen Bundesländern Daten vor, weil es keine bundesweit einheitliche Erfassung gibt. Die Landeskriminalämter in Hamburg, Hessen, Bayern und dem Saarland konnten demnach keine Angaben über Schadenshöhen machen. Bundesweit unterstützten Bund und Länder laut Bundeswirtschaftsministerium betroffene Unternehmen mit über 76 Milliarden Euro.
Quelle: ntv.de, rog/AFP