Nach Beschwerden wegen Abzocke Bundesnetzagentur sperrt Hunderte Nummern
04.11.2021, 09:36 Uhr
Die Bundesnetzagentur soll wegen der Abzocke von Verbrauchern in diesem Jahr bereits gegen etwa 8500 Rufnummern vorgegangen sein.
(Foto: picture alliance / Fotostand)
Die Bundesnetzagentur geht offenbar rigoros gegen Rufnummern vor, die wegen Abzocke durch Verbraucher gemeldet werden. Allerdings versuchen es die Betrüger auch per SMS-Nachrichten und sogar per Fax. In der Corona-Pandemie wittern sie eine besondere Chance.
Die Bundesnetzagentur hat in diesem Jahr bereits Tausende Telefonnummern wegen der Abzocke von Verbrauchern mit Verboten belegt oder abgeschaltet. Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf einen internen Bericht der Behörde berichtete, wurden mehr als 8500 Nummern mit einem sogenannten "Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbot" belegt. Gegen 4000 Rufnummern seien zusätzlich Auszahlungsverbote verhängt worden, 700 wurden abgeschaltet. In der Regel müssen Kunden für das Gespräch dann nichts bezahlen und der Initiator von verbotenen Werbeanrufen oder missbräuchlich verwendeten Anrufen erhält kein Geld.
Nach Informationen der Zeitung gingen zudem mehr als 35.000 Beschwerden wegen sogenannter "SMS-Phishing-Nachrichten" ein, in denen unter einem Vorwand dazu aufgefordert wird, auf einen Internet-Link zu klicken, der dann zum Download von Schadsoftware führt. "Betroffen waren Mobilfunkgeräte in sämtlichen deutschen Mobilfunknetzen", hieß es in dem Bericht.
Auch gegen unerwünschte Faxwerbung musste die Bundesnetzagentur demnach "verstärkt" vorgehen. Über 14.000 Beschwerden seien eingegangen. Der Schwerpunkt lag auf zwielichtiger Werbung für Corona-Schnelltests und Masken zum Selbstschutz, heißt es in dem Bericht. Entsprechend habe die Bundesnetzagentur "zwangsgeldbewehrte Untersagungsverfügungen" verhängt, die nach Behördenangaben wirksam gewesen seien.
Laut Bundesnetzagentur wurde 2020 die Abschaltung von insgesamt 530 Rufnummern wegen Rufnummernmissbrauch angeordnet. Zudem seien zu rund 5500 Rufnummern Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbote erlassen worden, teilte die Netzagentur mit.
Quelle: ntv.de, als/AFP