Dürre in England Britische Umweltbehörde ruft zum Löschen von Mails auf
13.08.2025, 15:01 Uhr Artikel anhören
Bisher leiden fünf Regionen unter der Dürre.
(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)
England erlebt derzeit das trockenste Halbjahr seit 1976. Das hat verheerende Folgen für Natur und Menschen. Die Umweltbehörde teilt deswegen eine Reihe ungewöhnlicher Maßnahmen, um Wasser zu sparen.
Um der in Teilen Englands herrschenden Wasserknappheit entgegenzuwirken, ruft die Umweltbehörde in Großbritannien die Menschen zu ungewöhnlichen Maßnahmen auf. Um Wasser zu sparen, sollen Bürgerinnen und Bürger alte E-Mails und Bilder von ihren Geräten löschen, teilte die Behörde mit. Dahinter steckt demnach, dass Rechenzentren große Mengen an Wasser zur Kühlung ihrer Systeme benötigen. Gibt es weniger Daten zu verarbeiten, muss auch weniger gekühlt werden.
Die Behörde ruft etwa auch dazu auf, kürzer zu duschen. Zudem sollten undichte Toiletten repariert und das Wasser beim Zähneputzen oder Rasieren abgedreht werden.
England verzeichnet aktuell das trockenste Halbjahr seit 1976. Derzeit herrscht nach Angaben der Behörde eine "landesweit bedeutende" Wasserknappheit. Fünf Regionen leiden unter Dürre, darunter Yorkshire und Greater Manchester. Sechs weitere Regionen leiden unter anhaltend trockenem Wetter.
Auswirkungen auf Tiere und Felder
Die Landwirtschaftsbehörde National Farmers Union (NFU) stellt fest, dass der Wassermangel sich auch auf die Wachstumsperiode ausgewirkt hat. Laut Vize-Präsidentin Rachel Hallos fällt die Ernte bisher gemischt aus. Einige Gebiete melden deutliche Ertragseinbußen, die "verheerende finanzielle Folgen haben und sich negativ auf die Gesamternte Großbritanniens auswirken können".
Auch für die Tiere hat die Dürre Auswirkungen. Die Trockenperioden und niedrigen Wasserstände reduzieren den Sauerstoffgehalt im Wasser, was zu Fischsterben und vermehrter Algenblüte führen kann. Niedrigere Wasserstände verhindern zudem, dass Wildtiere flussaufwärts oder flussabwärts wandern. Das Austrocknen von Feuchtgebieten kann auch verheerende Folgen für die Artenvielfalt haben.
Die Wasserstände vieler Flüsse und Stauseen liegen unter dem für diese Jahreszeit üblichen Niveau. Mancherorts führte das bereits zu Einschränkungen: In Yorkshire wurde vor wenigen Wochen die Gartenbewässerung mit Schlauch verboten. Die Yorkshire Wasser Company meldete daraufhin einen Rückgang des privaten Verbrauchs um zehn Prozent.
Quelle: ntv.de, raf/dpa