WM-Titel ist trotzdem wegBridge-Spieler werden entlastet

Es geht zwei Klägern um die Ehre und ums Prinzip: Sie sollen beim Gewinn der Bridge-WM geschummelt haben. Das wollen sie nicht auf sich sitzen lassen und ziehen vor Gericht, mit Erfolg.
Der Vorwurf war hart: Zwei Spieler sollen sich bei der Bridge-WM 2013 mit Hustenzeichen verständigt und so den Weltmeistertitel erschlichen haben. Doch nun hebt das Düsseldorfer Oberlandesgericht sämtliche Strafen auf.
Die Sanktionen gegen zwei der Kartenspieler seien rechtswidrig gewesen und damit nichtig, sagte Richter Jürgen Kühnen. Das Gericht kritisierte in seiner Entscheidung sowohl den Welt- als auch den deutschen Bridge-Verband. Der Weltverband habe nicht die Befugnis besessen, Sanktionen wie ein lebenslanges Turnierverbot gegen das Spielerpaar zu verhängen. Der Deutsche Bridge-Verband hätte sie nicht einfach übernehmen dürfen, heißt es.
Den zwei deutschen Ärzten war vorgeworfen worden, sich den ersten Weltmeistertitel eines deutschen Seniorenteams 2013 auf der indonesischen Insel Bali durch einen geheimen Husten-Code ergaunert zu haben. Der WM-Titel war ihnen nachträglich aberkannt worden. Beide Spieler bestritten dies jedoch vehement und beteuerten ihre Unschuld: Die Monate später vorgelegten Videoaufzeichnungen seien manipuliert. Er habe nur wegen seiner asthmatischen Bronchitis gehustet, sagte Bridge-Spieler Entscho Wladow.
Das Gericht sprach den Ärzten Anspruch auf Schmerzensgeld zu. Den WM-Titel bekommen beide durch das Urteil aber nicht zurück. Das überschreite ihre Klage-Befugnis, befanden die Richter. Die Revision zum Bundesgerichtshof ließ das Oberlandesgericht nicht zu.