Panorama

Feuer tötete fünf MädchenBesitzer von Escape-Room festgenommen

06.01.2019, 15:00 Uhr
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Fünf Mädchen konnten dem Feuer nicht entkommen. (Foto: picture alliance/dpa)

Escape-Games kokettieren mit dem Gedanken, dass man vor Ablauf der Zeit Rätsel und Aufgaben lösen muss, um aus einem verschlossenen Raum zu entkommen. In Polen wird ein solches Spiel zur tragischen Realität. Nun gibt es eine erste Festnahme.

Nach dem verheerenden Brand bei einem sogenannten Escape-Game in Polen ist der Besitzer des Unglücksbetriebs vorläufig festgenommen worden. Es handele sich um einen 28 Jahre alten Mann aus der Woiwodschaft Großpolen, sagte Polizeipräsident Jaroslaw Szymczyk auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Der Mann sei nicht vorbestraft. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme telefonisch nicht zu erreichen.

Bei dem Brand in Koszalin im Norden des Landes waren am Freitag fünf in einem Raum eingeschlossene 15-jährige Mädchen ums Leben gekommen, ein 25-jähriger Mann erlitt schwere Verbrennungen. Nach ersten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft war in einem Vorraum Gas aus einem Behälter entwichen und hatte sich entzündet. Es wurde mehrere Gasheizgeräte sichergestellt.

Der polnische Präsident Andrzej Duda sprach auf Twitter von einer "verheerenden Tragödie". Fünf fröhliche Mädchen seien vorzeitig aus dem Leben gerissen worden. Der polnische Innenminister Joachim Brudzinski sagte im Nachrichtensender TVN24 die Mädchen hätten gemeinsam einen Geburtstag gefeiert. Den Familien der Opfer sagte der Politiker der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unbürokratische Hilfe zu.

Die Behörden haben landesweite Kontrollen der Brandschutzmaßnahmen in allen rund 1100 Escape-Räumen in Polen begonnen. Bei einem Escape-Game oder Fluchtspiel versucht eine Gruppe, aus einem abgeschlossenen Raum zu entkommen. Sie muss dafür unter Zeitdruck bestimmte Rätsel und Aufgaben lösen.

Quelle: agr/dpa

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