Panorama

"Ihr CEO sollte sich schämen"Bewerberin liest Unternehmen die Leviten

31.01.2019, 17:01 Uhr
olivia
Olivia Blands Absage an den CEO der Softwarefirma ist ganz schnell viral gegangen. (Foto: instagram.com/oliviabland)

Während eines Job-Interviews mobbt der Chef eines Unternehmens eine junge Frau massiv. Trotzdem bietet man ihr die Stelle an. Die 22-Jährige lehnt dankend ab - mit einer sehr deutlich formulierten E-Mail.

Eine junge Uni-Absolventin aus Manchester lehnt eine Anstellung ab, nachdem sie der Chef des Unternehmens beim Vorstellungsgespräch zum Weinen gebracht hat. Für ihre Absage findet sie sehr deutliche Worte, die sie auch bei Twitter postet.

Die 22-jährige Olivia Bland wurde zum Job-Interview bei einer Softwarefirma in Oldham eingeladen, wie sie selbst berichtet. Dort saß sie dem Chef des Unternehmens, Craig Dean, gegenüber, und der hat offenbar seine ganz eigene Methode, die Bewerber zu testen.

Zwei Stunden später fand sich Bland weinend an der Bushaltestelle wieder und konnte nicht begreifen, was passiert war. In dem sozialen Netzwerk berichtet sie, dass Dean sie behandelt habe, als sei sie nichts wert. Unter anderem soll er ihr gesagt haben, dass sie eine Versagerin sei, obwohl sie einen erstklassigen Uni-Abschluss in der Tasche hat.

Unangenehme Gesprächssituation

"Schon als ich den Raum betrat, ist er nicht einmal aufgestanden oder hat mich begrüßt. Er schaute auf sein Telefon und meinte, er müsste gerade mal kurz was bei Spotify checken." Bland schreibt weiter, sie habe gemerkt, dass er sie provozieren wolle und sei zunächst ruhig geblieben. Dann aber ließ er sie unter anderem einen Text schreiben, den er anschließend Zeile für Zeile durchging, um ihr Fehler aufzuzeigen, die sie seiner Meinung nach gemacht hatte.

"Alles, was ich mir gerade schnell überlegt und ausgesprochen habe, ist besser als das, was Sie in 45 Minuten zu Papier gebracht haben", soll Dean gesagt haben. Um die Situation noch unangenehmer für Bland zu machen, habe er zwei Angestellte dazu geholt, die dem Ganzen beiwohnen mussten. Als Dean am Ende des Gesprächs bemerkte, dass Bland emotional angeschlagen war, habe er ihr auch noch gesagt, auf lange Sicht habe er ihr mit seiner Art einen Gefallen getan.

Bland weist Entschuldigung zurück

Umso überraschter war die 22-Jährige, als man ihr den Job am nächsten Tag tatsächlich anbot. Nach dem Gespräch war ihr die Lust auf eine Anstellung in diesem Unternehmen allerdings vergangen. Also sagte sie ab und wählte dafür klare Worte. "Es mag sein, dass Sie montags kostenlos Saft und Yoga anbieten. Respekt vor potenziellen Mitarbeitern haben Sie allerdings nicht. Ihr CEO sollte sich schämen."

Bland schreibt in dieser Mail ganz offen, dass sie sich erst vor einer Weile von ihrem Freund getrennt hat, der sie psychisch misshandelt habe. Mit Dean in einem Raum habe sie sich wie mit ihrem Ex gefühlt. Auch er habe ihr einreden wollen, sie sei nichts wert. "Er (Dean) sagte mir, dass alles, was ich in dem Vorstellungsgespräch getan hatte, falsch war. Was ich sagte, wie ich saß, meine Körpersprache."

Zwar entschuldigte sich Craig Dean später bei Twitter, doch kaufte ihm Bland diese Entschuldigung nicht ab. Er habe sich damit gebrüstet, Bewerber zum Weinen zu bringen, er sei also sicherlich nicht überrascht über ihre Reaktion gewesen, so ihre Begründung.

Quelle: nan

BerufSoziale NetzwerkeX (früher Twitter)