Vorfall am S-Bahnhof Neukölln Berliner Polizei fahndet nach Sprengstoff-Fund nach Komplizen
01.11.2024, 12:26 Uhr Artikel anhören
Der flüchtige Mann wurde in Berlin am S-Bahnhof Neukölln kontrolliert.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Fund von Sprengstoff in Berlin bei einer Personenkontrolle sorgt für Wirbel. Denn das Gemisch war hochexplosiv. Der Mann, der es bei sich hatte, ist flüchtig, was er damit vorhatte, nicht bekannt. Unklar ist auch, ob er allein handeln wollte, denn die Ermittler suchen einen zweiten Verdächtigen.
Die Berliner Polizei fahndet rund um die Sicherstellung von hochexplosivem Sprengstoff im Stadtteil Neukölln nach Angaben der "Bild"-Zeitung nach einem zweiten Verdächtigen. Bei ihm könnte es sich um einen Komplizen des Mannes handeln, den die Polizisten am Mittwoch kontrollierten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dies bisher nicht.
Bei der laut Polizei verdachtsunabhängigen Kontrolle eines Mannes am S-Bahnhof Neukölln am Mittwochnachmittag riss er sich los, floh und ließ eine Tasche mit einer verdächtigen Substanz zurück. Die wurde am Abend in einem nahegelegenen Park gesprengt. Es stellte sich als Triacetontriperoxid (TATP) heraus. Dabei handelt es sich um ein Material, das weltweit von kriminellen Netzwerken und islamistischen Attentätern verwendet wird. Der hochexplosive Sprengstoff wurde auch bei den Terroranschlägen in Brüssel und Paris genutzt. Aber auch für die Sprengung von Geldautomaten setzten Kriminelle es ein. Neben einem halben Kilo TATP sollen sich eine Plastikflasche, Klebeband und Drähte in der Tasche befunden haben.
Der Hauptverdächtige soll zwischen 30 und 35 Jahre alt und zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß sein und einen Kinnbart tragen.
Der zweite Tatverdächtige soll laut "Bild"-Zeitung ebenfalls vom Bahnhof geflohen sein. Er soll zuvor den Hauptverdächtigen begleitet haben. Der zweite Mann soll etwa 30 Jahre alt sein und ein gepflegtes Äußeres haben. Er soll eine dunkle Jacke und darunter eine dunkle Weste mit weißen Streifen getragen haben. Er sowie der kontrollierte Mann sollen der Polizei namentlich bekannt sein.
Bislang ist laut Staatsanwaltschaft unklar, warum der gesuchte Mann mit dem Sprengstoff unterwegs war. Konkrete Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag gibt es demnach nicht. "Es gibt mehrere denkbare Szenarien", so der Sprecher der Behörde. Diese würden geprüft. Nach dpa-Informationen sind der Polizei beide Männer im Kontext der Sprengung von Geldautomaten bekannt.
Quelle: ntv.de, als/dpa