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Große Sorge in Mexiko Berühmter Journalist Jaime Barrera spurlos verschwunden

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Dieses Bild hat die Familie von Jaime Barrera in einem Suchaufruf veröffentlicht.

Dieses Bild hat die Familie von Jaime Barrera in einem Suchaufruf veröffentlicht.

(Foto: X / Itzul Barrera)

In Mexiko leben Journalisten gefährlich, mehr als 150 wurden seit dem Jahr 2000 ermordet. Nun taucht ein bekannter Moderator nicht bei seiner Nachrichtensendung auf. Die Familie von Jaime Barrera macht sich große Sorgen.

Im Westen Mexikos wird ein bekannter Journalist und Fernsehmoderator seit Montag vermisst. Der Journalist Jaime Barrera sei in der Großstadt Guadalajara nicht bei seiner Nachrichtensendung aufgetaucht und seine Familie habe seit Montagmittag keinen Kontakt mehr zu ihm, schrieb der Gouverneur des westmexikanischen Bundesstaates Jalisco, Enrique Alfaro, im Onlinedienst X. Die Tochter des Journalisten schlug ebenfalls in den Online-Medien Alarm: "Mein Vater, der beste Journalist in diesem Staat. Er ist verschwunden. Ich brauche Ihre Hilfe, um ihn zu finden", schrieb Itzul Barrera.

Nach Berichten lokaler Medien verschwand Barrera, nachdem er eine Radio-Nachrichtensendung beendet hatte. Er ist auch Moderator des lokalen Fernsehsenders Televisa und Kommentator eines politischen Meinungsprogramms auf dem Kanal 44 der Universität von Guadalajara.

Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Seit dem Jahr 2000 wurden nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen mehr als 150 Journalisten in dem Land ermordet, das seit Jahren von einem Krieg der Drogenbanden erschüttert wird. Die meisten Verbrechen werden nicht aufgeklärt.

Vorwürfe gegen mexikanischen Präsidenten

Unsicherheit für Journalisten geht in Mexiko sogar vom Präsidenten aus. Vor wenigen Wochen sorgte ein Vorfall für Aufsehen, bei dem Regierungschef Andrés Manuel López Obrador während einer Pressekonferenz im Fernsehen laut aus einer E-Mail von Natalie Kitroeff, der Leiterin des mexikanischen Büros der "New York Times", vorlas.

In der Mail hatte sie um Stellungnahme zu einem Artikel gebeten, der enthüllte, dass US-Strafverfolgungsbehörden seit Jahren Behauptungen nachgehen, wonach Verbündete des Präsidenten sich mit Drogenkartellen getroffen und Millionen von Dollar von ihnen entgegengenommen hätten. Neben heftiger Kritik an der Journalistin und ihrer namentlichen Identifizierung nannte López Obrador öffentlich ihre Telefonnummer.

Laut "New York Times" erklärte das mexikanische Institut für Informationsfreiheit, eine Regierungsbehörde, anschließend, es werde eine Untersuchung einleiten. Ziel sei es festzustellen, ob der Präsident gegen die mexikanische Gesetzgebung zum Schutz personenbezogener Daten verstoßen habe.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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