Panorama

Drogenkrieg in Brasilien Bewaffnete erschießen 14 Discogänger

Ersten Erkenntnissen zufolge griffen Mitglieder der Gang Guardiões do Estado  Angehörige der Bande Comando Vermelho an.

Ersten Erkenntnissen zufolge griffen Mitglieder der Gang Guardiões do Estado Angehörige der Bande Comando Vermelho an.

(Foto: picture alliance / Patrick Pleul)

Verfeindete Banden im brasilianischen Fortaleza kämpfen erbittert um die Kontrolle des Drogenhandels. Beim Angriff auf einen Nachtclub dürften allerdings auch Unbeteiligte zwischen die Fronten geraten sein.

Bewaffnete Männer haben eine Disco in Brasilien angegriffen und mindestens 14 Menschen erschossen. Die Täter stürmten den Nachtclub in der Stadt Fortaleza und eröffneten das Feuer auf die Gäste, berichtete die Zeitung "Diario do Nordeste" unter Berufung auf die Polizei. Die Polizei ging davon aus, dass die Attacke im Zusammenhang mit Revierkämpfen zwischen verfeindeten Drogenbanden steht. Ersten Erkenntnissen zufolge griffen Mitglieder der Gang Guardiões do Estado (Wächter des Staats) Angehörige der Bande Comando Vermelho (Rotes Kommando) an.

Nach Erkenntnissen der Polizei fuhren die schwer bewaffneten Angreifer in drei Autos vor der Disco vor und schossen auf die Feiernden. Die meisten Opfer waren demnach Frauen. Sechs weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt, darunter ein zwölfjähriger Junge. Unter den Opfern waren offenbar auch Unbeteiligte. Vier ihrer Freunde seien bei dem Angriff getötet worden, sagte eine Zeugin der "Diario do Nordeste". Keiner von ihnen sei kriminell gewesen. 

Das Comando Vermelho ist eine der ältesten und mächtigsten Verbrecherorganisationen des Landes. Es hat seine Hochburg in Rio de Janeiro und kontrolliert dort große Teile des Drogenhandels. Das Verbrechersyndikat ist aber auch in anderen Regionen Brasiliens und im Ausland aktiv. Die Guardiões do Estado sind eine lokale Gang aus Fortaleza und ringen dort mit dem Comando Vermelho um Macht und Geschäftsanteile. 

Im Bundesstaat Ceará rund um Fortaleza wurden im vergangenen Jahr über 5000 Tötungsdelikte registriert - rund 50 Prozent mehr als 2016. Aufgrund von Kürzungen der Polizei-Etats wegen der schweren Haushaltskrise in Brasilien hat sich die Sicherheitslage in weiten Teilen des Landes zuletzt verschlechtert.

Quelle: ntv.de, ftü/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen