Panorama

Entgegen der STIKO-Empfehlung Boostern ist laut EMA ab drei Monaten möglich

Dritter Piks nach drei Monaten? Die EMA hält das im Gegensatz zur STIKO für möglich.

Dritter Piks nach drei Monaten? Die EMA hält das im Gegensatz zur STIKO für möglich.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Ständige Impfkommission rät den Deutschen sechs Monate nach der letzten Spritze zur Auffrischungsimpfung. Die EMA hält nun auch einen kürzeren Zeitraum für möglich. Der Abstand könnte drei Monate betragen, wenn dies der öffentlichen Gesundheit diene.

Booster-Impfungen gegen Covid-19 könnten nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA auch schon nach drei Monaten erfolgen. Ungeachtet der geltenden Empfehlungen, die Auffrischung nach sechs Monaten zu verabreichen, "sprechen die derzeit verfügbaren Daten für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung", sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie Marco Cavaleri bei einer Pressekonferenz der Behörde in Amsterdam.

Ein so kurzer Abstand wäre möglich, wenn dies "unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit wünschenswert ist". Deutschlands Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, dass eine Auffrischimpfung in der Regel im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen soll. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate kann laut STIKO "im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind, erwogen werden".

Cavaleri äußerte sich zudem optimistisch hinsichtlich einer baldigen Zulassung des zu den Proteinimpfstoffen zählenden Corona-Vakzins des US-Herstellers Novavox. Sie könne noch in diesem Jahr erfolgen, sagte er. Damit würde dem in der EU zur Verfügung stehenden Arsenal an autorisierten Corona-Impfstoffen ein fünfter hinzugefügt werden. Experten hatten bereits im laufenden Prüfverfahren Studien zur Wirkung von Nuvaxovid (NVX-CoV2373) bewertet. Sollte die EMA eine bedingte Marktzulassung empfehlen, muss die EU-Kommission noch endgültig zustimmen, was aber als Formsache gilt.

Das Novavax-Produkt ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff - wie die Präparate von Biontech und Moderna - noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.

Quelle: ntv.de, lve/dpa

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