14 Tote, dutzende Häftlinge frei Bewaffnete stürmen mexikanisches Gefängnis
02.01.2023, 01:23 Uhr
Nach offiziellen Angaben kamen 14 Menschen bei dem Angriff auf das Gefängnis ums Leben.
(Foto: AP)
Ciudad Juárez zählt zu den gefährlichsten Städten in Mexiko. Am Neujahrstag stürmen bewaffnete Personen die dortige Haftanstalt und eröffnen das Feuer. Dadurch gelingt mehreren Häftlingen die Flucht. Bereits im August geriet das Gefängnis wegen eines Vorfalls in die Schlagzeilen.
Beim Angriff eines bewaffneten Kommandos auf ein Gefängnis im Norden Mexikos sind am Sonntag mindestens 14 Menschen getötet worden. Wie die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Chihuahua mitteilte, tauchten die Angreifer am Neujahrsmorgen mit gepanzerten Fahrzeugen vor der Haftanstalt in Ciudad Juárez auf und eröffneten das Feuer auf die Wärter, um Häftlingen die Flucht zu ermöglichen.
Mindestens 24 Insassen sei es gelungen zu entkommen. Als der Angriff begann, warteten vor dem Gefängnis gerade zahlreiche Menschen, die ihre inhaftierten Angehörigen am Neujahrstag besuchen wollten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden vier Menschen verletzt; zunächst hatten die Behörden von 13 Verletzten gesprochen.
Unter den 14 Todesopfern waren zehn Gefängniswärter. Polizei und Soldaten nahmen vier Menschen fest, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte. Es war zunächst nicht klar, ob es sich bei den Festgenommenen um Angreifer oder um ausgebrochene Häftlinge handelte. Kurz vor dem Angriff auf das Gefängnis wurden laut Staatsanwaltschaft mehrere Polizisten in der Stadt attackiert. Daraufhin seien vier Verdächtige festgenommen und zwei weitere getötet worden.
Die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Ciudad Juárez liegt an der Grenze zu den USA und gilt als eine der gefährlichsten Städte Mexikos. Der Ort leidet seit Jahren unter der Gewalt der Drogenkartelle, die um die Kontrolle der Schmuggelrouten in die USA kämpfen. Im dortigen Gefängnis sind Mitglieder des Sinaloa-Kartells und des Juárez-Kartells inhaftiert, die seit mehr als 15 Jahre um die Vorherrschaft in der Stadt kämpfen.
Im vergangenen Jahr geriet die Haftanstalt schon einmal in die Schlagzeilen. Im August kam es in dem Gefängnis zu Bandenkämpfen. Dabei wurden laut Polizei zwei Häftlinge getötet. Im Anschluss zogen mutmaßliche Bandenmitglieder durch die Stadt und töteten neun Menschen, darunter vier Mitarbeiter eines Radiosenders. "Unschuldige Zivilisten wurden als eine Art Vergeltungsmaßnahme angegriffen", sagte Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador damals zu dem Vorfall.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP