Panorama

Polizei sieht politisches Motiv Brandanschlag auf Gesundheitsamt verübt

266118631.jpg

Ruß am Gebäude des Gesundheitsamts: Der Sachschaden wird auf rund 10.000 Euro beziffert.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auf das Gesundheitsamt im rheinland-pfälzischen Altenkirchen verüben Unbekannte einen Brandanschlag. Einige Büros sind durch die Rußschäden nicht nutzbar. Die Ermittler für politisch motivierte Kriminalität schließen eine Verbindung zu Gegnern der Corona-Politik nicht aus.

Auf das Gesundheitsamt im rheinland-pfälzischen Altenkirchen (Westerwald) ist ein Brandanschlag verübt worden. Die Eingangstür und Teile der Fassade wurden beschädigt, wie die Polizei in Koblenz mitteilte. Das Feuer im Eingangsbereich des Gebäudes konnte aber gelöscht werden. Demnach ereignete sich der Vorfall bereits in der Nacht zum vergangenen Samstag. Laut dem SWR liegt der Sachschaden bei rund 10.000 Euro. Verletzt wurde niemand.

Ersten Erkenntnissen zufolge wurde ein flüssiger Brandbeschleuniger benutzt. Die Ermittler gehen davon aus, dass dieser vor dem Gebäude ausgegossen und dann angezündet wurde. Eine "Tatmotivation im Zusammenhang mit den aktuellen gesundheitspolitischen Entscheidungen und Maßnahmen anlässlich der Corona-Pandemie" sei nicht auszuschließen, teilte die Polizei mit.

Das Fachkommissariat für politisch motivierte Kriminalität in Koblenz habe die Ermittlungen übernommen. Die Polizei sucht nach Zeugen. Alle, die Hinweise auf verdächtige Personen, Fahrzeuge oder Gegenstände machen können, sollten sich an die Polizei Koblenz wenden, teilte die Behörde mit.

"Das war eindeutig ein Anschlag"

Auch der Landrat des Kreises Altenkirchen, Peter Enders, geht von einem Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Politik aus. "Das ist kein einfacher Brand. Das war eindeutig ein Anschlag", sagte der CDU-Politiker laut SWR. Hans-Christian Schlemm von der Polizei Altenkirchen sagte dem Sender, der Brand hätte wesentlich schlimmere Folgen haben können. Die frühe Meldung und der schnelle Einsatz der Feuerwehr habe schlimmeres verhindert.

Die Feuerwehr habe den Brand schnell löschen können, heißt es. Durch die Hitze seien Glasscheiben der Eingangstür zerbrochen. Aufgrund der Rußschäden seien einige Büros derzeit nicht nutzbar. Dies schränke die Arbeitsmöglichkeiten des Gesundheitsamtes ein, heißt es in dem SWR-Bericht.

Enders bespreche derzeit mit der Polizei, wie die Sicherheit der Mitarbeiter des Gesundheitsamtes gewährleistet werden könne. "Die Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt arbeiten seit eineinhalb Jahren weit über dem Limit und müssen jetzt auch noch Angst um ihre Sicherheit haben? Das ist entsetzlich", so Enders.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen