Panorama

Geringe Test- und Meldeaktivität Bund rechnet erst im Januar mit validen Corona-Daten

Ein PCR-Test wird für die Analyse auf Mutationen des Coronavirus vorbereitet.

Ein PCR-Test wird für die Analyse auf Mutationen des Coronavirus vorbereitet.

(Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Bereits seit Tagen weist das RKI darauf hin: Während der Feiertage und zum Jahreswechsel ist mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen. Die Fallzahlen zeigen deswegen nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage. Belastbare Daten wird es wohl erst wieder ab Januar geben.

Die Bundesregierung strebt nach Meldeverzögerungen und weniger Tests über die Feiertage zügig wieder aussagekräftigere Daten zur Corona-Lage an. Mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und Experten gebe es Gespräche, um die Zahlen zu Beginn des neuen Jahres wieder sehr aktuell zu haben, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Berlin. Auf die Frage, ob zur vorgesehenen nächsten Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz am 7. Januar valide Daten zur Verfügung stehen, sagte der Sprecher, davon gehe er aus.

Das RKI hingegen rechnet erst ab ungefähr dem 10. Januar wieder mit wirklich belastbaren Daten zum Infektionsgeschehen in Deutschland. "Wir gehen davon aus, dass sich Diagnostik- und Testverhalten gegen Ende der ersten Januarwoche wieder dem Niveau der letzten Wochen angleichen und dadurch die Daten in der zweiten Januarwoche vergleichbar mit den Daten der letzten Wochen sind", teilte das RKI mit. Ein genauer Tag lasse sich unter anderem wegen der regional unterschiedlichen Winterferien nicht bestimmen.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte der "Bild"-Zeitung gesagt, gerade die Dynamik der neuen Virusvariante Omikron sei "in den offiziellen Zahlen nicht zutreffend abgebildet wegen der Testausfälle und Meldeverzögerungen". Er beschaffe sich gerade mit dem RKI und zahlreichen Datenquellen aus ganz Deutschland ein Gesamtbild zur Lage.

In seinen täglichen Berichten zur Corona-Lage in Deutschland wies das RKI in den vergangenen Tagen wiederholt darauf hin, dass während der Feiertage sowie zum Jahreswechsel mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen sei. Deshalb könnten die offiziell ausgewiesenen Fallzahlen nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage in Deutschland zeigen. Es gibt Lücken bei den Gesundheitsämtern, weniger Testzentren sind geöffnet, weniger Menschen dürften sich testen lassen und auch die Tests an Schulen fallen in den Ferien weg.

Das Ministerium erläuterte, zu Jahresbeginn würden sich die Zahlen auch mit Nachmeldungen wieder normalisieren. Gewisse Verzögerungen und weniger tagesaktuelle Zahlen gebe es sonst auch an normalen Wochenenden, erläuterte der Sprecher - insofern sei der Jahreswechsel nun ein "etwas verlängertes Wochenende". In den Ferien werde zudem in Schulen nicht getestet. Zur Virus-Eindämmung sei letztlich auch nicht die hundertprozentig richtige aktuelle Zahl so entscheidend, sondern dass Schutzmaßnahmen eingehalten und die Impfungen vorangebracht würden.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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