Panorama

Unglück auf der Ostsee Brennender Öltanker soll nach Rostock abgeschleppt werden

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Auf der Fahrt von Rostock nach Travemünde bricht auf dem Tanker "Annika" plötzlich ein Feuer aus. Rettungskräfte bringen die sieben Besatzungsmitglieder an Land. Für weitere Löscharbeiten soll das Schiff zurück nach Rostock gebracht werden.

Das auf der Ostsee vor Mecklenburg-Vorpommern in Brand geratene Tankschiff "Annika" soll laut Havariekommando für weitere Löscharbeiten in den Rostocker Hafen geschleppt werden. Den Angaben zufolge ist der Brand noch nicht vollständig gelöscht, aber unter Kontrolle. Der Tanker ist derzeit mit Hilfe zweier Schlepper von seinem Havarie-Standort vor der Küste in Heiligendamm auf dem Weg nach Rostock. Im Überseehafen wird er nach Angaben des Sprechers erst nach Mitternacht erwartet.

Die sieben Besatzungsmitglieder wurden von Einsatzkräften an Land gebracht. Mehrere Crew-Mitglieder erlitten Verletzungen, zum Beispiel Rauchvergiftungen. Sie wurden in ein Krankenhaus gebracht und nach einigen Stunden wieder entlassen. Der Brand ist wahrscheinlich nicht wie bisher angenommen im Maschinenraum des Schiffes ausgebrochen. Derzeit gehe man davon aus, dass sich das Feuer im Farben- und Lackraum ("Paintroom") entzündet habe, sagte ein Sprecher des Deutschen Havariekommandos im Rostocker Überseehafen.

Die 73 Meter lange und 12 Meter breite "Annika" hat den Angaben zufolge 640 Tonnen Schweröl als Ladung an Bord. Sie war von Rostock auf dem Weg nach Travemünde, als das Feuer aus noch ungeklärter Ursache im Heckbereich des Schiffes ausbrach. Der Notruf ging kurz nach 9.00 Uhr bei den Rettungskräften ein. Laut Schweriner Umweltministerium ist bisher keine Gewässerverunreinigung entstanden. Es bestehe eine Verbindung zu einem Schlepper. Nach Angaben der Polizei wurde eine Sperrzone von drei Seemeilen um den Einsatzort eingerichtet.

Die Route des Tankers "Annika" von Rostock bis zur Unglücksstelle laut MarineTraffic, Stand: 11.30 Uhr.

Die Route des Tankers "Annika" von Rostock bis zur Unglücksstelle laut MarineTraffic, Stand: 11.30 Uhr.

(Foto: © MarineTraffic)

Auf Fotos ist zu sehen, wie von den Einsatzschiffen große Wassermengen auf den Tanker gesprüht werden. Schwarzer Rauch dringt aus dem Bereich des Hecks mit Maschinenraum und Brücke aus dem Schiff. Der Rauch des brennenden Schiffes ist den Seenotrettern zufolge bis zur Küste sichtbar.

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus sprach von einer sehr dynamischen Lage. Er verfolge die Ereignisse mit Sorge. "Ich bin froh, dass die Besatzung schnell evakuiert werden konnte." In Abstimmung mit dem Havariekommando, das die Gesamteinsatzleitung übernommen habe, verschaffe man sich derzeit ein Lagebild. "Wir werden alles tun, um größeren Schaden für die Umwelt abzuwenden."

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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