Panorama

Kliniken überlastet Brandenburg will Patienten an Berliner Notklinik abgeben

Schon jetzt werden Patienten innerhalb Brandenburgs verlegt.

Schon jetzt werden Patienten innerhalb Brandenburgs verlegt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Weil sich die Corona-Lage in Brandenburgs Krankenhäusern zuspitzt, bittet Gesundheitsministerin Nonnemacher benachbarte Bundesländer um Hilfe. Nach derzeitigen Plänen soll Berlin 50 Patienten aufnehmen. Weitere könnten folgen. Auch an Sachsen-Anhalt will sich Potsdam wenden.

Brandenburg bittet wegen eines drohenden Engpasses in den Krankenhäusern andere Bundesländer um Hilfe. Die Zahl neuer Corona-Infektionen sei auf einen Rekordwert von 1021 gestiegen, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher von den Grünen im zuständigen Landtagsausschuss in Potsdam. Das Ministerium aktualisierte die Angabe später auf 1217. Einige Landräte im Süden Brandenburgs seien kurz davor, den Katastrophenfall auszurufen. "Uns stehen da schwierige Zeiten bevor, weil insbesondere in den nächsten ein bis zwei Wochen mit einem erheblichen weiteren Ansteigen zu rechnen ist, was uns an Kapazitätsgrenzen bringen kann."

Sie habe daher Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci gebeten, 50 Covid-19-Patienten aus Brandenburg im Notkrankenhaus am Messegelände zu übernehmen, die nicht auf der Intensivstation versorgt werden müssten. Wann das Notklinikum öffne, sei unklar. Außerdem werde Brandenburg voraussichtlich Sachsen-Anhalt um Bettenkapazitäten für Patienten bitten. Sachsen komme nicht infrage, weil die Lage dort katastrophal sei.

Die Gesundheitsministerin sieht die Kliniken vor allem in Südbrandenburg in einer kritischen Lage. "Es gibt inzwischen massive Notsignale aus den Krankenhäusern im Süden", sagte Nonnemacher, die selbst als Ärztin gearbeitet hat. Aber: "Triage ist im Moment hier in Brandenburg kein Thema."

Im RBB bestätigte Kalayci, dass sie mit Nonnemacher in Kontakt sei. Bei den Gesprächen gehe es auch um Corona-Patienten, die regulär aufgenommen werden könnten. "Wir haben in Berlin rund 2300 Betten auf Normalstationen frei. Wenn wir helfen können, helfen wir", so Kalayci.

Aktuell werden auch innerhalb Brandenburgs Patienten verlegt - insbesondere aus Krankenhäusern im Süden in andere Landesteile. So wurden am heutigen Donnerstag 15 Patienten aus Senftenberg (Kreis Oberspreewald-Lausitz) und 6 Infizierte aus Finsterwalde (Kreis Elbe-Elster) ins nördliche Brandenburg verlegt, wie die Leitstelle Lausitz dem RBB mitteilte.

Seit Beginn der Pandemie haben die Behörden in Brandenburg 32.387 Corona-Fälle gezählt. Derzeit befinden sich 879 Bürger in Krankenhäusern, davon werden 156 intensivmedizinisch betreut und davon wiederum 111 beatmet.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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